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Vernehmen deutsche Sicherheits-Beamte Gefangene im US-Gefangenencamp Bagram?

Afghanistan

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty international verlangt von der Bundesregierung Aufklärung darüber, ob deutsche Beamte Zugang zu dem berüchtigten US-Militärcamp Bagram in Afghanistan haben. "Wenn dies so ist, dann liegt der Verdacht einer heimlichen Komplizenschaft mit der US-Regierung und deren Geheimdiensten nahe", meint der USA-Experte der deutschen Amnesty-Sektion, Ferdinand Muggenthaler. Das ARD-Magazin Kontraste hatte kürzlich berichtet, dass Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) Zugang zu dem Lager hätten und in Einzelfällen Gefangene direkt befragen könnten. Die Bundesregierung hat sich dazu bisher nicht geäußert. In Bagram sollen Gefangene gefoltert werden.

Muggenthaler: "Dieses Schweigen verstärkt den Verdacht, dass es in Bagram bei der menschenrechtswidrigen Behandlung von Gefangenen eine informelle Zusammenarbeit mit den USA gibt."

Aus Bagram sind offenbar besonders harte Verhörmethoden bis hin zu Folter üblich. Dort werden die Gefangenen nach Darstellung von Amnesty international noch rechtloser behandelt als in Guantanamo. Im Jahr 2003 haben das BKA und das Nachrichtenwesen der Bundeswehr laut Kontraste die Erlaubnis erwirkt, in Bagram Terrorverdächtige und deren Vernehmer direkt befragen zu können. "Wenn das stimmt, dann bestätigt es den Eindruck, dass in der deutschen Regierung eine große Doppelmoral herrscht. Einerseits kritisiert sie Guantanamo, andererseits will sie offenbar von fragwürdigen Methoden in US-Gefangenenlagern profitieren", kritisiert Muggenthaler.