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Manager verteidigen Millionen-Gehälter

Wahlkampf-Inszenierung?

Handelt es sich beim Streit zwischen CDU und Wirtschaft über die Millionen-Gehälter von Managern um eine echte Auseinandersetzung oder nur um eine Inszenierung in Wahlkampfzeiten? - Jedenfalls setzt sich die deutsche Wirtschaft gegen die Vorwürfe aus der Politik zur Wehr. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHT), Ludwig Georg Braun, sagte: "Die Politik sollte sich da raushalten." Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) schlug vor, dass Abfindungen nicht mehr als Betriebsausgaben steuermindernd geltend gemacht werden könnten. Ob dies praktische Politik werden wird, ist mehr als fraglich.

Braun kritisierte, pauschale Managerschelte sei ebenso verfehlt wie generelle Politikerschelte. "Letztlich müssen die Aufsichtsräte entscheiden, welche Gehälter die Unternehmen zahlen wollen, um die besten Manager für sich zu gewinnen", so Braun.

Bundespräsident Horst Köhler hatte die Debatte über Managergehälter Ende November angeheizt, als er in einem Interview mit dem "Handelsblatt" eine "Kultur der Mäßigung" in den Führungsebenen der Unternehmen forderte. Köhler sagte damals, er sei besorgt über die auseinanderklaffende Einkommensentwicklung und eine wachsende "Entfremdung zwischen Unternehmen und Gesellschaft".

Merkel hatte auf dem CDU-Parteitag in Hannover gesagt, wer viel für sein Unternehmen und seine Mitarbeiter tue, der solle auch gut bezahlt werden. Sie verstehe aber überhaupt nicht, wenn jemand mit Geld überschüttet werde, der "auf ganzer Linie versagt hat".

CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sagte: "Manager haben auch Vorbildfunktion. Und daran muss man appellieren. Und man muss klar und deutlich sagen, dass man die Entwicklung der letzten Jahre nicht für richtig hält."

Saarlands Ministerpräsident Müller sagte, eine Änderung der Steuergesetze solle erfolgen, wenn Unternehmen selbst nicht der Lage seien, überhöhten Abfindungen einen Riegel vorzuschieben. Die Unternehmen seien aber zunächst selbst gefordert. Bei Großunternehmen gebe es nicht hinnehmbare Tatbestände.

Linke-Chef Oskar Lafontaine bezeichnete die Kritik der Kanzlerin als "Wählertäuschung". Merkel habe noch vor wenigen Wochen "höchstpersönlich" einen Antrag der Linken auf Begrenzung der Managergehälter im Bundestag abgelehnt und die Unions-Fraktion eine solche Maßnahme "in Bausch und Bogen verdammt".