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Deutsche sind mit Sozialleistungen nicht zufrieden

Umfrage

Die staatlichen Sozialleistungen sind einer Umfrage zufolge aus Sicht der meisten Bürger unzureichend. In einer am Dienstag veröffentlichten repräsentativen Online-Umfrage zeigt sich nur ein geringer Prozentsatz der Deutschen mit den staatlichen Leistungen in den Bereichen Arbeitsmarkt, Altersvorsorge, soziale Absicherung und Schulbildung zufrieden. Demnach stellen bundesweit nur sieben Prozent der 170.000 Befragten der staatlichen Arbeitsmarktpolitik ein gutes Zeugnis aus: Im Westen acht Prozent und im Osten sogar nur drei Prozent.

Die staatliche Altersvorsorge halten den Angaben zufolge nur acht Prozent für ausreichend. Bei der sozialen Absicherung meinen lediglich 18 Prozent, dass der Staat seine Aufgabe gut erfülle. Mit der Schulbildung sei jeder Fünfte zufrieden, hieß es. Dabei seien es in Bayern mit 29 Prozent der Einwohner besonders viele, Berlin bilde mit zwölf Prozent das Schlusslicht.

Der Deutschland-Chef von McKinsey&Company, Jürgen Kluge, betonte bei der Vorstellung der Studie in Berlin, dass die Bereitschaft zu Eigeninitiative auf dem Arbeitsmarkt sehr hoch sei. Jeder Neunte könne sich den Schritt in die Selbstständigkeit "sehr gut" vorstellen. Bei den 20- bis 29-Jährigen liege der Anteil sogar bei 15 Prozent. "Diese Zahlen entsprächen einer Verdoppelung der derzeitigen Selbstständigenquote", sagte Kluge. Jedoch fühlten sich 60 Prozent der Befragten "durch die vielen rechtlichen und staatlichen Vorschriften" gehindert. Zudem werde das "Leistungspotenzial" von Frauen mit Kindern nicht ausgeschöpft: 71 Prozent der erwerbstätigen Mütter mit Kindern im Vorschulalter würden gerne mehr arbeiten, allerdings fehle die Infrastruktur zur Kinderbetreuung.

An der Online-Umfrage "Perspektive Deutschland" beteiligten sich von Oktober bis Dezember 2001 rund 170 000 Menschen im Alter von 18 bis 59 Jahren. Die Ergebnisse seien von internet-typischen Verzerrungen bereinigt worden, versicherte der Heidelberger Professor für Volkswirtschaft, Hans Gersbach.

Die Studie wurde im Auftrag der Unternehmensberatung McKinsey&Company, stern.de und T-Online erstellt.