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Noch keine Entscheidung über demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten

Clinton knapp vor Obama

Die Reden der beiden demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama und Hillary Clinton am Ende des "Super Tuesday" in den USA hörten sich gleichermaßen wie Siegesreden an. "Wir müssen nicht auf die Endergebnisse warten", sagte Obama, als er gegen Mitternacht in Chicago vor seine Anhänger trat, "um zu wissen, dass unsere Zeit gekommen und unsere Bewegung Wirklichkeit ist." Eine halbe Stunde zuvor hatte Clinton in New York im Namen ihrer Partei den Republikanern den Kampf angesagt und dabei ebenfalls so geklungen, als stünde sie schon als die Präsidentschaftskandidatin fest. Dabei haben die Vorwahlen zur US-Präsidentschaft in 22 Staaten für die Demokraten noch keine endgültige Entscheidung gebracht.

Clinton siegte in den wichtigen Nordost-Staaten New York , New Jersey und Massachussetts, in Tennessee, Arkansas und Oklahoma sowie im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Kalifornien über Obama. Der afro-amerikanische Senator aus Illinois hingegen gewann in seinem Heimatstaat sowie in Connecticut, Georgia, Alaska, Utah, Missouri, Alabama und Delaware.

Dennoch sieht es danach aus, als hätte der Dienstag weder Clinton noch Obama einen entscheidenden Vorteil im Kampf um die Delegiertenstimmen zum Wahlparteitag im August gebracht. Lediglich ihren Sieg in Kalifornien konnte Clinton als entscheidenden Triumph des Abends verbuchen. Doch da bei den demokratischen Vorwahlen nicht wie in einigen Staaten bei den Republikanern der Mehrheitsträger alle Mandate für den Parteitag zugeteilt bekommt, bedeutet auch dieses Ergebnis nicht, dass man Clinton schon jetzt als mutmaßliche Präsidentschaftskandidatin bezeichnen kann.

Die demokratischen Kandidaten erhalten die Delegiertenstimmen im Proporz zu den gewonnenen Wahlbezirken. So hatte Hillary Clinton nach Angaben des Fernsehsenders CNN um 15.00 Uhr (MEZ) 825 Delegiertenstimmen und Obama 732. Für eine Nominierung braucht ein Kandidat jedoch 2025 Stimmen. Es ist also noch immer ein weiter Weg bis zu einer Entscheidung. So gelobten auch beide Bewerber, bis zum August weiter zu kämpfen. Clinton forderte gar gleich am Dienstagabend bis zu den nächsten Vorwahlen in Ohio am 4. März eine wöchentliche TV-Debatte gegen Obama.

McCain vermutlich Präsidentschaftskandidat der Republikaner

Bei den Republikanern immerhin scheint der "Super Tuesday" Klarheit gebracht zu haben. Nach seinen Siegen in neun Staaten gilt der 71 Jahre alte Senator John McCain aus Arizona praktisch als der sichere Präsidentschaftskandidat seiner Partei. McCain hatte nach Auszählungsstand von Mittwochnachmittag 615 von 1191 Delegiertenstimmen, sein schärfster Rivale Mitt Romney lag abgeschlagen mit nur 268 auf Rang zwei. Der ehemalige Baptistenprediger Mike Huckabee gewann zwar in fünf Staaten, ist mit nur 160 Delegiertenstimmen im Rennen um die Kandidatur jedoch chancenlos.