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Türkischer Unternehmerverband will Bildungsstiftung gründen

Zweisprachige Kindergärten statt neue Moscheen

Der in Hannover ansässige Bund Türkisch-Europäischer Unternehmer (BTEU) will im März eine Bildungsstiftung gründen. Mit den Stiftungsmitteln solle in Deutschland lebenden benachteiligten Migrantenkindern eine bessere Bildung ermöglicht werden, sagte BTEU-Vorstandsvorsitzender Ahmet Güler in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp. Die Zentrale der bundesweiten Stiftung solle in Hannover angesiedelt werden. Das Stiftungskapital belaufe sich schon jetzt auf rund eine Million Euro. "Ziel der Stiftung ist es, zweisprachige Kindergärten mit deutschen und türkischen Kindern zu eröffnen sowie Projekte zu unterstützen, die sich um benachteiligte Migrantenkinder kümmern", sagte Güler.

Türkische Eltern sollten dafür sensibilisiert werden, dass ihre Kinder ohne Bildung keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verlassen 19 Prozent der türkischstämmigen Kinder die Schule ohne Abschluss, 57 Prozent erreichen lediglich einen Hauptschulabschluss. Güler nannte diese Zahlen "katastrophal". Er erinnerte daran, dass es in Deutschland rund 1600 Moscheen gibt, die durch Spenden erbaut wurden. "Wir haben genug Moscheen, wir müssen dringend in Bildung investieren", meint Güler. Er fügte hinzu: "Beten kann man überall, aber Bildung gibt es nicht an jeder Ecke."

Die Stiftung befinde sich derzeit noch in der Gründungsphase. Ihr gehörten derzeit rund 40 Mitglieder an. "In zwei Jahren wollen wir auf fünf Millionen Euro aufstocken können", sagte Güler. Er äußerte die Hoffnung, Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) als Schirmherr für die Bildungsinitiative zu gewinnen.

Der BTEU ist ein Dachverband türkischer Arbeitgebervereiningungen in Deutschland und Europa. Er war Ende der 1980er Jahre der erste Bundesverband für türkischstämmige Unternehmervereinigungen, der sich in Deutschland gründete. Hauptziel ist die Förderung der Wirtschaftskraft von Migrantenunternehmen.