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Bundesverband Alphabetisierung kritisiert Grundschulbildung

Konferenz zur Alphabetisierung

Der Bundesverband Alphabetisierung fordert eine höhere Qualität der Grundschulbildung in Deutschland. Nur so lasse sich der deutlich zunehmenden Lese- und Rechtschreibschwäche vor allem unter jungen Leuten wirksam begegnen. In den ersten beiden Klassen werde der Grundstein für das weitere Lernen gelegt, sagte Marion Döbert, Vorstandsmitglied des Verbandes. In der Saalestadt Bernburg beginnt am Mittwoch eine dreitägige Konferenz zur Alphabetisierung in Deutschland. Es fehle den Lehrern die Zeit für die Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen gerade im Lesen, Schreiben und Rechnen, sagte Döbert. Die wachsende Zahl von Mädchen und Jungen ohne Schulabschluss sei beängstigend. 80.000 starteten gegenwärtig jährlich mit mangelndem Grundwissen in das Berufsleben.

Als eine Ursache sieht Döbert in einer "Überfrachtung des Unterrichts". Außerdem fehle bundesweit eine individuelle Förderung bei Lernproblemen. Inzwischen sei ein Stand erreicht, bei dem die Schüler mit Lernproblemen "regelrecht aus dem Unterricht aussteigen und sich selbst aufgeben". Bei vielen von ihnen werde damit ein sozialer Abstieg regelrecht vorprogrammiert.

"Die Lesekompetenz in der Bundesrepublik ist besorgniserregend", sagte Döbert. Nach jüngsten Studien kämen 14,4 Prozent aller Deutschen nicht über das unterste Level der Grundkenntnisse hinaus. Damit stehe die Industrienation auf einer Stufe mit südamerikanischen Ländern und belege in Europa einen der hinteren Plätze.