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Verkehr in Österreich verdoppelt Kohlendioxid-Ausstoß

Gegenmaßnahmen gefordert

Der Verkehr in Österreich produzierte im Jahr 2003 offenbar fast doppelt so viel Kohlendioxid wie noch im Jahr 1990. Das Kyoto-Protokoll zum Schutz des Weltklimas sieht vor, dass Österreich seine Kohlendioxid-Emissionen erheblich senken muss. Einer Studie des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zufolge sind aber die Emissionen des Verkehrs zwischen 1990 und 2003 um 81,8 Prozent gestiegen. Diese Zunahme sei viermal höher als jene des Energiesektors und fast sechsmal höher als jene der Industrie. Nach Ansicht der VCÖ-Studie könnten die Emissionen des Verkehrs durch Verlagerungen und höhere Effizienz schon bis zum Jahr 2008 um 8,1 Millionen Tonnen pro Jahr oder gut 35 Prozent verringert werden. Der Verkehrsclub fordert mehr Bahnverbindungen für Pendler, spritsparendes Fahren als Teil der Fahrausbildung und eine flächendeckende Lkw-Maut.

Neben dem Verkehrs wiesen auch der Energiesektor (plus 17,8 Prozent), die Industrie (plus 8,8 Prozent), die Haushalte (plus 1,4 Prozent) und der Punkt "Sonstiges" (plus 16 Prozent) teilweise erhebliche Steigerungen auf, schreibt der Verkehrsverband unter Berufung auf Zahlen des Umweltbundesamtes. Nur die verhältnismäßig unbedeutenden Bereiche Landwirtschaft (minus 13,1 Prozent) und Abfall (minus 24,2 Prozent) hätten geringere Kohlendioxid-Emissionen als dreizehn Jahre zuvor zu verzeichnen. Insgesamt nahmen die Kohlendioxid-Emissionen Österreichs danach um 16,6 Prozent zu. "Wegen der Zunahme beim Verkehr entfernt sich Österreich deutlich von seinen Kyoto-Klimaschutzzielen", meint Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut.

Um die Kyoto-Klimaschutzziele zu erreichen, muss Österreich die Emissionen bis zum Zeitraum 2008 bis 2012 von derzeit 91,6 auf 67,5 Millionen Tonnen verringern. Nach Angaben des VCÖ könnten die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs im Jahr 2008 um 8,1 Millionen Tonnen niedriger sein als heute. Danach könnten im Personenverkehr die Emissionen um 4,7 Millionen Tonnen verringert werden, beim Güterverkehr um 3,4 Mio. Tonnen.

"Die Einsparungen beim Verkehr sind billiger als bei Industrie und Kleinverbraucher", warb VCÖ-Forscher Rauh für die Forderungen seines Verbandes. Die Einsparungen seien zum einen durch Verlagerung auf umweltverträglichere Verkehrsmittel und zum anderen durch eine höhere Effizienz zu erreichen. Der VCÖ fordert mehr Bahnverbindungen für Pendler, spritsparendes Fahren als Teil der Fahrausbildung sowie verpflichtendes Mobilitätsmanagement für Betriebe und Öffentliche Gebäude. Gegen den sogenannten Tanktourismus empfahl Rauh, die Spritsteuern in Österreich auf EU-Niveau zu heben. Derzeit habe Österreich deutlich niedrigere Spritsteuern als der EU-Durchschnitt.

Beim Güterverkehr tritt der VCÖ für mehr Anschlussbahnen sowie eine flächendeckende Lkw-Maut ein. "In der Schweiz ist nach Einführung der flächendeckenden Lkw-Maut die Zahl der Lkw-Leerfahrten um 25 Prozent gesunken", sagte Rauh. Im Widerspruch zu den -Klimaschutzzielen stehe der Plan der österreichischen Regierung, Tempo 160 auf Autobahnen einzuführen. "Bei Tempo 160 sind die CO2-Emissionen um 27 Prozent höher als bei Tempo 130", so Rauh. "Kommt Tempo 160, dann rast Österreich mit Vollgas von seinen Klimaschutzzielen davon."

