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Einfuhr- und Handelsverbot für Robbenprodukte gefordert

Robbenjagd ausgeweitet

Anlässlich der Ausweitung der Robbenjagd in Kanada hat die Arbeitsgruppe Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft der SPD-Bundestagsfraktion die Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast (Bündnis 90/Die Grüne) aufgefordert, sich auf EU-Ebene für ein Einfuhr- und Handelsverbot für Robbenprodukte einzusetzen. Vor vier Wochen wurde in Kanada die Sattelrobbenjagd wider aufgenommen. Im Gegensatz zu den rund 15.000 Tieren, die regelmässig in den letzten Jahrzehnten gejagt wurden, werden für dieses Jahr 350.000 Tiere beziehungsweise bis Ende 2005 eine Million Tiere zur Jagd freigegeben.

Deutschland ist innerhalb der EU der drittgrösste Importeur von Robbenfellen. Mittlerweile gibt es nach Angaben des Internationalen Tierschutz-Fonds aufgrund der in den letzten Jahren ständig erhöhten Jagdquote ein Überangebot an Robbenprodukten. Vor diesem Hintergrund scheint eine Ausweitung der Jagd wenig sinnvoll.

Die Europaeische Kommission wird auf Bitten der Niederlande bei der kanadischen Regierung das Thema Robbenjagd ansprechen. In einigen EU-Ländern, wie den Niederlanden und Italien, wird bereits über Einfuhrverbote diskutiert. Belgien arbeitet an einem Gesetzentwurf, der eine Genehmigungspflicht fuer das Einführen von Seehundfellen vorsieht.

Nachdem die Sattelrobben in den siebziger Jahren beinahe ausgerottet waren, gab es nach weltweiten Protesten ein zeitweiliges Jagdverbot. Die Bestände haben sich wieder erholt. Es ist jedoch zu befürchten, dass die Art durch die Jagd in der jetzigen Grössenordnung schnell wieder vom Aussterben bedroht sein wird. Das Erschlagen der Tiere mit Knüppeln als zugelassene Jagdmethode ist als tierschutzgerechte Tötungsart umstritten und die fachgerechte Anwendung kaum kontrollierbar. In Deutschland würde die Tötungs- und Häutungspraxis gegen Artikel 20a des Grundgesetzes - Staatsziel Tierschutz - verstossen.