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Internet Nachrichten Retrospektive

Datenschützer startet Kampagne | "Rote Karte für Internetschnüffler" gegen totale Überwachung

Der Bundesrat hat am 31. Mai einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der die Telekommunikationsunternehmen und Internetprovider dazu verpflichten soll, alle Daten über die Kunden und Nutzer zu speichern und für etwaige Anfragen der Polizei- und Geheimdienstbehörden bereitzuhalten. In der Folge des 11. September 2001 gab es bereits eine Reihe von Gesetzesverschärfungen. "Diese Initiative hat aber eine neue Qualität", meint der Schleswig-Holsteinische Datenschutzbeauftragte. "Hier soll nach dem Willen der Bundesratsmehrheit in eine neue Dimension der Überwachung eingestiegen werden." Es genüge den Initiatoren offenbar nicht mehr, unter bestimmten Bedingungen auf vorhandene Informationen zuzugreifen. Nun solle sogar dafür gesorgt werden, dass das Verhalten aller Bürger jederzeit nachvollziehbar aufgezeichnet wird. Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) Schleswig-Holstein bietet jetzt eine Internet-Plattform an, um eine Diskussion über diese Pläne anzustoßen.

Um die Pläne zu stoppen, sei es wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger und Organisationen, die dieses Vorhaben ablehnen, mit allen wichtigen Informationen versorgt seien und sich gegenseitig über ihre Aktivitäten unterrichteten: "Die vielen kritischen Stimmen müssen ein Forum erhalten, das dem Informationsaustausch dient und auch einzelnen Bürgern die Möglichkeit gibt, ihre Meinung in die Diskussion einzubringen." Die Datenschützer möchten dazu eine Plattform für die Internetnutzer, Initiativen und Verbände anbieten. Diese Seite im Internetangebot des ULD soll den Stand der Gesetzgebung darstellen, Hintergrundinformationen bieten und eine breite Diskussion in Gang setzen.

Dazu wird der Gesetzentwurf in seinen relevanten Teilen dokumentiert. Die Kieler Behörde legt dar, welche früheren Initiativen es zur Vorratsspeicherung gegeben hat und wie der Entwurf im Kontext des internationalen und europäischen Rechts zu beurteilen ist. Stellungnahmen zu dem Entwurfstext werden laufend gesammelt und verlinkt. Den Bürgern werden Kontaktadressen in den Ministerien und im Bundestag an die Hand gegeben, damit sie den Verantwortlichen ihre Auffassung zur Vorratsspeicherung mitteilen können. Außerdem kann jeder per E-Mail seine Meinung äußern, die dann auf der neuen Internetseite veröffentlicht werden kann.

Am 13-06-2002

Selbstkontrolle im Intenet

Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia (FSM), der über 400 Verlage, Rundfunk- und Internetunternehmen angehören, lehnt die Einführung einer Lizenzpflicht für die Selbstkontrolle in Online-Medien weiterhin kategorisch ab. Sollten die Bundesländer an derzeitigen Diskussionsvorschlägen für eine so genannte "regulierte Selbstregulierung" festhalten, so sehe sich die FSM gezwungen, im Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrages alle Selbstkontrollaktivitäten einzustellen.

Dies sagte der ehrenamtliche Vorsitzende der FSM, Dr. Arthur Waldenberger, unter Verweis auf einen einstimmigen Beschluss der Mitglieder der Selbstkontrolleinrichtung.

Der ursprüngliche Plan der Länder, die Selbstkontrolle zu stärken, sei sehr zu begrüßen. Leider bewirkten die derzeitigen Vorschläge aber das genaue Gegenteil. Regulierte Selbstregulierung sei demnach ein Widerspruch in sich.

Das Ende der Selbstkontrolle im Internet hätte für die Länder drastische Kostensteigerungen zur Folge; die Länder müssten zukünftig die angestrebte Überwachung des Internets aus Steuermitteln finanzieren. Gleichzeitig würden kleine und mittlere Online-Unternehmen ins Ausland abwandern; Arbeitsplätze und Steuereinnahmen gingen in Deutschland verloren.

Die FSM kündigte jedoch an, bei einer Anhörung zum Jugendmedienschutz-Staatsvertrag am 18. Juni Vorschläge für einen effektiven Jugendschutz im Internet vorzutragen.