Am 16-02-2006

Mineralölkonzerne und Klimazerstörung

International tätige Ölkonzerne können langfristig Gewinne erwirtschaften, wenn sie jetzt in Klimaschutz investieren. Das ist das Ergebnis der Studie "Mineralölkonzerne und Klimazerstörung", die Greenpeace jetzt in Hamburg veröffentlicht hat. Demnach müssen Ölkonzerne ihre Investitionen in erneuerbare Energien umlenken, statt weiter Öl und Gas zu fördern. Greenpeace fordert, dass sich Ölkonzerne in vergleichbarer Weise ihrer Verantwortung zur Senkung der weltweiten Treibhausgas-Emissionen stellen, wie es die Industriestaaten im Klimaschutzabkommen von Kyoto getan haben.

Die Greenpeace-Studie belege, dass eine alternative Energiewirtschaft technisch möglich und von der Mineralölindustrie finanzierbar ist. Die Autoren der Studie sind Edda Müller (Verbraucherzentrale Dachverband), Joachim Nitsch (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) Hans-Joachim Ziesing (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) und als Projektleiter der Studie Hans-Jochen Luhmann vom Wuppertal Institut.

Von den Kohlendioxidemissionen der OECD-Länder stammten 1990 über die Hälfte aus dem Verbrauch von Mineralölprodukten. Diese Zahl mache die besondere Verantwortung der Mineralölhändler und Verarbeiter deutlich. Der finanzielle Umsatz der zehn weltgrößten Mineralölkonzerne belief sich im Jahr 2001 auf 992 Milliarden US-Dollar. Davon kassierten die vier größten - Exxon Mobil, Shell, BP und Totalfina Elf - 67 Prozent.

BP und Shell hätten die Zeichen der Zeit inzwischen erkannt und seien in die Solarenergiebranche eingestiegen, um sich auf das Ende der Ölvorräte einzustellen. So sollten sich alle Mineralölkonzerne zu ihrer Klimaverantwortung bekennen. Die Autoren der Studie schlagen vor, dass die Konzerne durch Investitionen in erneuerbare Energien bis 2012 fünf Prozent weniger Klimagase ausstoßen, das wären 120 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr.

Am 05. Dez. 2002

Ernste Gefahr für Tiere

Forscher des Lawrence Livermore National Laboratory haben nachgewiesen, dass die Meere langsam immer saurer werden. Ken Caldera und Michael Wickett warnen in Nature davor, dass die derzeit noch geringen Veränderungen des pH-Wertes eine ernste Bedrohung für marine Lebensformen darstellen können. Diese Versauerung hat ihre Ursache in der Zunahme des Klimagases Kohlendioxid in der Atmosphäre. Das bedeutet laut Caldera, dass die im Sinne des Klimaschutzes in den vergangenen Jahren begrüßte Kohlendioxid-Absorption der Meere im besten Fall nicht nur Vorteile haben wird.

Je mehr fossile Brennstoffe eingesetzt werden, desto mehr Kohlendioxid gelangt in die Luft. Der Großteil wird von den Meeren absorbiert, wo es in der Folge zur Bildung von Kohlensäure kommt. Bleibt der Kohlendioxidausstoß gleich, kann laut BBC der pH-Wert um 0,77 sinken. Derzeit sind die Folgen einer derartigen Absenkung noch nicht vollständig vorhersagbar.

Die meisten Organismen leben nahe der Wasseroberfläche, wo die größten Veränderungen des pH-Wertes erwartet werden. Es könnte sich aber auch herausstellen, das Tiefsee-Lebensformen wesentlich empfindlicher auf derartige Veränderungen reagieren. Korallenriffe und andere Organismen, deren Skelette oder Gehäuse Kalziumkarbonat enthalten, könnten besonders betroffen sein. Für sie könnte es zunehmend schwieriger werden, diese Strukturen bei einem geringeren pH-Wert zu bilden, da Kalk von Säure angegriffen wird.

