Seite 1 bei Google kann so einfach sein.

Kritik an Flächenverbrauch durch Gewerbegebiete

"Investoren"

Mit der Studie "Gewerbeflächenausweisung und Flächenverbrauch - Beitrag zur naturverträglichen Siedlungsentwicklung" möchte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Nachweis führen, "dass den Gewerbegebieten beim Flächenverbrauch die Schlüsselrolle zukommt". Auf der Basis einer Untersuchung von 51 Gebieten in Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen kommt der Umweltverband zu dem Ergebnis: "Es gelingt Investoren leicht, die Bauleitpläne oder Regionalpläne in ihre gewünschte Richtung ändern zu lassen. Vorschläge für Alternativflächen werden häufig nicht akzeptiert, selbst wenn diese bereits erschlossen und gut angebunden sind. Gerade größere Unternehmen bevorzugen die grüne Wiese als Standort. Entgegenstehende Pläne werden im Parallelverfahren angepasst. Weiche Faktoren wie den Schutz von Boden, Klima oder Landschaftsbild stufen die Kommunen oft ohne Begründung als nachrangig ein. Ein großes Gewicht hat das Argument der Schaffung von Arbeitsplätzen, ohne dass überprüft wird, ob durch das Gewerbegebiet auch tatsächlich neue Stellen geschaffen oder Jobs nur verlagert wurden."

Dieselpartikelfilter sollen für Feinststäube ungeeignet sein

"Maßlos überschätzt"

Kleinste Feinstaubpartikel sind nach Ansicht des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung wesentlich gefährlicher als große. Das Institut hält daher die Stilllegung der stärksten Rußemittenten unter den Lkw und Autobussen und eine Minimierung von Öl- und Kohleverbrennung beim Hausbrand für erforderlich. Nach Auffassung des Wissenschaftlers Gerhard Fleischhacker von der Prüf- und Überwachungsstelle CEF-Austria sind die gängigen Dieselpartikelfilter gänzlich ungeeignet, Feinstpartikel oder Aerosole von geringer Größe abzuscheiden. Die Effektivität der Partikelfiltersysteme werde "maßlos überschätzt". Partikelgrößen, die kleiner als 3 Mikrometer sind, könnten mit diesen Partikelfiltern ausnahmslos nicht abgeschieden werden. Die lungengängigen Feinstpartikel würden somit weiter an die Umwelt abgegeben.

Baubiologen empfehlen Lehmwände für Allergiker

Wandheizungen

Nach Auffassung des Instituts für Baubiologie + Oekologie in Neubeuern sollten Allergiker mit Hilfe von Lehmwänden ein gesundes Raumklima schaffen. Allergische Beschwerden wie Heuschnupfen, Asthma oder auch Neurodermitis würden Umweltmedziner immer häufiger auf ungesunde Wohnverhältnisse zurückführen. "In hochgedämmten Neu- und sanierten Altbauten treten sie, bedingt durch zu feuchte oder zu trockene Raumluft, vermehrt auf", schreibt das Institut. Ein gesundes Raumklima könne man mit Wandheizungen, die auf eine Lehmwand oder lehmverputzte Wand montiert oder in Lehm eingeputzt werden, erreichen. Sie verhinderten eine zu hohe Luftfeuchte. "Dadurch wird einer Besiedelung der Wände mit Schimmelpilzen vorgebeugt." Auch Hausstaubmilben könnten bei relativer Luftfeuchte unter 60 Prozent nicht gedeihen.

Koka- und Mohnfelder in Kolumbien sollen nicht länger vergiftet werden

Antidrogenpolitik

Vierzehn kolumbianische Nicht-Regierungsorganisationen haben einem Bericht der Nachrichtenagentur Adital zufolge den Kongress der Vereinigten Staaten aufgefordert, ihre Antidrogen-Politik zu ändern. Statt der sich ökologisch verheerend auswirkenden Besprühung von Koka- und Mohnfeldern mit Gift sollten Projekte einer nachhaltigen Entwicklung finanziert werden. Die Nicht-Regierungsorganisationen beziehen sich auf das "Programm der Vernichtung illegaler Pflanzungen" des Plan de Colombia. Die Besprühung der Felder habe sich als nicht effektiv in der Bekämpfung des Drogenanbaus erwiesen, sondern nur negative Folgen für die Umwelt und die dort lebenden Menschen gehabt. Die Koka-Plantagen seien einfach verlagert worden, was zudem die interne Migration verschärft habe. Das Gift habe neben den besprühten auch andere Anbauflächen sowie Trinkwasser verseucht.

Die Rückkehr des "Leuchtenden Pfads" in Peru

Neue Attentate

In einem Interview mit der Zeitschrift "La República" hat ein gewisser Artemio die Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes der maoistischen Guerilla "Leuchtender Pfad" ("Sendero Luminoso") angekündigt. Er forderte von der Regierung die Freilassung von politischen und Kriegsgefangenen sowie eine Aufklärung über die während des internen Konfliktes "Verschwundenen". Die wirkliche Identität des sich Artemio nennenden Rebellenführers im Tal von Huallaga ist nicht bekannt. Er übernahm in dem Interview die Verantwortung für Attentate, die seit Juni 2004 neun Menschenleben forderten.

