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Offshore-Windpark bedroht Fauna

Windpark im Schutzgebiet

Der Deutsche Naturschutzbund (NABU) und der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) haben Einwände gegen einen geplanten Offshore-Windpark vor der Insel Sylt haben erhoben: Die Umweltorganisationen wollen den Bau der Offshore-Anlage verhindern, da der Windpark in einem ausgewiesenen Schutzgebiet für Wale und Seevögel liegt. "Es scheint relativ klar zu sein, dass Windanlagen Vögel beim Brüten stören", so Musiol. Zusätzlich falle das Gebiet als Schutzzone unter die Flora-und-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU. "Auch Windparks müssen dort gebaut werden, wo die Störung am geringsten ist", fordert Frank Musiol, Experte für Klima und Energie beim Natuschutzbund.

Nach Angaben des deutschen Windenergieinstituts stehen derzeit 14.283 Windturbinen in der Bundesrepublik, die eine Leistung von rund 13.000 MW erzeugen. Etwa 45.000 Menschen seien in dem Industriezweig tätig, der jährlich 3,5 Milliarden Euro umsetze.

Nach Angaben des Windkraftexperten Gerd Rosenkranz sorgte die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) für den vollen Durchstart der Windenergienutzung. Der festgesetzte Einspeistarif wird staatlich gefördert. Gesetzlich geregelt wurde dabei auch eine Reduktion der Förderung an weniger günstigen Standorten im Binnenland. Damit gibt es grünes Licht für Offshore-Anlagen wie sie auch in Großbritannien und Dänemark seit Jahren betrieben werden.

Ein Artikel im Magazin Spiegel kritisiert die "wankelmütige Haltung" der Umweltschützer. Frank Musiol sieht das Ganze anders: "Grundsätzlich tritt der Nabu für den Ausbau erneuerbarer Energien ein". Allerdings handele es sich hier um ein als besondere Schutzzone ausgewiesenes Gebiet, das Schweinswalen und zwei auf der roten Liste stehenden Vogelarten wertvollen Lebensraum biete, erklärt Musiol. Unter 20 geplanten Offshore-Parks befänden sich etwa drei oder vier Schutzgebiete, die ähnlich wie das Projekt vor Sylt vom Nabu verhindert werden sollten. "Der Nabu vertritt eine klare Linie: Ja zu Offshore-Windparks außerhalb von Schutzgebieten", so Musiol, der die Kritik der Windpark-Betreiber bezüglich der minimalen Störung zurückweist. Für Behauptungen der Befürworter fehlten vielfach Untersuchungen.