LKW-Maut kein Grund für Preiserhöhungen
Kaum reale Auswirkungen
Gleiches gelte für Nachahmer wie den Kosmetikkonzern Beiersdorf oder die Holsten-Brauerei. "Gerade die Post sollte die Maut zum Anlass nehmen, ihre Transporte wieder stärker auf die Bahn zu verlagern und so mit gutem Beispiel vorangehen", erklärte VCD-Verkehrsreferentin Heidi Tischmann.
Die Verbände gingen von kaum merklichen Auswirkungen der LKW-Maut auf das Endprodukt aus. Zwar erhöhten sich die Kosten für Lkw-Transporte durch die Maut um ein bis sieben Prozent, der Anteil der Transportkosten an den Gesamtkosten eines Gutes liege aber für die meisten Produkte deutlich unter zwei Prozent. Dadurch ergäben sich Preiserhöhungen im Promillebereich. Das Bundesverkehrsministerium rechne bei einer durchschnittlichen Mauthöhe von 12,4 Cent pro Kilometer beispielsweise mit folgenden Auswirkungen auf die Verbraucherpreise: Bei einem Kilo Bananen etwa 1,2 Cent, einem Becher Joghurt etwa 0,4 Cent, einem Paar Schuhe etwa 0,8 - 1,2 Cent, einem Fernseher zu rund 500 Euro etwa 16 - 18 Cent und einer Einbauküche zu rund 10.000 Euro etwa 12,70.
Grundsätzlich bezeichneten die Verbände die Einführung der LKW-Maut als positiv. Dadurch würde ein Teil der Kosten für das Autobahnnetz endlich den Verursachern angelastet und Anreize zur Vermeidung von LKW-Transporten geschaffen. So könne die Lärm- und Abgasbelastung von Mensch und Natur verringert werden. "Wenn mit der LKW-Maut der Unsinn ein wenig teurer wird, französisches oder italienisches Mineralwasser im Laster quer durch Europa zu karren, dann ist das durchaus vernünftig.", so Tischmann.
Die Verbraucher seien aufgerufen, mehr Produkte aus der Region zu kaufen, da diese wegen kurzer Transportwege eine bessere Ökobilanz hätten und ohne "Mautzuschlag" blieben. "Statt zu jammern, sollten Landwirtschaft, Industrie und Handel jetzt Produkte aus der Region offensiv vermarkten und so Wettbewerbsvorteile durch die Maut gegenüber Billig-Importen nutzen", forderte vzbv-Vorstand Edda Müller.