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Kardinal Lehmann schließt Kündigungen in Kircheneinrichtungen nicht aus

"Unternehmerischer Verstand"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, schließt laut einem Medienbericht betriebsbedingte Kündigungen innerhalb der Kirche nicht aus. Angesichts der schwierigen Finanzlage müsse auch die Kirche "harte Schnitte machen", und damit könne es keine Garantie geben, dass es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen komme, sagte Lehmann dem Wirtschaftsmagazin "Capital" laut einem am Mittwoch verbreiteten Vorabbericht. Derzeit zahle nur jedes dritte Kirchenmitglied die erhobene Kirchensteuer. Auch die Kirche müsse nun mit unternehmerischem Verstand reagieren, betonte Lehmann. "Die fetten Jahre sind vorbei", fügte der Kardinal hinzu.

Deshalb stelle sich die Frage, ob die Zahl der Angebote nicht zu groß sei und diese wirklich flächendeckend unterbreitet werden müssten. "Wir sind denselben Schwierigkeiten ausgesetzt wie der Staat oder auch ein Unternehmen im Konjunkturzyklus", unterstrich Lehmann: "Das anders zu sehen wäre reine Romantik."

Eine Umfrage des Europressedienstes im Auftrag von "Capital" ergab, dass 53 Prozent der Kirchenmitglieder die Kirchensteuer als Grund für ihren möglichen Austritt ansehen. 73 Prozent der bereits Ausgetretenen gaben die Steuer als Grund für ihren Austritt an. 18,6 Prozent machten Glaubensgründe verantwortlich, 8,4 Prozent ihre Unzufriedenheit mit der Politik der Kirchenführung. Für die Umfrage waren am 1. und 2. Dezember 1009 Menschen befragt worden.