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Ölteppich in der Ostsee driftet nach Norden

Chinesischer Frachter gesunken

Nach dem Untergang des chinesischen Frachters Fu Shan Hai, zieht der Ölteppich weiter in Richtung Norden. Das ausgetretene Öl bedrohe jetzt auch die besonders sensible schwedische Felsküste, berichten WWF-Beobachter vor Ort. Die felsigen Strände gelten als besonders sensibles Gebiet und sind schwer zu säubern. Derweil beginnt die Suche nach den Ursachen und Schuldzuweisungen zwischen den zuständigen Behörden in Dänemark und Schweden.

"Es bringt nichts, sich gegenseitig den Schwazen Peter zuzuschieben", kritisiert Jochen Lamp Leiter des WWF-Ostseebüros in Stralsund. Gebraucht werde nun ein international einsatzfähiges Havariekommando für die Ostsee. Im Gerangel um die Zuständigkeiten verliere man im Notfall unnötig kostbare Zeit. Die Mitgliedstaaten des so genannten HELCOM-Abkommens zum Schutz der Ostsee haben angekündigt, die Ostsee als besonders empfindliches Meeresgebiet' (PSSA) zu klassifizieren.

"Die Einstufung ist richtig und längst überfällig," betont Lamp. Der vor der Küste wachsende Tanggürtel bilde die Kinderstube vieler Fische. An den Stränden brüteten zahlreiche Seevögel wie Sandregenpfeifer und Küstenseeschwalben. Die Zahl der verölten Seevögel nimmt nach WWF Angaben stetig zu.

Der aktuelle Unfall zeige erneut Defizite in der Länder übergreifenden Ölbekämpfung "Die internationale Zusammenarbeit muss schneller und effektiver werden, um künftig Schäden nach einem Unfall zu begrenzen", sagt Lamp. Ein internationales Havariekommando sei besonders wichtig, zumal der Schiffsverkehr und damit die Unfallgefahr in der Ostsee erheblich zugenommen habe. Seit 1997 hat sich der Verkehr in diesem sensiblen Gebiet verdoppelt. Bis 2005 rechnet der WWF mit einer weiteren Verdopplung insbesondere durch der Öl-Transporte von den russischen Seehäfen auf 80 Millionen Tonnen pro Jahr.