Am 14-06-2002

Öffnung des Musikmarktes

Die beiden Musikgiganten Universal Music Group und Sony Music Entertainment haben sich für eine neue Download-Strategie für ihre Musik entschieden. Sie würden künftig den Konsumenten ihr Repertoire einfach und kostengünstig im Internet anbieten, berichtet die Los Angeles Times. Die Songs der beiden großen Labels sollen nicht nur beim eigenen Online- Portal Pressplay erhältlich sein, sondern auch bei unabhängigen Online-Händlern wie Amazon, Best Buy und Sam Goody. Außerdem werde auf den Versuch, eine Verwendung auf anderen Geräten bzw. das Brennen auf CDs zu verhindern, verzichtet.

Dieser von Analysten und Händlern begrüßte "große Schritt in die richtige Richtung" bedeutet eine entscheidende Kehrtwende der bisherigen Online-Politik. Der seit längerem bröckelnden Mauer der Musikindustrie gegen die Online- Distribution dürfte damit endgültig der Einsturz drohen.

Es solle auch möglich sein, Lieder online zu kaufen bevor sie noch als CD erhältlich sind. Wesentlich für Konsumenten und somit auch Händler ist aber der Verzicht auf Kopierschutzmaßnahmen. Dem Kunden wird erlaubt über das gekaufte Produkt zu verfügen, es also in andere Formate zu transformieren und damit mobil zu machen.

Mit der Entscheidung hoffen die beiden Labels, an Online-Tauschbörsen verlorene Kunden zumindest teilweise wieder zurück zu gewinnen. Zahlreiche Analysten haben der Musikindustrie attestiert, mit ihrer Online-Strategie auf dem Holzweg zu sein

Einzige Vorsorge bei den Downloads wird ein digitales Wasserzeichen sein, das bei jeder Kopie weiter übertragen wird, um das Zurückverfolgen bis zum ursprünglichen Käufer zu ermöglichen.

Am 14-06-2002

Neues Internetangebot des Umweltbundesamtes

Fünf Jahre nach dem Start im Internet hat das Umweltbundesamt (UBA) nach eigenen Angaben sein Angebot gründlich überarbeitet. Mit einem neuen Erscheinungsbild, neuen komfortablen Suchhilfen und einer noch klareren Struktur würden die vielfältigen Wünsche der Nutzerinnen und Nutzer berücksichtigt. Auch behinderte Menschen hätten künftig uneingeschränkt Zugang zu allen Informationsbereichen. Auf den neugestalteten Webseiten wurden die Barrieren entfernt, die eine Nutzung zum Beispiel für Sehbehinderte oder Blinde bislang erschwerten.

Die meisten Nutzerinnen und Nutzer des Internetangebotes hätten bereits präzise Vorstellungen über die benötigten Informationen. Für diese Gruppe biete das UBA umfangreiche und sehr komfortable Suchhilfen an, unter anderem eine Volltextsuche, thematische Suche und eine Suche nach Autoren. Wer auf den Webseiten des UBA nicht fündig werde, erhalte ebenfalls Hilfe: Ein umfangreiches Verweissystem listet andere Informationsanbieter auf, die sich mit Fragen des Umweltschutzes beschäftigen.

Die Suchmaschine „Deutsches Umweltinformationsnetz (GEIN)“ helfe ebenfalls beim schnellen Auffinden auch hoch spezialisierter Umweltschutz-Informationen. Auch solchen Nutzerinnen und Nutzern, die keinen präzisen Informationswunsch hätten, erschließe sich das UBA-Webangebot. Kurze redaktionelle Beiträge und Übersichten wiesen auf aktuelle Themen und interessante Informationsprodukte hin. Das gesamte Angebot des Umweltbundesamtes stehe weiterhin kostenlos zur Verfügung.

Am 01-07-2002

Bezirksregierung Düsseldorf verweigert Akteneinsicht

Die Bezirksregierung Düsseldorf weigert sich, Dokumente herauszugeben, die im Zusammenhang mit der Sperrverfügung gegen Internet-Zugangsanbieter stehen, die das Durchleiten von "nicht zulässigen" Internet-Inhalten aus dem Ausland "sperren" sollen. Dies berichtet die Internet-Initiative ODEM.org, deren Gründer Alvar Freude den Antrag auf Akteneinsicht gestellt hatte. Nach dem Informationsfreiheitsgesetz Nordrhein-Westfalen sind Behörden verpflichtet, auf Anfrage den Zugang zu den bei ihnen vorhandenen Informationen zu gewährleisten, und zwar unverzüglich, spätestens aber innerhalb eines Monats. "Die Bezirksregierung reagierte aber erst, nachdem ich nach Ablauf der gesetzlichen Frist nachfragte", so Freude. Zudem sei der gesetzlich vorgeschriebene Hinweis auf das Beschwerderecht beim "Landesbeauftragten für das Recht auf Information" unterblieben.

