DIE Internet-Zeitung
Verbraucherschützer nennen Indizien

Abgezockt statt neuer Job

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Bringen Jobangebote in Tageszeitungen tatsächlich Arbeit? Das fragten sich viele Verbraucher aus Sachsen, aber auch aus Brandenburg, Thüringen oder Sachsen-Anhalt, als sie die Offerte einer Leipziger Firma sahen. So warb ein "großes Unternehmen", wie es in der Anzeige hieß, mit einem seriösen Nebenjob am Wochenende und einem Verdienst von 450 Euro. Damit wurden Verbraucher zu Informationsveranstaltungen gelockt, bei denen lediglich zwei Verträge unterschrieben werden sollten, einmal als Vertriebsrepräsentant und zum anderen für die Teilnahme an einem Motivations- und Ausbildungsprogramm für sagenhafte 3200 Euro. Von einem Job keine Spur.


Die beteiligten Firmen sind den sächsischen Verbraucherschützern schon seit langem bekannt. "Immer wieder fallen Verbraucher darauf rein", sagt Marion Schmidt von der sächsischen Verbraucherzentrale. Vorgetäuscht wird ein toller Verdienst, tatsächlich wird den Leuten aber nur das Geld aus der Tasche gezogen.

"Gerade in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und im Vorfeld von Hartz IV klammern sich viele Menschen an solche Strohhalme und hoffen auf die Chance für einen Job", sagt die Verbraucherschützerin. Die Verbraucherzentrale rät jedoch zur Vorsicht. Die Alarmglocken sollten etwa läuten, wenn die Verdienstmöglichkeiten besonders hoch angesetzt seien, nur eine Telefon-Nummer oder Postfachadresse angegeben sei oder wenn Tätigkeiten gar nicht oder undurchsichtig beschrieben seien, so dass man nicht nachvollziehen könne, wie damit überhaupt Geld zu verdienen sei.

Auch solle niemand vorab Geld bezahlen, um überhaupt Informationen zu erhalten, oder auf eigene Kosten einen Lehrgang absolvieren, um in den Nebenverdienst einsteigen zu können. Wenn man erst Geräte oder Waren kaufen müsse, um sie dann weiter zu veräußern, sei damit zu rechnen, dass diese Kosten meistens nicht durch die erhofften Einnahmen wieder gedeckt werden könnten. "Beim Verdacht auf Betrug sollte man sich nicht scheuen, eine Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle zu machen", raten die sächsischen Verbraucherschützer zudem.