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Telekom will offenbar 19.000 Stellen abbauen

3,3 Milliarden Euro

Die Deutsche Telekom will Presseberichten zufolge in den kommenden drei Jahren drastisch Stellen abbauen. Bis 2008 sollen 32.000 Mitarbeiter in Deutschland den Konzern verlassen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Bonn mit. Hierin seien rund 7.000 Mitarbeiter eingeschlossen, deren Beschäftigungsverhältnisse endgültig aus der konzerneigenen Transfergesellschaft Vivento ausgegliedert würden. Den übrigen 25.000 Mitarbeitern, die aus dem Konzern gehen, stünden etwa 6.000 Neueinstellungen gegenüber. Somit reduziere sich die Anzahl der Arbeitsplätze per saldo um 19.000 über die nächsten drei Jahre.

Dem stünden 6000 Neueinstellungen gegenüber, die unter anderem im Vertrieb eingesetzt werden sollen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sprach von "unverantwortlichen Planungen", die nur dazu dienten, den Aktienkurs in die Höhe zu treiben, und kündigte Widerstand an.

"Der weltweite Umbruch der Branche, die rasante technologische Entwicklung und besonders der regulierungsbedingt harte Wettbewerb im Festnetz- und Breitbandbereich in Deutschland stellen den gesamten Konzern vor verschärfte Herausforderungen", begründete das privatisierte Unternehmen den Stellenabbau. "Einerseits müssen in wegbrechenden alten Kernmärkten Stellen abgebaut werden, andererseits besteht die Chance, in neuen innovativen Märkten Stellen zu schaffen."

Betroffen von dem Abbau sei vor allem die Festnetzsparte T-Com, deren Umsatz wegen des verschärften Wettbewerbs seit Jahren sinke. Weitere Stellen sollten bei der Geschäftskundensparte T-Systems wegfallen. Die Telekom beschäftigt weltweit 250.000 Menschen, davon 170.000 in Deutschland. Davon sind 47.000 Beamte, die das Unternehmen vom Staatskonzern Deutsche Bundespost übernommen hatte.

Der Abbau soll über "freiwillige Personalabbauinstrumente" wie Angebote zur Altersteilzeit und Abfindungen erfolgen. "Mit Blick auf Beamte sind Gespräche mit dem Bund hinsichtlich einer Vorruhestandsregelung notwendig", meint der Konzern. Die "Kosten für das Sparprogramm" sollten sich auf 3,3 Milliarden Euro belaufen.

Für das laufende Jahr hatte sich die Telekom mit der Gewerkschaft Verdi darauf geeinigt, den Personalbestand nicht zu verringern. Das Jahr 2004 hatte im Zeichen eines Beschäftigungsbündnisses gestanden, das über eine Arbeitszeitverkürzung die Schaffung von 10.000 Stellen ermöglichte. In den zehn Jahren zuvor hatte die Telekom im Schnitt jährlich rund 10.000 Arbeitsplätze abgebaut.

Der designierte Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) bedauerte in Berlin den Stellenabbau bei dem einstigen Staatskonzern. "Wir können jedoch nicht künstlich Arbeitplätze halten, die nicht mehr gebraucht werden", sagte Glos.