Stolpe hält angeblich Bericht zur Deutschen Einheit unter Verschluss

"Negativ-Debatte"

Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) hält den "Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit" angeblich unter Verschluss. Das Bundeskabinett solle die Vorlage von Stolpe, der für den Aufbau Ost zuständig ist, erst nach der Wahl am 18. September verabschieden, berichtet "Die Welt" unter Berufung auf SPD-Fraktionskreise. Demnach fürchte Stolpe eine "Negativ-Debatte" über den Aufbau Ost in der heißen Wahlkampfphase. Grund dafür seien schlechte Zahlen zur Lage auf dem Arbeitsmarkt und bei der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung.

Ex-SPD-Politiker Rüther zu Haftstrafe verurteilt

Kölner Müllaffäre

Der frühere SPD-Fraktionschef im Kölner Stadtrat, Norbert Rüther, ist zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Der 55-Jährige habe sich der Bestechlichkeit und Beihilfe zur Bestechlichkeit schuldig gemacht, erklärte der Vorsitzende Richter Martin Baur am Donnerstag vor dem Kölner Landgericht. Strafverschärfend sei, dass Rüther in seiner Eigenschaft als Ratsmitglied als Amtsträger gehandelt habe. Die Anwälte von Rüther kündigten Revision an.

Zerstörung und Plünderungen in New Orleans

Kriegszustand

In den vom Hurrikan "Katrina" betroffenen US-Staaten hat sich die katastrophale Situation noch verschärft. Angesichts zunehmender Plünderungen wurde über New Orleans das Kriegsrecht ausgerufen. Die Behörden rechnen inzwischen auch offiziell mit tausenden Toten. Zudem wächst die Seuchengefahr.

Siemens soll Millionen an die CDU gespendet haben

Rückblick

Der am Donnerstag freigelassene ehemalige Rüstungsstaatssekretär Ludwig-Holger Pfahls (CSU) war nur einer der Akteure, der im CDU-Parteispendenausschuss eine Rolle spielte (siehe weiterer Bericht). In dem Ausschuss ging es neben dem Panzergeschäft mit Saudi-Arabien auch um behauptete Millionenspenden des Elektroriesen Siemens an die CDU.

Ist Pfahls das Bauernopfer eines langjährigen Polit-Thrillers?

Rüstungsgeschäfte

Ludwig-Holger Pfahls (CSU), der wegen Vorteilsannahme und Steuerhinterziehung verurteilte ehemalige Verfassungsschutzpräsident, Rüstungsstaatssekretär, Daimler-Manager und schließlich Flüchtling, wurde am Donnerstag aus dem Augsburger Gefängnis entlassen. Pfahls hatte vor Gericht ausgesagt, dass er vom Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber mit rund 1,9 Millionen Euro geschmiert worden sei. Auf der Basis eines der Öffentlichkeit unbekannten Deals mit der Staatsanwaltschaft kam er schließlich beim Landgericht Augsburg mit einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten davon. Der Waffenlobbyist hatte noch im Juli gesagt, es sei doch klar, "dass Pfahls hier als Opferlamm verwendet wird für die Politik".

Unverkäufliche Kunstwerke verhinderten staatliche Leistung

ALG II für Künstler

Der Deutsche Kulturrat, Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat mit Betroffenheit zur Kenntnis genommen, dass die Agentur für Arbeit entgegen allen Ankündigungen nun doch bei Künstlerinnen und Künstlern, die Arbeitslosengeld II beantragen, die selbstgeschaffenen Kunstwerke, die nicht veräußerbar sind, als verwertbares und einzusetzendes Vermögen ansieht. In einem Fall hat die Arbeitsagentur Berlin-Tempelhof/Schöneberg einer Künstlerbedarfsgemeinschaft das ALG II-Geld gestrichen und das bisher gezahlte Geld wieder zurückgefordert. Als Begründung führt die Agentur an, dass die von den Künstlern selbstgeschaffenen Kunstwerke verwertbares und einzusetzendes Vermögen seien.

Aachener Friedenspreis für Brecht-Tochter Hanne Hiob

Gewaltfreie Proteste

Die Münchner Schauspielerin Hanne Hiob und der amerikanische Theologe Roy Bourgeois sind am Donnerstag mit dem Aachener Friedenspreis 2005 ausgezeichnet worden. Die Ehrung für Hanne Hiob würdige das Lebenswerk eines Menschen, der sich seit mehr als 30 Jahren unerschrocken und mit all seiner Kraft gegen Faschismus, Rassismus und Krieg eingesetzt habe, erklärte der Verein Aachener Friedenspreis. Die Losung "Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg!" sei stets das Leitmotiv der Tochter von Bertolt Brecht (1898-1956) geblieben. Die Vergabe des Friedenspreises an die Schauspielerin solle ein Zeichen gegen alle Versuche setzen, den Faschismus wieder salonfähig zu machen.