Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Walter für Rente mit 70
"Schneller vorangehen"
Zahlreiche Unionspolitiker fürchten durch die öffentliche Debatte aber offensichtlich negative Auswirkungen bei den künftigen Wahlen. Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger kritisierte den Vorstoß von Schäuble. "Ich will uns dringend raten, jetzt nicht mit 70 oder 72 zu arbeiten, sondern die Rente mit 67 mit Leben zu erfüllen", sagte Oettinger am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner".
Der sozialpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Max Straubinger, nannte Forderungen nach einer weiteren Reform einen "kompletten Schmarrn". "Wir sollten die Menschen nicht ständig verunsichern", so Straubinger. "Wir haben eine Rentenreform gemacht und die wird jetzt umgesetzt."
Die von der großen Koalition beschlossene Rentenreform müsse erst einmal umgesetzt werden, "und zwar nicht nur im Gesetz, sondern in der Tat", betonte der CDU-Politiker. "Wir müssen alles tun, dass die Arbeitswelt den über 60-Jährigen mitnimmt und die Rente mit 67 für alle die Praxis wird", so Oettinger.
Schäuble hatte mit Blick auf die steigende Lebenserwartung und demografische Entwicklung gesagt, man sei mit der Verlängerung der Lebensarbeitszeit "noch nicht am Ende".
Es ist Wahlkampf und insofern die Zeit der Versprechungen für den "kleinen Bürger": So stellte Oettinger den heutigen Senioren kräftige Rentenerhöhungen in Aussicht.