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Gemeinsame Kritik der Umweltverbände am A5-Ausbau am Oberrhein

Verkehrsprojekte

Nach einer Prognose des Bundesverkehrsministeriums soll sich der bereits jetzt unerträgliche LKW-Verkehr in Südbaden bis zum Jahr 2020 verdoppeln. Aus diesem Grund trommeln nun die IHK und manche Politiker immer lauter für den Ausbau der A5. Was das für die bereits jetzt lärmgeplagten Menschen in Kenzingen, Endingen, Riegel, Malterdingen, Nimburg, Reute, March, Vörstetten, Waltershofen, Hochdorf, Opfingen, Tiengen, Munzingen und Feldkirch bedeutet, könne man sich vorstellen, so der örtliche Naturschutzbund, der BUND und andere Verbände. Mehr Lärm, Abgase und ein Verlust an Erholungsflächen drohten der Region.

Die Umweltverbände wollen den Ausbau des ÖPNV und hatten darum eine flächensparende Variante in die Planung eingebracht. Die von der Bahn bevorzugte Trassenvariante bedeutet einen massiven Eingriff in das Landschaftsbild. In den Planungen setzten sich die Umweltverbände für eine möglichst enge Bündelung von Bahn und Autobahn ein. Sicherheit durch Technik (Trennwand) statt durch Flächenverbrauch muss die Devise sein. Der vorgesehene, immer noch enorme Sicherheitsabstand zwischen Autobahn und Neubautrasse führt zu einem nicht akzeptablen Flächenverbrauch. Hinter diesem Sicherheitsabstand steckt nicht zuletzt der Traum mancher Politiker von einem irgendwann möglichen achtspurigen Ausbau der Autobahn A5.

Wenn die Schwerverkehrslobby in der IHK den Ausbau der Autobahn und damit weitere Umweltzerstörungen fordere, dann sei das noch nachvollziehbar. Es sei aber erstaunlich, dass Politiker mit der Forderung nach Zerstörung der Umwelt und dem Ausbau der Autobahn immer noch Wahlkämpfe führen und Wahlen gewinnen. Unerträglich seien auch die politischen Deals: "Stimmst Du für meinen Stadttunnel, stimme ich für Deinen Autobahnausbau." Solche Politgeschäfte zeigen, dass der Begriff "Ökohauptstadt" inzwischen eigentlich nur noch dem Stadtmarketing dient.

An einer zentralen europäischen Transitachse zu leben, bedeute Verlust an Lebensqualität und keinen Gewinn. Gerade die Politiker, die am lautesten nach dem Autobahnausbau rufen, sind zumeist diejenigen, die sich am wenigsten für eine Verminderung des anschwellenden Straßen- und LKW-Verkehrs einsetzen. Was nütze ein sechsspuriger Autobahnausbau, wenn der Gotthard immer noch eine zweispurige Röhre hat? Hier wird mit dem Sachzwangsprinzip die Schweiz bearbeitet, die am meisten unter dem Transitverkehr leidet. Die Güter im Fernverkehr gehören auf die Bahn und das nicht erst ab der Grenze. Wer auf den Schweizer Flugverkehr am Hochrhein schimpft, dürfe keine solche Politik betreiben.

"Der Straßenverkehr ist bereits jetzt die Hauptursache für die Schadstoffbelastung der Region. Die Emissionen des Verkehrs haben einen wesentlichen, teilweise dominierenden Anteil an den gesamten Schadstoffemissionen. Fasst man die Emissionen der verschiedenen Verkehrsträger (Straßen-, Schienen-, Schiffs- und Flugverkehr) zusammen, so beträgt ihr Anteil an den gesamten Emissionen in Baden-Württemberg bei den Stickstoffoxiden (NOx) und bei Kohlenmonoxid (CO) je 63 Prozent. Innerhalb des Verkehrssektors kommt dem Straßenverkehr eine herausragende Bedeutung zu; sein Anteil an den Emissionen des gesamten Verkehrs liegt bei den dargestellten Schadstoffen zwischen 88 und 96 Prozent.", so das Umweltministerium Baden-Württemberg.