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Umweltkriminalität geht zurück

Aufklärungsrate steigt

Der Trend der deutschen Umweltkriminalität setzt sich erneut fort: In den vergangenen vier Jahren ist die Aufklärungsrate weiter gestiegen, die Zahl der Delikte ist zurückgegangen, berichtet das deutsche Umweltbundesamt (UBA) am heutigen Mittwoch. Offen bleibe nach UBA-Angaben aber, ob die Umweltkriminalität tatsächlich seit 1998 kontinuierlich abnimmt oder eher die Anzeigebereitschaft rückläufig ist. Möglich sei auch, dass die Sensibilität für Umweltschädigungen nachgelassen habe.

Die Zahl der registrierten Umweltdelikte in Deutschland ging im Jahr 2002 mit rund 33.400 bekannt gewordenen Straftaten erneut deutlich zurück. Im Vergleich dazu wurden 2001 noch 41.152 Fälle registriert. Die Aufklärungsquote bei den Umweltdelikten liegr mit 63,3 Prozent deutlich über der Quote der Gesamtkriminalität (52,6 Prozent). An der Spitze der Umweltdelikte stehe seit den 90er-Jahren der unerlaubte Umgang mit gefährlichen Abfällen. Mit knapp 19.000 bekannt gewordenen Fällen weisen sie mehr als die Hälfte aller durch das Strafgesetzbuch im Jahr 2002 erfassten Taten aus.

Interessant seien in der Statistik aber auch die extrem unterschiedlichen Zahlen in den einzelnen Bundesländern. So wurden beispielsweise in Schleswig-Holstein 101,2 Fälle je 100.000 Einwohner bekannt, in Bayern waren es nur 11,1 Fälle. Bei der Aufklärung war Sachsen-Anhalt mit einer Quote von 79,6 Prozent führend, während Berlin nur 41,0 Prozent der Verstöße ahnden konnte. Der typische Täter bei Umweltdelikten sei männlich, zwischen 30 und 50 Jahre alt. Es handele sich in der Regel um Einzeltäter.

Die Studie lasse allerdings keine Rückschlüsse auf die zu vermutende Dunkelziffer zu. Grundsätzlich erfassen Kriminalitätsstatistiken nur einen Ausschnitt der Realität, meint das UBA dazu. Daher könne auch mit der veröffentlichten Auswertung kein reelles Abbild der tatsächlichen Umweltkriminalität in Deutschland geliefert werden.