Am 25. Sep. 2003

Automobilhersteller gefordert

Erst ab dem Jahr 2011 müssen die Klimaanlagen neuer Pkw-Typen mit einem Kältemittel befüllt sein, das nur noch im geringen Umfang zum Treibhauseffekt beiträgt. So schreibt es eine europäische Richtlinie über Automobil-Klimaanlagen vor. Nach Auffassung des Umweltbundesamtes (UBA) steht aber schon heute für Klimaanlagen in Autos eine klimafreundliche Alternative bereit: Kohlendioxid (CO2) - als Kältemittel auch R 744 genannt. Die Umweltbehöhrde appelliert jetzt an die deutsche Automobilindustrie, für die Klimaanlagen schnellstmöglich CO2 einzusetzen. Es sei weniger schädlich für das Klima als die bisher eingesetzten Stoffe, serienreif entwickelt, weltweit verfügbar und Teil innovativer Anlagentechnik.

"Die deutsche Automobilindustrie hat jetzt die Chance, mit einer Entscheidung für die CO2-Technik die Initiative für mehr Klimaschutz bei Autos zu ergreifen", sagte Professor Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes. An keiner anderen Stelle des Autos sei es so kostengünstig, die Klimawirkungen zu mindern. Die Alternative zu CO2 wären verschiedene neue künstliche Gemische organischer Fluorverbindungen. Doch diese seien bisher wenig untersucht.

"Bisher sind Automobilklimaanlagen echte Klimasünder", so die Umweltbehörde. "Sie enthalten das Kältemittel R 134a." Dabei handele es sich um den fluorhaltigen Kohlenwasserstoff Tetrafluorethan. R 134a habe ein Treibhauspotential, das 1300 Mal so hoch sei wie das von CO2. "So verursacht ein Auto mit Klimaanlage bei mittlerer Fahrleistung allein wegen der laufenden Freisetzung von R 134a aus der Anlage umgerechnet eine zusätzliche Emission von 7 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer."

In Deutschland gelangten im Jahr 2005 so insgesamt etwa 2,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente in die Atmosphäre - dies entspreche der Menge an Kohlendioxid, die 1,5 Millionen Kleinwagen bei einer Fahrleistung von 15.000 km pro Jahr emittieren.

Um auch in Hinblick auf 2011 wenig treibhausgasintensive Emissionen zu erzielen, stehe als erste Alternative CO2 zur Verfügung, welches als Kältemittel weitere Vorteile habe. Es sei weltweit bereits heute in den erforderlichen Qualitäten verfügbar, kostengünstig und könne bei der Entsorgung oder Reparatur einfach in die Atmosphäre freigesetzt werden, aus der es vorher gewonnen wurde. Klimaanlagen mit CO2 sind nach Darstellung des Umweltbundesamtes serienreif und schon heute in Leistung und Verbrauch mindestens genauso gut wie Anlagen mit R 134a. An einigen Autos hätten Hersteller sogar deutliche Vorteile zeigen können, wie eine schnellere Abkühlung des Innenraums und geringeren Kraftstoffverbrauch.

Die "möglichen" Mehrkosten hielten sich in Grenzen: Ein namhafter Hersteller schätzt nach Angaben der Behörde, dass die Mehrkosten für einen Kleinwagen in der Serienproduktion bei unter 30 Euro pro Auto liegen. Die Automobilindustrie könne daher jetzt zügig mit den Planungen für neue Autos mit CO2-Klimaanlagen beginnen. So sei ein schneller Ausstieg aus der klimabelastenden R 134a-Technik möglich.

Als weitere Alternative böten Chemieunternehmen verschiedene Stoffmischungen organischer Fluorverbindungen an. Über diese, erst in jüngster Zeit entwickelten Gemische sei bislang aber nur wenig bekannt. Besonders Aussagen zur Toxikologie, zum Umweltverhalten, zu den technischen Eigenschaften bei unterschiedlichen Klimabedingungen, zum Langzeitverhalten in den Klimaanlagen und zu den Kosten der Kältemittel seien "lückenhaft".

"Allein die Untersuchungen zur Toxikologie können drei Jahre dauern", warnt die Umweltbehörde. "Wie die Automobilindustrie vor diesem Hintergrund den feststehenden Ausstiegstermin aus R 134a mit diesen Stoffen einhalten will, verstehe ich nicht", so UBA-Chef Troge.

Am 08. Mai. 2007