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Schon 30.000 im Ausstand

Metallarbeiterstreik

In der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie beginnen nach wochenlangen ergebnislosen Tarifverhandlungen die Streiks. Zu ersten Ausständen kam es bereits am Sonntagabend in der Spätschicht bei DaimlerChrysler in Sindelfingen. Zum eigentlichen Streikbeginn am Montag ruht auch bei den Autoherstellern Audi und Porsche die Arbeit. Im Laufe der Woche sollen nach Angaben der IG Metall rund 50 weitere Betriebe in den ersten Metall-Streik seit sieben Jahren einbezogen werden. Die so genannten Flexi-Streiks, kurzzeitige Arbeitsniederlegungen in strategisch wichtigen Unternehmen, sollen möglichst viele Betriebe treffen.

Die IG Metall geht mit einer Forderung nach Entgelterhöhungen im Gesamtvolumen von 6,5 Prozent für die 3,6 Millionen Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie in den Streik. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 3,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie eine Einmalzahlung angeboten. Unterdessen kündigten mehrere IG-Metall-Bezirke aus Solidarität mit den Südwest-Metallern Warnstreiks an. Darin wollen sich nach Gewerkschaftsangaben Beschäftigte in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen beteiligen.

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, kündigte eine harte Haltung im Arbeitskampf an und appellierte an die Solidarität der Wirtschaft mit den von Streiks betroffenen Unternehmen. Unterstützung für diese Linie kommt von Wirtschaftsforschern. Der Streik dürfe nicht zu einem deutlich höheren Abschluss führen, betonte der Wirtschaftsweise Bert Rürup. Der Vorsitzende der IG Metall, Klaus Zwickel, besteht hingegen auf einem höheren Angebot und lehnt eine Einigung auf das Abschlussniveau der Chemiebranche von 3,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt kategorisch ab. Der Metallbranche gehe es wirtschaftlich besser als der Chemieindustrie. "Daher müssen bei uns auch die Löhne stärker steigen." Verhandlungen nach Streikbeginn würden "wieder bei Null" beginnen, bekräftigte Zwickel. "Wir wollen nicht ein paar Zehntel mehr, wir fordern 6,5 Prozent."