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Umweltschützer und Globalisierungskritiker rücken zusammen

Globalisierung ökologisch begrenzen

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) arbeiten in Zukunft enger zusammen. Beide haben dazu heute in Frankfurt die bundesweite Attac-Arbeitsgruppe "Ökologie und Globalisierung" initiiert. Mehr als 60 Einzelpersonen und Vertreter von Umweltverbänden und -initiativen kamen zusammen, um über die Folgen der wirtschaftlichen Globalisierung für die Umwelt zu diskutieren und gemeinsame Aktionen abzustimmen.

"Die wirtschaftliche Globalisierung beschleunigt die internationale Umweltzerstörung", sagt Angelika Zahrnt, BUND-Bundesvorsitzende. So sei das von der Welthandelsorganisation WTO vorangetriebene Wachstum des Welthandels einer der Hauptgründe dafür, dass die Emissionen schädlicher Klimagase seit Jahren dramatisch anwachsen. "Es ist höchste Zeit, dass die Regierungen der Globalisierung klare ökologische und soziale Grenzen setzen. Der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung im August 2002 in Johannesburg bietet dafür eine Chance, die diese Bundesregierung nicht verpassen darf."

"Globalisierungskritiker und Umweltschützer kämpfen für die gleiche Sache", ergänzt Sven Giegold vom Koordinierungskreis von Attac. "Die ökologischen Grenzen des Planeten sind die Achillesferse der wirtschaftlichen Globalisierung." Es gehe darum, sich nicht ökonomischen Sachzwängen zu beugen, sondern die Globalisierung sozial und ökologisch unter Kontrolle zu bringen.

Die Gründung der Attac-Arbeitsgruppe "Ökologie und Globalisierung" intensiviert die Zusammenarbeit von Attac, BUND und weiteren Umweltorganisationen. Bereits in der Vergangenheit haben BUND und Attac gleiche Ziele verfolgt, so etwa bei der Kampagne für eine Besteuerung internationaler Spekulationsgewinne (Tobinsteuer). Auch hat der BUND in den vergangenen Jahren Alternativpositionen zur wirtschaftlich dominierten Globalisierung entwickelt, die etwa in der Publikation "Zukunftsfähig Wirtschaften" zusammengefasst sind.

Jetzt aber sollen die gemeinsamen Ziele auch gemeinsam verfolgt werden - die Gründung der Arbeitsgruppe "Ökologie und Globalisierung" ist dazu der Startschuss. Später in diesem Jahr soll ein Positionspapier erscheinen; für 2003 ist ein gemeinsamer Kongress geplant.