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Architektur-Weltkongress erstmals in Deutschland

"Ressource Architektur"

Berlin erwartet Ende Juli mehrere tausend Architekten zu ihrem 21. Weltkongress. Die Internationale Architektenunion UIA lädt zu der Veranstaltung, die alle drei Jahre stattfindet, erstmals nach Deutschland ein. Die Tagung vom 22. bis 26. Juli im Internationalen Congress Centrum (ICC) werde sich mit dem Thema "Ressource Architektur" beschäftigen, sagte der Präsident des Kongresses, Andreas Gottlieb Hempel, am Donnerstag in Berlin. Bisher haben sich 3.500 Teilnehmer aus mehr als 90 Ländern angemeldet. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wird am 23. Juli bei der offiziellen Eröffnung sprechen.

Bei Vorträgen, Foren und Werkstätten werde es um den Beitrag der Architektur zur Entwicklung der Gesellschaft gehen, betonte der Generalsekretär des Kongresses, Carl Steckeweh. Auf der Tagesordnung stehen Diskussionen unter anderem zu "Stadt und Gesellschaft", "Natur und Gebaute Umwelt" sowie "Raum und Identität". Referenten sind unter anderen namhafte Architekten wie Peter Eisenman, Peter Niehaus, Meinhard von Gerkan und Richard Kroeker. Erwartet werden auch Bundesbauminister Kurt Bodewig (SPD) und der Exekutivdirektor der UN-Organisation UNEP, Klaus Töpfer.

Umrahmt wird der Kongress von der Fachmesse für Planende Berufe im Bauen, PlanCom 2002, auf dem Messegelände unter dem Funkturm sowie von zahlreichen Ausstellungen.

Ebenfalls auf dem Messegelände präsentiert die UIA kulturelle und architektonische Eigenheiten ihrer Mitglieder. Der historische Postbahnhof am Ostbahnhof präsentiert 40 Modelle von Berliner Neubauten aus den letzten zehn Jahren. Bereits am 10. Juli öffnet die Wanderausstellung "Neue deutsche Architektur. Eine Reflexible Moderne" im Martin Gropius-Bau ihre Pforten. Bis zum 16. September zeigt Kurator Ullrich Schwarz, Geschäftsführer der Hamburgischen Architektenkammer, aktuelle deutsche Architektur. Ein Ziel sei, deutsche Architektur international bekannter zu machen, sagte Schwarz.

25 Bauten deutscher oder dauerhaft in Deutschland lebender Architekten wurden von einer deutschen und einer internationalen Jury ausgewählt. Vorgestellt werden auch zehn Büros, die die deutsche Architekturentwicklung in Deutschland in den vergangenen 25 Jahren besonders geprägt haben. Dazu zählen unter anderen Behnisch + Partner, Von Gerkan, Marg und Partner, Josef P. Kleihues, Daniel Libeskind und Oswald Mathias Ungers. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der nach Angaben von Schwarz auch einen Ausblick auf die deutsche Architektur der Zukunft gibt.

Während des Kongresses wird die UIA eine Reihe von Preisen an Architekten für besondere Leistungen unter anderem auf den Gebieten Technologie, Stadtplanung und Architekturkritik verleihen. Einer der bereits bekannten Preisträger ist Sir Norman Foster, der Gestalter des umgebauten Reichstagsgebäudes in Berlin, der den Auguste Perret-Preis erhält.