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HIV durch infizierte Spritzen

Aids

Experten gehen davon aus, dass unhygienische Injektionsnadeln hunderttausende HIV-Fälle in Südafrika verursacht haben. Nach jüngsten Angaben des Human Research Council of South Africa sind 5,6 Prozent der Kinder zwischen zwei und 14 Jahren HIV-positiv. Einige der Forscher sind der Ansicht, dass gebrauchte Injektionsnadeln an bis zu 40 Prozent der HIV-Infektionen schuld sind. UNO-Behörden dagegen bestreiten diese Zahlen. Für sie ist ungeschützter Geschlechtsverkehr immer noch der Hauptinfektionsherd, berichtet BBC-Online.

Forscher der Universität von Tübingen kritisieren, dass unhygienische Injektionsnadeln für den Großteil der HIV-Infizierten verantwortlich sind. Von den 670.000 HIV-positiven Kindern in Südafrika seien die meisten durch mangelnde Impfhygiene mit dem Virus infiziert worden. Einige der Kinder hätten das Virus von ihrer Mutter übertragen, die Zahlen liegen aber nach Ansicht der Forscher weit unter den bisher geschätzten Fällen. Das Forscherteam aus Tübingen hat die Erkenntnisse in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Journal of Obstetics and Gynaecology" veröffentlicht.

"Injektionen sind bei afrikanischen Patienten sehr beliebt: Bei rund 90 Prozent der Arztbesuche werden sie verabreicht. Häufig sind die injizierten Medikamente unnötig und die Spritzen und Nadeln sind nicht-steril", so das Ergebnis der Forscher. Der häufige Irrglaube, dass das HI-Virus in erster Linie durch heterosexuellen Kontakt übertragen werde, werde dadurch entkräftet, meinen die Wissenschaftler. Die UN-Behörden warnen jedoch davor, diese Ergebnisse an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen: Sämtliche Kampagnen, die eine Verwendung von Kondomen propagieren, könnten dadurch hinfällig werden.

Die Wissenschaftler fordern rasche Schritte zur Schaffung besserer hygienischer Umstände in den zahlreichen Kliniken und Arztpraxen in Afrika. Neben einem höheren Standard sollte auch die Bevölkerung vor nicht-sterilen Injektionsnadeln gewarnt werden. Südafrika hat die höchste HIV-Population der Welt. Jeder Fünfte ist mit dem HI-Virus infiziert.