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Tiermehl weiterhin verboten

EU-Kommission

Tiermehl darf in der EU auch weiterhin nicht an Schweine und Geflügel verfüttert werden. Die EU-Agrarminister ließen am Dienstag in Luxemburg einen Kommissionsvorschlag für eine Verlängerung des Verfütterungsverbots passieren. Demnach soll das Verbot in Kraft bleiben, bis umfassende Regelungen zur Tierkörperbeseitigung beschlossen seien, aus denen Mehl hergestellt wird. Tiermehl steht im Verdacht, die Rinderseuche BSE zu verbreiten, die beim Menschen möglicherweise eine neue Variante der tödlichen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auslöst. Deutschland, Frankreich, Spanien und Österreich hatten sich für ein unbefristetes Verfütterungsverbot ausgesprochen, konnten sich aber nicht durchsetzen.

Da der Ministerrat den Kommissionsvorschlag nicht mit qualifizierter Mehrheit abgelehnt hat, kann die Kommission ihn nun formal beschließen. Die Kommission hatte Anfang des Jahres die Verfütterung von Tiermehl an alle Nutztiere untersagt, um das Verfütterungsverbot für Rinder, Ziegen und Schafe durchzusetzen.

Am 19. Jun. 2001

Kleine Moorhühner im Tierpark Aachen

Im Aachener Tierpark haben zwei Moorhuhn-Küken das Licht der Welt erblickt. Der Zuchterfolg gilt als in Fachkreisen als Sensation. Bislang hätten die anspruchsvollen Vögel aus dem schottischen Hochland eine Gefangenschaft nur selten überlebt, teilte der Tierpark am Dienstag mit.

Aachen ist nach eigenen Angaben der einzige deutsche Tierpark, in dem Moorhühner gehalten werden. Im vergangenen Herbst wurden zwei Hennen und ein Hahn angeschafft, nicht zuletzt, weil die Tiere dank des weitverbreiteten Computerspiels zur großer Popularität gekommen sind.

Während sich das Federvieh auf dem Computermonitor gelassen in sein Schicksal fügt, können leibhaftige Moorhühner durchaus rabiat werden. Als verantwortungsbewusster Vater habe der Moorhahn schon einen Pfleger attackiert, der seinem Nachwuchs zu nahe kam, hieß es von der Zoo-Leitung.

Am 03. Jul. 2001

Massentierproduktion einer der Hauptschuldigen am Waldsterben

Schädliche Stickstoffemissionen stammen zur Hälfte aus der landwirtschaftlichen Tierproduktion, so Umweltschützer von „Robin Wood“. Die zuständige Verbraucherschutzministerin Künast habe den Zusammenhang zwischen Maassentierhaltung und Waldsterben bislang nicht in den Vordergrund gerückt. Dabei wäre dies ein weiteres starkes Argument für die dringende Ökologisierung der Landwirtschaft.

Nachdem der Schwefelausstoß in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich reduziert wurde, sind die Stickstoffemissionen zum Hauptfaktor geworden, der das Waldökosystem belastet. Etwa 1,6 Millionen Tonnen Stickoxide aus dem Straßenverkehr und 0,6 Millionen Tonnen der Stickstoffverbindung Ammoniak aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung würden jährlich in die Luft emittiert, so „Robin Wood“. Doch diese Art der Mengenangaben lassen den Anteil der Viehwirtschaft an den Schadstoffemissionen gering erscheinen. Tatsächlich aber trage die Landwirtschaft mit 48 Prozent mehr Stickstoff in die Atmosphäre als der Verkehrsbereich mit knapp 32 Prozent.

In die Berechnung dürfe nur der eigentlich schadauslösende Stickstoffanteil der Verbindungen Ammoniak und Stickoxid einfließen. Diese Darstellung sei im Landwirtschaftsministerium bislang nicht gewollt gewesen, erklärt ein „Robin Wood“-Sprecher.

Am 28. Dez. 2001

BUND-Studie belegt Trend zur Massentierhaltung

Die deutsche Landwirtschaft setzt trotz proklamierter Agrarwende weiter auf die Massentierhaltung. Das belegt eine aktuelle Untersuchung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland in acht Bundesländern, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Danach liegen vor allem in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen zahlenmäßig große Planungen zur Massentierhaltung vor.