Den nun ergangenen ablehnenden Bescheid kommentiert Freude relativ gelassen: "Ich kann ja verstehen, dass eine Behörde Dokumente nicht herausgeben will, die ihre eigene Unfähigkeit und Inkompetenz zeigen!" Trotzdem will er den Bescheid Widerspruch einlegen und die "Landesbeauftragte für das Recht auf Information" informieren: "Gesetze gelten nicht nur dann, wenn sie dem Herrn Regierungspräsidenten in den Kram passen."

Vor dem Hintergrund der Düsseldorfer Sperrverfügungen hat ODEM.org bereits über 11.000 Unterschriften gegen die Zensur ausländischer Internet-Seiten in Deutschland gesammelt.

Nun verweigert die Behörde die Herausgabe der Protokolle der Anhörung der Internet-Provider vom November letzten Jahres. ODEM.org vermutet, dass damit die Bezirksregierung die "peinliche Veranstaltung" unter den Tisch kehren und eine Blamage in der Öffentlichkeit verhindern will: "Uns liegt die Protokollzusammenfassung bereits aus einer anderen Quelle vor. Diese zeigt nicht nur, wie wenig Verständnis die Düsseldorfer Zensoren von der Materie haben, sondern auch eine erschreckende Beratungsresistenz."

Die Herausgabe der Protokolle der Arbeitskreissitzung vom 19. Dezember und die Ergebnisse des Tests des "Filterprojekts" wurden mit der Begründung abgelehnt, dass die Arbeitsgruppe sich freiwillig zusammengefunden habe, zwar in den Räumen der Bezirksregierung, aber "nicht im dienstlichen Zusammenhang". Für Freude stellt sich die Frage, ob dies "Privatveranstaltungen des Herrn Büssow" waren.

Auch die gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erwähnte Liste mit 6.000 zu sperrenden Internet-Seiten will die Bezirksregierung nicht herausgeben. Die Begründung: eine solche Liste existiere nicht. Ebenso wird die Sammlung von Daten von zu sperrenden Seiten auf der Homepage der Bezirksregierung verneint. Dabei gibt es ein solches Meldeformular dort mindestens seit Herbst 2001.

Die Behauptung, dass es keine "Kommunikation mit Verbänden, Gruppierungen und Organisationen" sowie "auch keine Verträge, Abmachungen, Absichtserklärungen oder Briefwechsel mit Unternehmen" gegeben habe, stuft Alvar Freude als "weitere glatte Lüge" ein: "Es sind eine Reihe von Treffen dokumentiert, darunter ein Treffen mit Vertretern des CCC und ein Treffen mit Mark Weitzmann vom Simon-Wiesenthal-Center".

Auch die Herausgabe der angeblichen Drohbriefe und Morddrohungen, die Mitarbeiter der Bezirksregierung erhalten haben wollen, wurde abgelehnt. "Es liegt die Vermutung nahe, dass es diese Briefe in der behaupteten Form nie gegeben hat, sondern nur als Begründung für die Bösartigkeit der Kritiker herhalten mussten", befürchtet Freude. So versuchte die Behörde lange, Kritiker in die rechtsextreme Ecke zu stellen.

Am 05-07-2002

Internet-Boom bei Kindern

Fast jedes zweite Kind in Deutschland ist online: 42 % der 6- bis 12-Jährigen in Deutschland surfen im Internet. Im Vorjahr waren es noch 28 %, was einen Anstieg um die Hälfte bedeutet. Allerdings vergrößert sich das soziale Gefälle immer mehr: Kinder, deren Eltern nur einen Volks- oder Hauptschulabschluss haben, können nur halb so oft zu Hause ins Netz wie Akademikerkinder. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Trendstudie des Münchener Marktforschungsinstitutes iconkids & youth bei über 700 Kindern in ganz Deutschland.

Dabei sind mit 39 % nun fast auch genauso viele Mädchen online wie Jungen (45 %). nBesorgnis erregend ist allerdings ein zunehmendes Bildungsgefälle beim Internetzugang der Kinder: Während nur 37 % der Kinder aus Haushalten mit formal niedrigerer Bildung (Volks-/Hauptschulabschluss) ins Internet gehen, sind es 52 % der Kinder aus Haushalten mit höherer Bildung (Abitur, Akademiker). Noch dramatischer erscheinen die Zahlen, wenn nur die Kinder berücksichtigt werden, die Zuhause und damit regel-mäßig surfen können: Hier liegt der Anteil der Online-Kids in den Familien mit höherem Bildungsniveau mit 49 % fast doppelt so hoch wie in den Familien mit niedrigerer Bildung (26 %).

