Spitze der Linkspartei übt Druck auf Landesverbände aus
Geldhahn
Ramelow, der auch Fraktionsvize im Bundestag ist, forderte eine kritische Bilanz der rot-roten Regierungen in beiden Bundesländern. Es müsse deutlicher werden, "warum wir dort mitregieren, warum das richtig ist". Eine "Verelendungsstrategie" zu fahren nach dem Motto "Dann soll doch die CDU regieren, dann wird alles schlecht und irgendwann steht die betroffene Bevölkerung auf und macht Revolution" lehnte er ab.
Gregor Gysi rechnet ungeachtet der geschichtlichen Unterschiede von Linkspartei.PDS und WASG fest mit einer programmatischen Einigung bis zum Sommer 2007. Dabei sollte die neue Linke "am Ziel des demokratischen Sozialismus festhalten". Zugleich mahnte Gysi, man dürfe sich durch die konträren Debatten in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern "nicht täuschen lassen". Hier habe es bei der WASG andere Gründungszenarien auch im Gegensatz zur PDS-Regierungsbeteiligung gegeben, die für andere Landesverbände nicht zuträfen.
Große Hoffnung setzt Gysi auf die Ausstrahlung der "guten Zusammenarbeit" der Mitglieder beider Links-Parteien in der Bundestagsfraktion. Die gescheiterte Wahl von Linkspartei-Chef Lothar Bisky ins Bundestagspräsidium habe beide Seiten zusammengeschweißt.