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Kassenärztliche Bundesvereinigung beklagt Ärztemangel

Investitionszuschüsse

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) beklagt einen wachsenden Ärztemangel in Deutschland. KBV-Vorstand Andreas Köhler sagte am Freitag in Berlin bei der Bilanzierung seines ersten Jahres als Vorstandsvorsitzender der KBV, er rechne in den kommenden fünf Jahren mit 14.000 fehlenden niedergelassenen Ärzten. Immer weniger Mediziner gingen wegen der Aussichten auf "überlange Arbeitszeiten, überbordende Bürokratie und miserable Vergütung" in die Patientenversorgung.

Die KBV wolle deshalb dazu beitragen, den Beruf wieder attraktiver zu machen, so Köhler. Auf Länderebene gebe es als Investitionszuschüsse beispielsweise bis zu 50.000 Euro für niederlassungswillige Ärzte. Auch werde im europäischen Ausland für den "Standort Deutschland" geworben. Zudem zeigten die Kassenärztlichen Vereinigungen mehr Flexibilität bei der Zulassung und motivierten bereits Studenten, sich niederzulassen.

Insgesamt sei die Lage für Vertragsärzte 2005 schwieriger geworden. "Am Ende des Budgets ist immer mehr Quartal übrig", sagte Köhler. Vertragsärzte erbrächten immer mehr Leistungen ohne oder ohne kostendeckende Vergütung. "Das gesetzlich verfügte Zwangsbudget reicht nichts aus", derzeit fehlten rund 30 Prozent finanzielle Mittel, behauptete der KBV-Vorstand.

In diesem Zusammenhang forderte Köhler erneut die Abkoppelung der Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen vom Erwerbseinkommen. Zudem müsse es unter anderem in der Gesetzlichen Krankenversicherung eine Vertragsgebührenordnung mit morbiditätsorientierter Finanzierung geben, um die Trennung der Vergütung vom tatsächlichen Behandlungsbedarf bestimmter Patientengruppen zu beenden.