Ähnliche Resultate zeigten sich beim Zugang der Kinder zum Computer in den eigenen vier Wänden. Auch hier gab es im letzten Jahr einen deutlichen Zuwachs um 21 % auf nun 68 % - und wieder sind Kinder aus Familien mit höherer Bildung deutlich im Vorteil: 84 % von ihnen können Zuhause einen PC nutzen, im Vergleich zu nur 57 % der Kinder aus Familien mit niedriger formaler Bildung.

"Der unterschiedliche Bildungsgrad wirkt sich natürlich auf das verfügbare Haushaltsbudget aus und führt so zu den gemessenen Unterschieden", meint dazu Axel Dammler, Geschäftsführer von iconkids & youth. "Außerdem arbeiten Menschen mit höherer Bildung oft selbst mit Computer und Internet und sehen deswegen auch eher die vielfältigen Möglichkeiten, die diese Medien den Kindern bieten."

An diesem gravierenden Startnachteil vieler Kinder im Bildungswettlauf wird sich leider so bald nichts ändern, denn die Schule kann derzeit nichts zur Chancengleichheit der Kinder beitragen: Nur 16 % der Kinder können in der Schule überhaupt einen Computer nutzen, und auch dies oft nur sehr sporadisch.

Am 07-08-2002

CSU antwortet gar nicht erst

Sechs Wochen vor der Bundestagswahl will die Plattform "Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner" das Thema "Tierschutz" in die Diskussion bringen: Mit einer Internet-Plattform wurden Politiker aus allen Bundeswahlkreisen und Landeslisten zu Bereichen des Tierschutzes befragt. Rund 150 Antworten und Auswertungen der einzelnen Wahl- und Parteiprogramme sind bereits veröffentlicht.

Seit 1. August ist in Deutschland Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz verankert. Der Bundesverband der Tierversuchsgegner hat einen elf Punkte umfassenden Fragenkatalog entwickelt und an rund 1.000 Bundestagskandidaten geschickt. "Das auffälligste Ergebnis ist, dass sich ausnahmslos alle antwortenden Kandidaten für die Aufnahme des Tierschutzes in eine künftige europäische Verfassung aussprechen," so Pedro de la Fuente, Referent des Bundesverbandes und Aktionsleiter. Der Rücklauf aus den Parteien sei hingegen sehr unterschiedlich, so sei von der CSU bisher nicht eine einzige Antwort eingelangt.

"Das Wahl-Portal bietet eine übersichtliche statistische Auswertung der Politikerantworten, erleichtert Tendenzen aufzuzeigen und Parteien besser einzuschätzen", so de la Fuente. Auch können Auswertungen der Wahl- und Parteiprogramme der Bundestagsparteien abgerufen werden. Weiters werden Links zu anderen Internet-Seiten zur Wahl angeboten, von Umfragen und Prognosen über Nachrichten bis hin zu humorvollen oder satirischen Veröffentlichungen.

Am 12-08-2002

Neue Studie von Forsa veröffentlicht

Fast die Hälfte der Deutschen ab 14 Jahren (49,6 Prozent) ist bereits online erreichbar: 31,8 Mio. Personen haben in den vergangenen zwölf Monaten das Internet genutzt. Mit dem Überschreiten der 50-Prozent-Marke bei der Internet-Durchdringung ist noch in diesem Herbst zu rechnen. Dies ist das Ergebnis einer heute, Montag dem 19.August, veröffentlichten Studie, die das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Online-Vermarkters SevenOne Interactive durchgeführt hat. Allein in den vergangenen sechs Monaten hat es in Deutschland demnach einen Zuwachs von 3,15 Mio. neuen Usern gegeben.

Die Studie rechnet damit, dass sich diese Dynamik ungebrochen fortsetzt. So gaben rund 19 Prozent der im Juli befragten Nicht-User (rund sechs Mio. Personen) an, das Internet im nächsten Halbjahr nutzen zu wollen. Die durchschnittliche Nutzungsdauer der deutschen User liegt bei 56 Minuten pro Tag. Fast 15 Mio. Personen und damit fast die Hälfte der Internet-Gemeinde hat bereits Erfahrungen mit E-Commerce gesammelt. Durchschnittlich kauften die Online-Shopper im vergangenen Jahr acht Mal über das Internet ein. Ganz oben auf der Einkaufsliste standen dabei Bücher, Reisen und CDs. Genutzt wird das Internet vorwiegend von zu Hause. Fast 80 Prozent surfen laut Studie üblicherweise innerhalb der eigenen vier Wände.

