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Bahn-Preiserhöhung trotz Rekordergebnis

"Zahlmeister für Börsengang"

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisierte anlässlich des Fahrplanwechsels am kommenden Sonntag seine Kritik an der Fahrpreiserhöhung bei der Deutschen Bahn AG. Nach jüngsten Presseberichten werde das Unternehmen in diesem Jahr einen weiteren Rekordumsatz vermelden. Dennoch würden die Ticketpreise wie jedes Jahr angehoben, diesmal um durchschnittlich knapp drei Prozent. "Es ist allzu verständlich, wenn sich die Bahnkunden über die Preispolitik der Bahn aufregen", meint VCD-Chef Michael Gehrmann. "Auf der einen Seite brüstet sich der Konzern mit immer neuen Rekordeinnahmen und hält stur an dem Ziel der Börsentauglichkeit fest - ungeachtet aller politischen Probleme damit. Auf der anderen Seite zieht die Bahn die Preisschraube immer weiter an." Die Kunden fühlten sich dadurch zurecht als "Zahlmeister für ein zum Scheitern verurteiltes Projekt".

Neben den Ticketpreisen steigen auch die Preise für die Bahncards von 53 auf 55 Euro (Bahncard 25, 2. Kl.) beziehungsweise von 212 auf 220 Euro (Bahncard 50, 2. Kl.). Die Erhöhung der Bahncardpreise findet Gehrmann besonders ärgerlich. Denn damit treffe die Bahn ausgerechnet jene Kunden doppelt, die die Bahn regelmäßig nutzten und einen nachhaltigen Mobilitätsstil praktizierten. Auf Dauer könne die Bahn aber nur erfolgreich sein, wenn sie solche Kunden halte und insbesondere neu gewonnene Fahrgäste nicht durch regelmäßig steigende Preise abschrecke.

Positiv schlägt nach Auffassung des VCD im Rahmen des Fahrplanwechsels zu Buche, dass das Zugangebot auf Strecken ins europäische Ausland verbessert werde. Neue ICE-Verbindungen nach Kopenhagen, Wien und Paris machten die Bahnfahrt in die Nachbarländer attraktiver. Damit hätten Reisende eine echte Alternative zum besonders klimaschädlichen Flugverkehr.

Die Schattenseite sei aber, dass neue Hochgeschwindigkeitsverbindungen dazu führen könnten, dass andere Züge gestrichen würden. Die Bahn fördert insbesondere den europäischen Fernverkehr. Kritiker werfen ihr vor, auf der anderen Seite den Nahverkehr systematisch kaputt zu machen.