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Blütenarmut bedroht Insekten

Weniger Hummeln

Der Naturschutzbund NABU hat vor einem alarmierenden Rückgang blütenbestäubender Hummeln, Wildbienen und anderer Insekten gewarnt. Das Ausmaß der Bestandsrückgänge könne für einige heimische Pflanzen in eine „Bestäubungskrise" führen. Betroffen hiervon wäre nicht nur ein Großteil der einheimischen Pflanzenarten, deren Fortpflanzung auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist, sondern auch der Obstbau, zumal die Imkerei im Rückgang begriffen sei. Bestandseinbrüche wurden laut der Organisation vor allem bei den auf blütenreiche Wiesen und Feldsäume angewiesenen Hummelarten festgestellt, die heute in Folge der intensiven Landwirtschaft fast ausnahmslos gefährdet seien. Von den in Deutschland nachgewiesenen 547 Wildbienenarten stünden bereits mehr als die Hälfte auf der Roten Liste.

„Wenn es nicht gelingt, wieder mehr Blütenpflanzen als Hauptnahrungsquelle dieser wichtigen Insekten in die Landschaft zurückzubringen, kann das Fehlen dieser Arten die Bestäubung von wilden Blütenpflanzen und Obstbäumen ernsthaft gefährden", sagte NABU- Wildbienenexperte Hans-Heinrich von Hagen.

Die Ursachen für den Rückgang speziell der Hummelarten lägen in der Blütenarmut der intensiv genutzten Feldflur, so von Hagen. Während Wiesen, Weiden und selbst Äcker früher ein Meer an Blüten geboten hätten, setzten sich die intensiv gedüngten Grünländer heute fast nur noch aus Hochleistungsgräsern zusammen. Selbst der Löwenzahn, der vielerorts als einziger vom einstigen Blütenreichtum der Wiesen und Weiden übrig geblieben sei, werde heute verstärkt mit einem speziellen Herbizid bekämpft, das auch dem Klee schade.

Das Phänomen der blütenarmen Landschaft trete laut NABU besonders ab Juni zutage, wenn nach der Wiesenmahd keine blühenden Wiesen und Weiden sowie Feld- und Wegsäume und wildkrautreichen Äcker mehr zur Verfügung stünden. Auch durch die mehrmalige Mahd von Straßen- und Wegeböschungen gingen wichtige Blütenstandorte und Wildbienen-Nistplätze verloren.