Am 20-08-2002

Daten und Fakten zur deutschen Luftqualität

Das Umweltbundesamt (UBA) hat Daten und Fakten rund um die Themen Luftqualität und Freisetzung von Luftschadstoffen (Emissionen) im Internet veröffentlicht. Das Informationsangebot wird zukünftig ständig erweitert und regelmäßig aktualisiert, zum Beispiel mit Hinweisen über Forschungsaktivitäten und zum Stand der Technik. Messstationen von Bund und Ländern im gesamten Bundesgebiet messen kontinuierlich die in die Luft ausgestoßenen Schadstoffe. Diese Messergebnisse bietet das UBA stundenaktuell und deutschlandweit unter der Rubrik „Aktuelle Immissionsdaten“ an.

Hier werden auch Karten der Ozon-, Schwefeldioxid- und Stoffdioxidbelastung und der Kohlenmonoxidbelastung sowie für die Partikelbelastung der Luft, auf dem neuesten Stand veröffentlicht. Zusätzlich sind Informationen zu Grenz- und Schwellenwerten bereitgestellt. Unter „Vorschriften“ sind Fundstellennachweise zu ausgewählten nationalen und europäischen Vorschriften und zu internationalen Abkommen zusammengetragen.

Im Bereich „Emissionen“ sind Daten und wichtige Hintergrund-informationen zur aktuellen Schadstoffbelastungssituation in Deutschland erfasst. Es erfolgt eine umfassende Information über Berichtspflichten, denen Deutschland aufgrund internationaler Vereinbarungen nachkommt, wie zum Beispiel der Klimarahmenkonvention oder der Genfer Luftreinhaltekonvention. Diese Daten und Berichte können heruntergeladen werden. Ergänzt wird das Angebot durch eine Übersicht über Aktivitäten im Bereich der „Forschungsvorhaben“. Dazu zählen Veröffentlichungen abgeschlossener Studien sowie Zusammenfassungen und Kurzbeschreibungen aktueller Projekte.

Am 19-09-2002

Angebote an Telekom sinken

Die Deutsche Telekom ist beim Verkauf ihres Kabelnetzes nicht vom Glück verfolgt. Nachdem ein lukrativer Deal mit dem US-Medienkonzern Liberty Media im Februar am Einspruch des Bundeskartellamtes gescheitert war, springen jetzt die verbliebenen Bieter ab. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am Donnerstag, berichtet, könne die Deutsche Telekom überhaupt nur mehr mit zwei ernsthaften Angeboten rechnen. Im Sommer waren dagegen noch fünf Interessenten-Gruppen im Rennen gewesen. Die Frist für die Abgabe der Gebote läuft Ende dieser Woche ab. Auch mit dem erhofften Verkaufspreis ist es seit Anfang des Jahres rapid bergab gegangen.

Liberty Media hatte noch 5,5 Mrd. Euro geboten. Die von den fünf Bieterkonsortien im August abgegebenen Offerte lagen immerhin noch zwischen zwei und drei Mrd. Euro, wie die Deutsche Telekom damals bekannt gegeben hatte. Jetzt sind nur noch zwei Bietergruppen an Bord, von denen eine, die Finanzinvestoren Goldman Sachs, Apax Partners und Providence Equity, laut FAZ-Informationen zwischen 1,5 und 1,6 Mrd. Euro bieten wird. Das zweite noch verbliebene Konsortium bilden erneut Liberty Media sowie die Finanzinvestoren Blackstone, Apollo und BFD Capital. Diese Gruppe bietet, wie die FAZ schreibt, allerdings ebenfalls deutlich weniger als von der Telekom erhofft.

Am 26-09-2002

Global Aware Deutschland

Seit dem Sommer 2001 errichten sechs internationale Ölgesellschaften eine 500 Kilometer lange, politisch umstrittene Schwerölpipeline in Ecuador. Um die Diskussion weiter anzuschieben, haben eine kanadische Anthropologieprofessorin, ein britischer Fotograf und ein deutscher Journalist nach mehrwöchigen Recherchen in Ecuador ein Öldossier "Schmutziges Wasser, dreckiges Geld" sowie eine politische Diashow produziert.

