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Ärztestreiks an kommunalen Krankenhäusern dauern an

"Streik- und eskalationsfähig"

An den kommunalen Krankenhäusern gehen die Ärztestreiks in der siebten Woche weiter. Am Montag legten 15.800 Ärzte ihre Arbeit an bundesweit rund 140 Krankenhäusern nieder, wie die Ärztegewerkschaft Marburger Bund in Berlin mitteilte. Schwerpunkte der Streiks waren Bayern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Für Mittwoch rief der Marburger Bund zur Teilnahme an einer bundesweiten Demonstration in München auf.

Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, warnte die Arbeitgeber davor, die Streikausdauer der Krankenhausärzte auf die Probe zu stellen. "Wir sind und bleiben auch nach 43 Tagen streik- und eskalationsfähig", sagte Montgomery. Die Gewerkschaft sei bereit zu "fairen und anständigen Tarifverhandlungen, die jedoch zu Verbesserungen der Arbeitsbedingungen führen müssten und nicht zu Verschlechterungen".

Am vergangenen Dienstag hatte sich die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) mit den Gewerkschaften ver.di und dbb Tarifunion auf einen Tarifvertrag verständigt. Dessen Eckpunkte sehen für das ärztliche Personal Gehaltssteigerungen um durchschnittlich zehn Prozent und eine wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden vor.

Der Marburger Bund, der den Großteil der deutschen Klinikärzte vertritt, lehnt die Einigung ab. Montgomery begründete dies damit, dass der zwischen Arbeitgebern und ver.di ausgehandelte Tarifvertrag für Ärzte im Vergleich zum heute gültigen Bundes-Angestelltentarifvertrag (BAT) im Schnitt Einkommenskürzungen von zwölf Prozent vorsehe. Der Marburger Bund strebt ein eigenes Vertragswerk mit besseren Konditionen für die bundesweit rund 70.000 Ärzte an den 700 kommunalen Krankenhäusern an.