BUND habe jene Bundesländer untersucht, die auch schon in der Vergangenheit bezüglich der Massentierhaltung negativ aufgefallen waren. Der Trend zu Agrarfabriken sei ungebrochen. Die größten Zuwachsraten gebe es bei Mastanlagen für Enten, Hähnchen und Puten. Bei Schweinen und Legehennen gebe es ebenfalls Zuwächse. Eine Abkehr vom Leitbild der industriellen Tierhaltung sei nicht erkennbar.

Die beantragten Tierplätze bei Masthähnchen beziehen sich in den untersuchten acht Bundesländern zu 99 Prozent und bei Enten zu 80 Prozent auf Anlagen mit mehr als 30000 Tieren, bei Legehennen zu 92 Prozent und bei Puten zu 61 Prozent auf Anlagen über 15000 Tiere, bei Schweinen zu 57 Prozent auf Großstallungen ab 750 Tiere aufwärts. Die Risiken und Nebenwirkungen des massiven Ausbaus der Tierhaltung in Deutschland seien bekannt, so BUND-Agrarexpertin Heike Moldenhauer. Die Tiere würden auf engstem Raum unter unwürdigen Bedingungen gehalten und mit Antibiotikazusätzen gefüttert.

Am 07. Mai. 2002

Premiere im September

Tierfilmen wird ab September im Bayerischen Wald ein eigenes Festival gewidmet. Das Internationale Natur- und Tierfilmfestival "NaturVision" zeigt vom 19. bis 22. September in Freyung und Neuschönau sowohl Dokumentationen als auch Spiel- und Animationsfilme. Das Festival hat nach Angaben der Veranstalter in diesem Jahr Premiere und soll künftig jährlich mit wechselnden Themenschwerpunkten veranstaltet werden.

Höhepunkt des Festivals ist den Veranstaltern zufolge ein Dokumentarfilm-Wettbewerb. Zudem wird in diesem Jahr der Regisseur Heinz Sielmann für sein Lebenswerk geehrt. Spezialthema bei der ersten Festival-Ausgabe ist die Geschichte des Tierfilms. Mit den Beiträgen soll daran erinnert werden, welche Erkenntnisse die Naturwissenschaften dem Tierfilm verdankt. So bewies beispielsweise 1878 einer der ersten Filme des Genres, dass Pferde beim Galopp alle vier Hufe gleichzeitig vom Boden heben.

Das Festival, zu dem auch Ausstellungen und Workshops gehören, ist fast durchgängig für die Öffentlichkeit geöffnet. Die Filme werden zum Teil auf einer Open-Air-Bühne inmitten der Natur gezeigt.

Am 01. Aug. 2002

Aufgeben statt Betteln

Das Deutsche Tierhilfswerk e.V. macht auf eine drohende Pleitewelle von Kleinzirkussen in diesem Winter aufmerksam. Die allgemeine Wirtschaftslage ist schlecht. Davon betroffen seien nicht nur ortsansässige, sondern auch reisende Klein- und Mittelstands-Unternehmen. Aus dieser Situation gebe es für die Tiere auch durch gelegentliche Geldspenden kein Entrinnen. Das Tierhilfswerk fordert die Zirkusunternehmer auf, lieber aufzugeben und ihren Tieren eine sichere Zukunft in tiergerechter Haltung beschafft, als bettelnd ihr Leiden zu verlängern.

Ungeniert würden Tierfreunde in Notzeiten des Zirkusses um Unterstützung für die Tiere angebettelt. Aber damit würde nur die Fortsetzung tierschutzwidriger Zustände unterstützt. Denn die Tiere würden zumeist nicht artgerecht gehalten, ausreichend versorgt und bewegt. Sie vegetierten nahezu bewegungslos in viel zu kleinen, dunklen Transportern oder notdürftig erstellten Kleinst-Gehegen vor sich hin. Wenn Tierschützer oder Behörden dagegen Alarm schlagen, zöge das Unternehmen einfach weiter, anstatt die Zustände zu verbessern. „Die seit Jahren bekannten Probleme werden nicht gelöst sondern immer nur verschoben, damit geht das Leiden der Tiere in Zirkussen nie zu Ende", so Rüdiger Schmiedel vom DTHW.

Am 12. Nov. 2002

Bedrohte Haustiere

Die Erreger der Lungenkrankheit SARS kommen eventuell von der Zibetkatze. Dieser in jüngsten Forschungen hergestellte Zusammenhang zwingt die chinesischen Behörden zu strikteren Maßnahmen, den Handel beziehungsweise den Konsum mit wild lebenden Tieren einzudämmen. Lokale Verwaltungen und NGOs wollen die gängige Praxis, die vom Aussterben bedrohten Tiere zu verkaufen und zu verzehren, stoppen. Bislang haben die zuständigen Behörden das Verbot ignoriert.