Mithilfe der Diashow können sich Interessierte selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen. Die "Internetausstellung" umfasst 20 Bilder sowie kommentierende Texte wie Reportagen, Interviews und Dokumente. Das Dossier gibt es auch auf CD-ROM. Der Einzelpreis liegt bei 10 Euro zzgl. einer Versandgebühr von 2,50 Euro.

Am 02-10-2002

Nationaler Radverkehrsplan

"Mit dem Nationalen Radverkehrsplan 'Fahrrad!' will die Bundesregierung einen breiten gesellschaftlichen Dialog über neue Wege zur Radverkehrsförderung initiieren", sagte Bundesminister Kurt Bodewig am Dienstag in Berlin. Anlass war die Freischaltung des Internet-Forums zum Thema "FahrRad". Dabei setze die Bundesregierung ihre Bestrebungen fort, die Bürgerinnen und Bürger aktiv bei der Gestaltung gesellschaftspolitischer Themen zu beteiligen. Laut Bodewig sei es Ziel, Empfehlungen zu geben und insgesamt einen Beitrag für ein fahrradfreundliches Klima in den Städten und Gemeinden zu leisten.

Der Nationale Radverkehrsplan strebe an, das Fahrrad bis zum Jahr 2012 zu einem selbstverständlichen Bestandteil einer integrierten Verkehrspolitik zu machen und seinen Anteil am Verkehrsaufkommen deutlich zu steigern. "Nicht nur politische Akteure oder Fachzirkel, sondern alle Internet-Nutzer haben jetzt die Möglichkeit, sich aktiv in die Diskussionen um den Radverkehrsplan einzuschalten", betonte der Minister. Als Beispiele nannte er den Austausch über Einzelthemen wie die Fahrradnutzung im Alltagsverkehr, den Fahrradtourismus und die Optimierung des Rechtsrahmens für den Fahrradverkehr.

Am 02-10-2002

Das CERT Coordination Center warnt

Das CERT Coordination Center warnt vor einem Trojaner im Source-Code im Message Transfer Agent (MTA) Sendmail. Sendmail ist einer der am häufigsten verwendeten MTAs im Internet. Der Trojaner erzeuge ein Backdoor, sobald das Programm aus dem Source-Code kompiliert wird. Nach den Informationen von CERT/CC soll ein Angreifer um den 28. September den Trojaner in den Source- Code von Sendmail eingefügt haben. Das Entwicklerteam von Sendmail wurde am 6. Oktober auf den Vorfall aufmerksam und legte den betroffen FTP-Server still.

Der Virus versucht über den TCP-Port 6667 eine Verbindung zu einem bestimmten Server aufzubauen. Dieser Prozess erlaubt es dem Angreifer eine Shell auf dem System, auf dem Sendmail kompiliert wird, mit den selben Rechten wie der User zu öffnen. Dabei wird ein Tunnel aufgebaut, der dem Angreifer auch einen Zugriff auf ein System hinter einer Firewall ermöglichen kann.

"Wenn Sie die Sendmail-Distribution herunterladen, müssen Sie die PGP-Signatur verifizieren", warnen die Sendmail-Entwickler auf ihrer Homepage http://www.sendmail.org . "Verwenden sie Sendmail nicht, ohne vorher die Integrität des Codes zu überprüfen." Von dem Vorfall war nach Darstellung von CERT/CC nur die Distribution auf dem FTP-Server betroffen. Bei Downloads via HTTP war der Trojaner dagegen nicht im Code enthalten. Trotzdem werden alle User, die sich zwischen dem 28. September und dem 6. Oktober den Code heruntergeladen haben, aufgefordert ihren Code zu überprüfen. Die Software wird dazu verwendet E-Mails zwischen den Mail-Servern weiterzuleiten.

Am 09-10-2002

Uni Gießen eröffnet Internetplattform

Die Universität Gießen wird ab dem 19. November eine Plattform für nachwachsende Rohstoffe online stellen. Unter der Adresse http://www.nawarro-hessen.de wird das Portal zunächst Informationen über Rohstoffpflanzen liefern. Das Portal wird am Anfang in erster Linie Öl-, Faser-, Gewürz- und Arzneipflanzen beinhalten, soll aber laufend weiter ergänzt werden. Neben biologischen Merkmalen werden sowohl Verwendungsmöglichkeiten als auch Anbau der jeweiligen Pflanzen beschrieben. "Anstoß für die Errichtung des Portals gab das in der Bevölkerung vorliegende Informationsdefizit in Bezug auf alternative Nutzungsmöglichkeiten von Pflanzen und die gestiegene Bedeutung der nachwachsenden Rohstoffe auch als Alternativen zu Produkten aus Erdöl", so Rod Snowdon, wissenschaftlicher Assistent am Institut für Pflanzenbau der Universität von Gießen.

