Handel reicht Massenklage gegen Dosenpfand ein
Einweg-Mafia gibt nicht auf
Die Betriebe wollen mit der Aktion das ab Januar nächsten Jahres geltende Zwangspfand kippen. HDE und HfM betonen, dass allein die Anschaffung der erforderlichen Rücknahmeautomaten den Handel 1,4 Milliarden Euro kosten würde. Hinzu kämen laufende Ausgaben von einer dreiviertel Milliarde Euro jährlich. Das wäre für den mittelständischen Lebensmitteleinzelhandel eine nicht mehr vertretbare wirtschaftliche Belastung. Letztlich würde es zu einer Verteuerung der Getränke führen. Sie könnten nach Angaben des HDE durch das Pflichtpfand durchschnittlich zehn Prozent mehr kosten.
Das Zwangspfand gilt für Einwegverpackungen von Bier, Mineralwasser, Cola und Limonade, vor allem Dosen und Einwegflaschen. Einwegverpackungen bis zu 1,5 Litern werden mit 25 Cent Pfand belegt. Auf Flaschen mit mehr als 1,5 Liter Inhalt müssen 50 Cent Pfand gezahlt werden. Diese Pfand-Regelungen ergeben sich als zwangsläufige Folge aus der noch unter Kohl erlassenen Verpackungsverordnung, wenn über lange Zeit zu wenig Getränke in umweltfreundlichen Mehrwegverpackungen verkauft werden. Die Mehrweg-Quote ist in letzter Zeit immer massiver abgestürzt.