BUND fordert von Stolpe: Klimawirkungen auf Elbe prüfen
Flussausbau
Dazu sagte Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgeforschung: "Die globale Erwärmung wird wahrscheinlich sowohl zu einem verstärkten Hochwasserrisiko als auch zu vermehrten Niedrigwasserperioden im Osten Deutschlands führen. Bei der Planung von Wasserstraßen muss deshalb der Klimawandel berücksichtigt werden". Der BUND fordert deshalb den Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe auf, vordringlich die Auswirkungen des Klimawandels auf die Perspektiven der Elbschifffahrt zu prüfen.
Sowohl Hochwasser als auch Niedrigwasser erschweren den Güterverkehr auf dem Wasser. Gerade die erwartete Zunahme von extremen Witterungsereignissen beeinträchtigt die Verlässlichkeit dieses Verkehrsträgers. Wenn in der Elbe voraussichtlich auch in der Zukunft über viele Monate im Jahr Wassermangel herrschen sollte, macht es wenig Sinn, Millionen Euro in den Wasserstraßenausbau zu stecken. Technisch perfekt ausgebaute Wasserstraßen sind ohne Schiffe nutzlos. Auch der 80 Mio. Euro teure Saale-Elbe-Kanal wäre eine absehbare Fehlinvestition, wenn die Schiffe vielleicht auf der Saale, nicht aber auf der Elbe vorankämen. Seit Monaten ist der Güterverkehr auf der Elbe praktisch zum Erliegen gekommen.
Der BUND sieht sich in seiner bisherigen Position bestätigt: Weder der Abtrag des Domfelsens noch ein weiterer Verbau der Flussufer hätten an diesem Wassermangel und dem Stillstand der Güterschifffahrt etwas ändern können, so der BUND.
Die Perspektiven der Elbe sieht der BUND weniger in der Nutzung als Wasserstraße, sondern vielmehr in der von der Deutschen Umwelthilfe vorgeschlagenen Entwicklung der Elbe zur UNESCO-Weltkulturlandschaft. Die Elbe würde dann mit der Loire, dem Baikalsee und dem Grand Canon gleichrangig auf der Welterbeliste stehen und an internationaler Attraktivität gewinnen.