Unter Rubriken "Rohstoffe", "Verarbeitung", "Produkte" und "Forschung" finden sich allgemeine Berichte, die zum grundlegenden Verständnis der jeweiligen Themen beitragen. Eine ausführliche Linkliste verweist auf weiterführende Quellen zu nachwachsenden Rohstoffen sowie zu Verarbeitung, Produkten und Züchtungs- bzw. Forschungseinrichtungen.

"Die Plattform richtet sich an jeden, der an nachwachsenden Rohstoffen Interesse hat. Dazu gehören Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, Wirtschaft und Verwaltung sowie Verbände und Verbraucher. Daher ist das Portal auch für alle frei zugänglich", so Snowdon. Pflanzliche Erzeugnisse dienten nicht allein als Lebensmittel, sondern sie finden auch als Heil-, Gewürz- und Arzneimittel, als technische Rohstoffe sowie als chemische Grundstoffe Verwendung.

Am 15-11-2002

W3C legt Richtlinien vor

Das Standardisierung-Gremium für das Internet, das World Wide Web Consortium (W3C), will in Zukunft nur noch solche Internetstandards gutheißen, für die keine Lizenzgebühren zu entrichten sind. Das geht aus dem endgültigen Richtlinien-Vorschlag für die zukünftige Standardisierungspolitik des Gremiums hervor. Der Vorschlag soll auch den Einsatz von Sperrpatenten bei der Weiterentwicklung des Internets verhindern. In der jetzigen Fassung müssen sich alle Unternehmen, die an der Entwicklung eines Standards teilnehmen, im Voraus verpflichten, ihre Patente an andere Anwender gebührenfrei zu lizenzieren. Gleichzeitig müssen die Patentinhaber die anderen Teilnehmer in einer Standard-Gruppe des W3Cs über ihre relevanten Patente unterrichten.

Ein erster Vorschlag zur zukünftigen Standard-Politik hätte Unternehmen mit grundlegenden Technologien für Webstandards erlaubt, Lizenzgebühren dafür einzuheben. Dieser Vorschlag stieß allerdings auf weit gestreuten Widerstand.

Das W3C hofft den Vorschlag im Februar 2003 begutachten zu können. Der endgültige Beschluss soll im Mai 2003 erfolgen.

Am 15-11-2002

Volunteers Award

Volunteers Award "Die Freiwilligen des Jahres 2002" geht dieses Jahr an das Internetportal Krone.at. Die Jury zeichnet damit für die Berichterstattung rund um die österreichische Flutkatastrophe im vergangenen Sommer aus. Von der Jury besonders hervorgehoben wurde die kurzfristigte Einführung eines interaktiven Handwerkernetzes: Von den Überschwemmungen betroffene Leser konnten schnell und effizient an die richtigen und nächstgelegenen Betriebe verwiesen werden. Nicht-Betroffene konnten Unterstützung - sei es in Form von handwerklichen Tipps oder Spenden - direkt online in die Wege leiten. Zusätzlich wurde diese Aktion in einer Beilage der Kronen Zeitung redaktionell unterstützt.

Der sogenannte Volunteers Award "Die Freiwilligen des Jahres 2002" wurde dieses Jahr zum zweiten Mal vergeben. Neben Medien werden Vereine, Hilfsorganisationen, Unternehmen und Nachbarn ausgezeichnet, die die Betroffenen während und nach der Flutkatastrophe durch ihr schnelles Eingreifen besonders unterstützt haben.

Am 21-11-2002

Tierschutzbund

Die Bürgerinnen und Bürger Europas sind aufgefordert, Stellung zu beziehen zum Schutz der Tiere bei Transporten und damit Einfluss zu nehmen auf das zukünftige Schicksal der 360 Millionen Tiere, die Jahr für Jahr quer durch Europa transportiert werden. Ermöglicht wird dies durch die offene Online-Konsultation, die die Europäische Kommission bis zum 15. Dezember abhält. Im Netz können alle ihre Vorstellungen von einem angemessenen Tierschutz durch einen Eintrag in das Portal mitteilen. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an alle verantwortungsbewussten Menschen, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen und damit seine derzeitige Kampagne gegen sinnlose Tiertransporte zu unterstützen.