Besonders in der südchinesischen Provinz Guangdong zeige die Nachricht des Coronavirus-Nachweises in der Zibetkatze Wirkung. Einige Experten in Guangdong riefen die Regierung zum Verkaufsstopp auf. In Guangdong werden laut Angaben der Behörden jene, die absichtlich unter Schutz stehende Tiere konsumieren mit 1.205 Dollar bestraft. Die Strafe betrage damit mehr als der durchschnittliche Monatslohn der Einheimischen, berichtet China Daily.

In der an Hongkong grenzenden Sonderwirtschaftszone Shenzen werde in Kürze die erste Version einer Verordnung erwartet. Diese solle die Jagd nach den Tieren, sowie deren Kauf, Schlachtung und Konsum verbieten. Weiters rufen Experten dazu auf, Katzen, Hunde und andere Haustiere "human" zu behandeln. Viele hätten dem Bericht zufolge, die Tiere aus Angst vor SARS ausgesetzt. Den wissenschaftlichen Erkenntnissen nach sind Haustiere als Überträger der Krankheit aber auszuschließen.

  1. Mai. 2003

Abstimmung über Haltungsverbot für Wildtiere im Zirkus

Am heutigen Freitag stimmt der Bundesrat über ein Haltungsverbot von Wildtieren im Zirkus ab. Zudem soll ein Bundeszentralregister zur Erfassung von Zirkusbetrieben mit Tierhaltung eingerichtet werden. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten erwartet, dass die Empfehlung des Agrarausschusses im Bundesrat eine breite Mehrheit findet und fordert von der zuständigen Bundesministerin Renate Künast, den Entschließungsantrag schnell umzusetzen. Die Tierschützer fordern ein Haltungsverbot für alle Wildtierarten im Zirkus. "Die Haltungsbedingungen sind auch für Tiger, Löwen, Giraffen, Flusspferde, Nashörner, Robben und Wölfe aus Sicht des Tierschutzes untragbar", erläutert Elke Körner, Wildtier-Referentin von Vier Pfoten.

"Das bestätigen wissenschaftliche Gutachten und Stellungnahmen." Selbst Minimalanforderungen würden in der Praxis von vielen Zirkusbetreibern nicht eingehalten.

"Ein weiteres grundsätzliches Problem an der jetzigen Situation sind die Vollzugsschwierigkeiten", ergänzt Körner. Selbst bei groben Verstößen gegen das Tierschutzgesetz seien den Amtsveterinären und Behörden oft die Hände gebunden. Geeignete alternative Unterbringungsmöglichkeiten, wie Auffangstationen oder freie Plätze in gut geführten Tierparks fehlten. Deshalb würden die Tiere häufig nicht beschlagnahmt und müssten weiter unter den erbärmlichen Umständen leiden. Nur ein Haltungsverbot für Wildtiere im Zirkus könne hier mittelfristig Abhilfe schaffen."

Zuvor hatte sich der Agrarausschuss des Bundesrates auf ein grundsätzliches Haltungsverbot von Wildtieren, insbesondere von Affen, Bären und Elefanten im Zirkus verständigt.

Am 17. Okt. 2003

EU-Tiertransporte-Verordnung

Der Bundesrat hat am Freitag erhebliche Verbesserungen im Vorschlag der Europäischen Kommission für eine neue Tiertransporte-Verordnung verlangt. So verlangte die Länderkammer beispielsweise, die maximal zulässige Transportdauer auf acht Stunden zu begrenzen - nach dem EU-Vorschlag sollen nach neunstündiger Fahrt zwölf Stunden Pause eingelegt werden, danach kann der Transport aber im gleichen Rhythmus auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden. Auch verlangten die Ländervertreter eine Streichung der Exporterstattungen. Statt lebende Tiere zu transportieren, solle dies lieber mit dem Fleisch passieren. Tierschützer begrüßten die Stellungnahme des Bundesrates.

Die Empfehlungen des Bundesrates sähen weitgehende Verbesserungen für den Schutz der Tiere beim Transport vor und kritisieren den Entwurf der EU-Kommission in den richtigen Punkten. Der Vorschlag der EU werde zu keiner grundlegenden Verbesserung des Tierschutzes führen, so die übereinstimmende Meinung des Bundesrates und der Tierschutzorganisation Vier Pfoten zu dem Verordnungsentwurf.

