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Verbot von E 900 in Frittierölen soll Acrylamid in Lebensmitteln verringern

Acrylamid

Zur Minimierungsstrategie der Bundesregierung für den krebsauslösenden Stoff Acrylamid erklären die zuständigen Berichterstatter der Arbeitsgruppe der SPD-Bundestagsfraktion: „Als Erkenntnis aus der öffentlichen Anhörung zu "Acrylamid in Lebensmitteln" hat sich gezeigt, dass die Minimierungsstrategie der Bundesregierung nach heutigem Erkenntnisstand der einzig sinnvolle Weg ist, mit dem Problem Acrylamid in Lebensmitteln umzugehen. Dies wurde von allen Sachverständigen bestätigt.“

Nach Expertenmeinungen könnte schon ein Verbot silikonhaltiger Frittieröle zu einer deutlichen Reduktion der Acrylamidbildung beim Frittiervorgang beitragen. Der zulässige Zusatzstoff Dimethylpolysiloxan (E 900) verhindert das Aufschäumen des Öls und erlaubt somit erhöhte Frittiertemperaturen. Der Zusatzstoff an sich fördert laut einer Studie die Acrylamidbildung bei der Herstellung von Pommes frites und birgt im Zusammenhang mit den hohen Temperaturen eine nennenswerte Ursache der Belastung mit Acrylamid.

Da die Acrylamidbildung bei Temperaturen über 175° C überproportional ansteigt, ist eine wichtige Empfehlung der guten Herstellungspraxis, diese kritische Temperatur nicht zu überschreiten. Ohne Entschäumer wird es schwieriger, ein unerwünschtes Überschreiten der Temperatur zu realisieren.

Die Minimierungsstrategie der Bundesregierung dient dem mittel- bis langfristigen Absenken der Acrylamidwerte in Lebensmitteln durch Definieren einer "guten Herstellungspraxis" von Lebensmitteln. Diese wird im Rahmen der industriellen Fertigung von Lebensmitteln verhältnismäßig einfach zu kommunizieren und umzusetzen sein. In der Gastronomie und hier insbesondere bei den kleinen Betrieben wird es schwieriger sein, den Erkenntnisgewinn in praktische Handlungen umzusetzen, da diese in der Regel nicht über die notwendigen technischen Ausstattungen verfügen.

Aus Gründen des vorsorgenden Verbraucherschutzes fordert die Arbeitsgruppe die Bundesministerin Renate Künast auf, den Sachverhalt detailliert zu prüfen und ein Verbot des Zusatzstoffes E 900 in Frittierölen auf nationaler und europäischer Ebene anzustrengen. Bis dahin ist die Industrie und die Gastronomie aufgefordert, auf silikonhaltige Frittieröle auf freiwilliger Basis zu verzichten.