Die Bedingungen, unter denen Millionen Tiere tagtäglich quer durch Europa transportiert werden, seien grausam. Die Mehrheit der Bevölkerung spreche sich daher gegen diese sinnlosen Transporte lebender Tiere über Tausende von Kilometern aus. Jetzt haben die Bürgerinnen und Bürger Europas durch die Online-Konsultation die Gelegenheit, ihren Unmut über die unzureichenden Bestimmungen zum Schutz der Tiere zum Ausdruck zu bringen. Auch ihre Wünsche und Vorstellungen, wie Tiere vor den überflüssigen und sinnlosen Grausamkeiten der Transporte geschützt werden sollen, könnten sie den Verantwortlichen mitteilen.

"Das ist eine einmalige Gelegenheit, den Entscheidungsträgern endlich einmal den Willen der Bevölkerung deutlich vor Augen zu führen", begrüßt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, die Einrichtung des Portals. "Daher ergeht mein dringender Appell an alle tierlieben Menschen, sich an der Konsultation zu beteiligen. Machen Sie deutlich, dass sie hinter den Forderungen zum Schutz der Tiere stehen, die der Deutsche Tierschutzbund vertritt. Erheben Sie Ihre Stimme zum Wohl der Tiere. Jetzt! Denn jetzt haben Sie die Chance gehört zu werden", so Apel abschließend.

Der Deutsche Tierschutzbund ruft dazu auf, folgende Forderungen zu unterstützen: Schlachttiere sollen nur bis zum nächstgelegenen Schlachthof transportiert werden, Tiere sollten nicht länger als vier Stunden innerhalb Deutschlands oder acht Stunden international gefahren werden, EU-Transportsubventionen seine zu streichen, europaweit einheitliche verschärfte Kontrollen und das Verbot elektrischer Treibhilfen.

In der EU soll in den nächsten Monaten über eine Änderung der geltenden Bestimmungen und Vorschriften entschieden werden.

Am 04-12-2002

Netzkriminalität

In der Liste der Netzvergehen steht die Kinderpornografie unangefochten an erster Stelle. Von den insgesamt 1086 Verdachtsfällen im vergangenen Jahr betrafen über 80 Prozent (903 Fälle) die pornografische Darstellungen von Minderjährigen.Das ergibt sich aus den Daten des Bundeskriminalamtes (BKA). Gegen illegale Aktivitäten im Internet ermittelt in Deutschland die zentrale Stelle beim (BKA) in Wiesbaden. Hier sind 20 Polizisten mit dem Surfen im weltweiten Datennetz beschäftigt. Sie suchen nach Kinder- und Tierpornografie, Verstöße gegen das Arzneimittel- und das Betäubungsmittelgesetz sowie verfassungsfeindliche Inhalte. Wenn die Web-Polizisten einen Anfangsverdacht ermittelt haben, geben sie den Fall an das zuständige Landeskriminalamt (LKA), die Staatsanwaltschaft oder - wenn der Urheber im Ausland sitzt - an Interpol ab.

Auf Platz zwei folgt mit deutlichen Abstand verfassungsfeindliches Material (89 Fälle). Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz fanden die Ermittler 36 Mal. In 20 Fällen reichten sie einen Verdacht in Bezug auf Tierpornografie weiter und 11 Mal fanden sie Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Eine Statistik über Zahl und den Ausgang der eingeleiteten Ermittlungsverfahren gibt es allerdings nicht, weil das BKA keine Rückmeldung erhält, wenn es den Fall einmal abgegeben hat.

Die Beamten des BKA arbeiten mit einer Ausnahmeregelung. Denn die so genannte anlassunabhängige Recherche - also die Ermittlung ohne Anfangsverdacht - liegt normalerweise nicht im Zuständigkeitsbereich des BKA, wie Behördensprecher Dirk Büchner erläutert. Aufgrund der weltweiten Verfügbarkeit des Internets hat sich das BKA jedoch Ende 1998 mit den Ländern auf dieses Vorgehen verständigt.

Bei ihrer Recherche beschränken sich die Netzpolizisten nicht nur auf das World Wide Web. Neben Webseiten durchsuchen sie auch einschlägige Chatrooms, Newsgroups im Usenet und FTP-Server. Die Suche sei im Wesentlichen Handarbeit, sagt Büchner. Nur für die Kinderpornografie steht den Polizisten ein Programm zur Verfügung, das bereits bekannte, verbotene Inhalte aus diesem Bereich findet. Über die genauen Recherchemethoden gibt das BKA jedoch keine Auskunft.

Am 12-12-2002