Nach Vorschlag der EU-Kommission müssen die Tiere während der Pausen nicht abgeladen werden. Der Bundesrat befürchtet die Zunahme von Missständen, wenn dabei nicht sicher gestellt wird, dass tatsächlich alle Tiere in einem Fahrzeug Futter und Wasser erhalten und sich ausruhen können. Auch müssten die hygienischen und klimatischen Mindestanforderungen eingehalten werden. "Zur Zeit gibt es noch kein Belüftungssystem, dass einen mehrstöckigen Transporter zwölf Stunden lang ununterbrochen auf allen Ebenen klimatisch regulieren kann, während das Fahrzeug steht", berichtet Michaela Braun von Vier Pfoten. Die Organisation fordert ein Zeitlimit, "das Pausen überflüssig macht". Auch der Bundesrat fordert, nach spätestens acht Stunden müsse der Transport zu Ende sein. Zudem dürften die Tiere erst kurz vor der Abfahrt eingeladen und müssten umgehend nach Ankunft wieder ausgeladen werden. Sollten doch Pausen vorgesehen werden, müssten die Tiere abgeladen, gefüttert und getränkt werden, fordert Braun.

Am 07. Nov. 2003

"Tierquälerei"

Aktivisten der Tierschutzorganisation Vier Pfoten demonstrieren am heutigen Freitag vor der Nerzfarm Melle. Sie fordern von den Behörden die Schließung der Anlage. Der Organisation liegt nach eigenen Angaben Videomaterial mit umfangreichen Aufnahmen aus der Nerzfarm vor, das eine tierquälerische Käfighaltung der Tiere zeigt. Analysen der Abwässer, die vom Farmgelände in einen öffentlichen Bach geleitet werden, wiesen außerdem erhebliche fäkale Verunreinigungen auf. Mit ihrer Demonstration möchte die Organisation auf die Untätigkeit der Behörden hinzuweisen.

"Wie jedes Jahr um diese Zeit sind in den vergangenen Tagen hier in Melle mehrere tausend Tiere getötet worden. Denn im November und Dezember ist Tötungszeit der Pelztiere. Die Tiere, die nicht der weiteren Zucht dienen, werden dann vergast und abgepelzt.? so Anette Nomann, Pelztierexpertin der Vier Pfoten. Vor ihrem Tod hätten die Tiere ein elendiges und entbehrungsreiches Leben in engen Drahtgitterkäfigen geführt. Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten seien minimal. Springen, Rennen und Klettern sei für die an sich sehr bewegungsfreudigen Tiere in den Käfigen unmöglich. Darüber hinaus seien die Käfige verdreckt und die hygienischen Zustände hier in der Farm alarmierend. ?Die ständige Duldung dieser Missstände durch die Behörden ist ein Skandal", sagt Anette Nomann.

Die Hoffnung auf eine baldige Verabschiedung einer tierschutzgerechten nationalen Verordnung zur Pelztierzucht, die einen Schlussstrich unter die hier praktizierte Käfighaltung ziehen würde, sei bei den Aktivisten gesunken. Schon vor drei Jahren hatte der Bundesrat die Bundesregierung aufgefordert, einen entsprechenden Verordnungsentwurf vorzulegen. Dieser Aufforderung sei die Bundesregierung trotz ihrer Versprechungen bisher immer noch nicht nachgekommen, so die Kritik.

"Für uns ist die zögerliche Haltung der Bundesregierung unverständlich und enttäuschend. Aber sie bestätigt uns auch in unseren Bemühungen, endlich die verantwortlichen Behörden vor Ort in die Pflicht zu nehmen. Denn die hier praktizierte Käfighaltung der Pelztiere verstößt in unseren Augen eindeutig gegen das Tierschutzgesetz", betont Anette Nomann die Forderung nach einer Schließung der Anlage. Die Organisation will deshalb heute im Rahmen der Protestaktion Anzeige gegen die Betreiber der Farm erstatten. Eine Anzeige gegen die ehemaligen Besitzer liege der zuständigen Staatsanwaltschaft Osnabrück bereits seit zwei Jahren vor. Darüber hinaus würden der Staatsanwaltschaft das vorliegende Videomaterial, die Ergebnisse der Wasserproben sowie wissenschaftliche Gutachten und Stellungnahmen zur Pelztierhaltung zugeleitet.

Am 05. Dez. 2003