Juristischer Streit um "Weber"-Inszenierung spitzt sich zu
Sabine Christiansen
Christiansen-Anwalt Schertz sagte, er strebe für Mittwoch eine mündliche Verhandlung am Dresdner Landgericht an. Ziel sei die Streichung der Textpassage, in der es unter anderem heißt "Wen ich sehr schnell erschießen würde, das wäre Sabine Christiansen". "Da ist die Grenze der Kunstfreiheit überschritten", sagte Schertz. Der Anwalt begründet dies mit der Vermischung von Realität und Fiktion, die dadurch entstehe, dass Regisseur Lösch für die Vorbereitung der Inszenierung Gespräche mit Arbeitslosen geführt und deren Äußerungen in "Die Weber" eingebaut habe.
Nach Angaben eines Christiansen-Sprechers wird dem Schauspielhaus auch vorgeworfen, die Urheberrechte des Lizenzgebers zu verletzen. Der Verlag Felix Bloch Erben gehe entsprechend gegen das Staatsschauspiel vor, sagte der Sprecher am Sonntag in Berlin. Schauspielsprecher Wilm Heinrich indes hatte am Sonntag nach eigenen Worten keine Kenntnis von diesem Vorgehen gegen die Inszenierung von Regisseur Volker Lösch. Vertreter des Verlages waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.