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Schiller-Handschriften vor Tintenfraß bewahrt

Krupp-Spende

Wertvolle Schiller-Handschriften stehen der Forschung zum 200. Todestag des Dichters wieder zur Verfügung. Mit einer Spende von 30.000 Euro der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung habe das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar seit dem Sommer vergangenen Jahres 300 Blatt der Werkmanuskripte Friedrich Schillers (1759-1805) restauriert, sagte Archiv-Direktor Jochen Golz am Dienstag in Weimar. Die Handschriften waren durch Tintenfraß, Verschmutzungen und zahlreiche Gebrauchsspuren so stark gefährdet, dass sie für die Benutzung gesperrt worden waren. Das betraf unter anderem Vorstudien zu "Wilhelm Tell" und zu "Demetrius" sowie Teile der Hamburger und der Weimarer Bühnenfassung von "Don Carlos".

Insgesamt sind nach Golz' Angaben rund 15 Prozent der Handschriften des in 78 Kästen aufbewahrten Schiller-Nachlasses beschädigt, zu dem auch die Nachlässe seiner Eltern, Kinder und Enkel sowie die der Familie seiner Frau zählen. Für die Restaurierung des umfangreichen Briefwechsels und persönlicher Dokumente Schillers sowie weiterer Manuskripte von lyrischen und dramatischen Werken sucht das Archiv noch Unterstützung.

Hilfe avisierte die im vergangenen Jahr gegründete Freundesgesellschaft des Goethe- und Schiller-Archivs. Mit der Präsentation von etwa 50 der restaurierten Schiller-Handschriften gibt der Verein am Donnerstag den Auftakt für eine Reihe von Veranstaltungen.

Deren Ziel ist es, einen tiefen Einblick in die Arbeit des ältesten deutschen Literaturarchivs und dessen Bestände zu geben. Dort werden annähernd 130 Nachlässe sowie eine Autographensammlung mit rund 3000 Autoren bewahrt. Den größten und wertvollsten Schatz bildet der Nachlass Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832), der seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe "Memory of the World" gehört.