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Kanzler und Ministerpräsidenten beraten über Konsequenzen

Nach dem Amoklauf von Erfurt

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten am Montagabend in Berlin über die politischen Konsequenzen aus dem Blutbad von Erfurt. Dabei sollen auch die Vorschläge von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) zu einer Verschärfung des Waffenrechts diskutiert werden. Zentraler Punkt ist die Heraufsetzung der Altersgrenze für den Erwerb von Sportwaffen von 18 auf 21 Jahre. Das Gespräch soll zudem Gelegenheit bieten, eine breite Initiative gegen Gewalt auf den Weg zu bringen.

Zehn Tage nach dem Massaker am Erfurter Gutenberg-Gymnasium sitzen die rund 700 Schüler seit Montag wieder auf der Schulbank. In der Ausweichschule im Südosten der Stadt werden die Kinder und Jugendlichen die kommenden sechseinhalb Wochen bis zu den Sommerferien täglich maximal vier Stunden betreut. Ein normaler Unterricht sei noch nicht möglich, sagte der Sprecher des Kultusministeriums, Dietmar Müller. Die meisten Kinder hätten zum ersten Unterrichtstag ihre Eltern mitgebracht.

Für die Betreuung der Kinder und Jugendlichen stehen nach Ministeriumsangaben mehr als 60 Lehrer aus anderen Thüringer Schulen, zehn Lehrer aus dem Partnerschaftsgymnasium in Mainz und weitere zehn Lehrkräfte vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung zur Verfügung. Außerdem würden die Klassen weiterhin von jeweils ein bis zwei Psychologen betreut. Die Schulleitung führe derzeit mit den Abiturienten Gespräche, wie die ausstehenden Prüfungsleistungen erbracht werden könnten.

Das Gutenberg-Gymnasium selbst soll nach aufwändigem Umbau zum neuen Schuljahr Anfang August wieder für die Schüler offen stehen. Der Umbau soll nach städtischen Angaben bis zu vier Millionen Euro kosten. Die Bundesregierung hat die Übernahme der Kosten zugesagt.