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Internes Metro-Papier belegt Kooperation mit Gen-Industrie

Genfood für Alle

Der Metro-Konzern will im Gegensatz zu den meisten deutschen Lebensmittelherstellern genmanipulierte Nahrung durchsetzen. Das geht aus einem internen Papier hervor, das dem EinkaufsNetz, der Greenpeace-Verbraucherorganisation, zugespielt worden ist. Nach diesem Protokoll eines Treffens von Metro und den Gentechnik-Konzernen Monsanto und Bayer sollen auch Tengelmann und Aldi in die Pro-Gentechnik Kampagne einbezogen werden. Bislang erklärt Metro öffentlich, den Verbraucher über Gentechnik im Essen "wahrheitsgemäß zu informieren, damit er eigenverantwortliche Auswahlentscheidungen treffen kann".

Die METRO Group erklärte im Gegenzug: "Die Grüne Gentechnik ist bei vielen Importen nach Deutschland bereits heute eine unabänderliche Realität, obgleich sie im Inland im kommerziellen Anbau bislang nicht angewandt wird. Die Abgabe einer Garantie, dass innerhalb unseres Unternehmens heute und in Zukunft keine Lebensmittel vertrieben werden, die mit der Gentechnik in Berührung gekommen sind, käme vor diesem Hintergrund einer vorsätzlichen Verbrauchertäuschung gleich. Dafür steht unser Unternehmen nicht zur Verfügung.", so Albrecht von Truchseß, Pressesprecher der METRO AG.

Gegen Gentechnik in Supermärkten der Metro-Gruppe protestierten heute 20 Greenpeace Aktivisten in Duesseldorf. Vor einem Real-Supermarkt informierten die Umweltschützer mit Lautsprechern und Flugblättern Kunden über die Pläne des Mutterkonzerns Metro. Ueber dem Eingang des Real-Marktes hängt ein sechs mal zehn Meter grosses Transparent mit der Aufschrift: "Metro Geheim-TIP - Genfood für Alle".

"Metro macht sich zum Handlanger der Gen-Industrie und täuscht seine Kunden", sagt Alexander Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace. "Wir fordern von der Geschäftsführung eine öffentliche Klarstellung mit einem klaren Nein zu Genfood." Die grosse Mehrheit der Verbraucher in Europa lehnt Gentechnik im Essen ab. Metro versicherte noch Mitte September, der Konzern werde auch in seinen Eigenmarken wie "Tip" "Gentechnik im Lebensmittelbereich nicht gegen den Verbraucher oder am Verbraucher vorbei durchsetzen".

Die Metro-Gruppe mit Sitz in Duesseldorf ist Deutschlands größtes Handelsunternehmen mit weltweit 51 Milliarden Euro Umsatz. Zu der Gruppe gehören die Supermaerkte Extra, Real und Kaufhof. Von Monsanto stammen 91 Prozent der weltweit angebauten genmanipulierten Pflanzen. Der Konzern leidet an der mangelnden Akzeptanz von Genfood. Wegen der grossen Ablehnung der Verbraucher verzichten die europaeischen Handelsketten und Lebensmittelhersteller bisher ueberwiegend auf Zutaten aus genmanipulierten Pflanzen.

Das EinkaufsNetz ist die Verbraucherorganisation von Greenpeace. Bislang beteiligen sich rund 30.000 Mitmacher an Aktionen gegen Gift und Gentechnik im Essen. Das EinkaufsNetz fordert Lebensmittel, die gut für Verbraucher, Landwirte und die Natur sind.