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Montgomery wehrt sich gegen Meldepflicht für Piercing-Geschädigte

Ärzte sollen Krankenkassen berichten

Die Ärzte machen gegen eine mögliche Aufweichung ihrer Schweigepflicht mobil. Der Chef der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Frank Ulrich Montgomery, sagte am 2. Oktober im Nachrichtensender N24, wenn Ärzte künftig den Krankenkassen nicht nur Diagnosen, sondern auch Motive, wie es zu einer Krankheit gekommen ist, melden sollen, "dann ist das Patienten-Arzt-Verhältnis so zerrüttet, dass wir die Schweigepflicht begraben können". Hintergrund sind Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, Kassenärzte dazu zu verpflichten, Erkrankungen, die durch unnötige Eingriffe wie Schönheitsoperationen, Tätowierungen oder Piercings entstanden sind, den Krankenkassen zu melden. Die betroffenen Patienten sollen anschließend für die Behandlungskosten in Regress genommen werden.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach verteidigte den Plan. Es mache keinen Sinn, dass die Krankenkassen die eigentliche Schönheitsoperation nicht zahlten, aber dann einspringen müssten, wenn die Operation verpfuscht ist, sagte Lauterbach im Sender N24. "Das muss entweder der Arzt bezahlen, der den Pfusch begangen hat, oder der Patient muss sich zumindest beteiligen."

Lauterbach widersprach Befürchtungen, wonach Patienten künftig auch die Behandlung von Sportunfällen selbst bezahlen müssen. Es gehe vielmehr um Komplikationen nach Operationen wie Brustvergrößerungen oder Fettabsaugen.

Bereits mit der Gesundheitsreform wurde beschlossen, dass Betroffene künftig im Wesentlichen selbst finanziell dafür geradestehen müssen, wenn es nach einer medizinisch nicht notwendigen Behandlung zu Schwierigkeiten kommt.