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Verfolgung, Einschüchterung und mangelnde Hilfe in Darfur

Sudan

Trotz vieler Versprechen ist es der sudanesischen Regierung und der internationalen Gemeinschaft nicht gelungen, in der Region Darfur für genügend Sicherheit und Hilfe zu sorgen. Dies ist das Ergebnis eines Berichts, den die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am Montag in Berlin veröffentlichte. Nach Ansicht der Organisation muss die Hilfe für die Menschen dringend aufgestockt und verbessert werden. Außerdem müsste sie verstärkt auch an entlegenen Orten geleistet werden, wo die Vertriebenen Zuflucht gesucht haben. Zudem sei es unabdingbar, die Gewalt zu stoppen, die an vielen Orten noch immer alltäglich sei.

Rund 1,8 Millionen Menschen sind in der Folge der seit einem Jahr andauernden Gewalt aus ihren zerstörten Dörfern geflohen. Der Bericht zeigt die Allgegenwärtigkeit der Gewalt und die Folgen der Grausamkeiten, die den Menschen angetan wurden. Die Vertriebenen fühlen sich in den Lagern nicht sicher, in denen sie Zuflucht gefunden haben. Sie berichten, dass die Lager teilweise von denjenigen bewacht werden, die zuvor ihre Dörfer verbrannt und ihre Familienmitglieder getötet haben. Die meisten sind eingeschüchtert und haben Angst davor, nach Hause zurückzugehen.

"So viele Worte und Versprechen hochrangiger Politiker, doch vor Ort hat sich die Sicherheitslage für die Menschen kaum verbessert", sagte Ton Koene, Programmleiter von Ärzte ohne Grenzen für die Krisenregion Darfur. "Sowohl die Gewalt als auch das Leiden Hunderttausender Menschen in Darfur gehen weiter - jeden Tag."

Untersuchungen, die Ärzte ohne Grenzen in den vergangenen Monaten durchgeführt hat, zeigen, dass Gewalteinwirkung eine der Haupt-Todesursachen bei Menschen über fünf Jahren ist. Zudem wirken sich Vertreibung, schwierige Lebensumstände und Nahrungsmittelengpässe sehr negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung aus. Die Haupt-Todesursachen durch Krankheiten sind Durchfall, Atemwegsinfektionen und Malaria. All diese Erkrankungen sind vermeidbar und darauf zurückzuführen, dass die Menschen keine angemessenen Unterkünfte haben, in schrecklichen sanitären Verhältnissen leben und nicht genügend sauberes Trinkwasser erhalten.

Das Programm in Darfur ist nach eigenen Angaben für Ärzte ohne Grenzen das größte der vergangenen Jahre. Die Organisation stößt mit ihren derzeitigen Aktivitäten an die Grenzen ihrer Kapazität. Mehr als 250 internationale und 2.500 sudanesische Mitarbeiter erreichen etwa 780.000 Vertriebene und Flüchtlinge in Darfur und im benachbarten Tschad.