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Renaissance des Interregio - Alternatives Bahnnetz rettet regionale Strecken

Eisenbahn

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) unterstützt den heute in Berlin vorgestellten Ansatz der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs, ein zusammenhängendes Netz von überregionalen Zugverbindungen zu schaffen. Damit könne die Lücke zwischen Nah- und Fernverkehrsangeboten der DB AG geschlossen werden, die durch die schrittweise Abschaffung der InterRegios über die letzten zwei Jahre entstanden sei. Ein solches Angebot könne zudem den Anteil der Schiene am Gesamtverkehrsaufkommen steigern.

Carsten Westerholt, Mitglied im VCD-Bundesvorstand: "Wir brauchen im Fernverkehr dringend Alternativangebote zum hochpreisigen ICE der Deutschen Bahn AG, damit die Kunden besonders auf mittleren Entfernungen die Wahl haben. Mit einem bundesweiten Netz von Zügen, die mehr Haltebahnhöfe anfahren und dennoch deutlich schneller sind als der Regionalverkehr, würde Bahnfahren wieder für alle jene attraktiv, die zügig und komfortabel aber dennoch zu einem günstigen Preis reisen wollen.

Ein solches Zugnetz sollte sich nach Ansicht des VCD am früheren InterRegio-Angebot orientieren. Mit rund 400 Haltebahnhöfen, einer Reisegeschwindigkeit von 90 km/h und deutlich günstigeren Preisen gegenüber IC bzw. ICE vor allem auf Strecken bis 200 Kilometer biete es die richtigen Eckdaten. Für die Verwirklichung eines solchen Netzes seien jetzt sowohl die Länder als auch die Betreiber-Unternehmen gefragt.

Von den Eisenbahnunternehmen erwartet der VCD, dass sie die Gunst der Stunde nutzen und gemeinsam aktiv an einem echten Netz arbeiten, anstatt nur einzelne Linien zu vermarkten. Dazu sollten beteiligte Unternehmen bereits jetzt eine eigenständige Vertriebs- und Vermarktungsagentur gründen, die das zweite Eisenbahnnetz als ergänzende Alternative zum Fernverkehrsnetz der DB AG begreife. Denn Deutschland biete auch im Fernverkehr Platz für zwei Bahnsysteme, wie dies in der Vergangenheit das Nebeneinander von IR und IC/ICE gezeigt habe.

Annette Volkens, Verkehrsreferentin des VCD: "Die großen Gewinner eines zweiten Zugnetzes im Fernverkehr wären die Bahnkunden. Sie könnten ganz ohne Frühbucher-Rabatt oder sonstige Einschränkungen im Preissystem der Deutschen Bahn AG auch auf längeren Strecken zu günstigen Preisen reisen und müssten dennoch nicht auf Service verzichten. Dass ein zuverlässiges und kundenorientiertes Angebot machbar ist und ankommt, zeigen private Anbieter schon heute, beispielsweise auf den Strecken Flensburg - Hamburg oder Gera - Rostock.