Hamburger Grüne verteidigen "Kompromiss" zu Kraftwerk Moorburg
"Ganz entspannt"
Für sie als designierte Senatorin für Umwelt, Stadtentwicklung, Bau und Verkehr sei die Vereinbarung eine "wirklich gute", sagte Hajduk. Bei einem Treffen von rund 300 GAL-Mitgliedern am 17. April habe sie den Eindruck gehabt, dass "sich die Mitglieder gerade vor dem Hintergrund unserer energiepolitischen Ziele" sehr gut wiederfinden könnten.
Auf dem Parteitag Anfang März, der über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen beschließen sollte, hatte Hajduk noch verkündet: "Die GAL will und wird ein Kohlekraftwerk nicht akzeptieren. Das hat die CDU begriffen und will auf dieser Basis über eine vollständige Alternative reden." Im Koalitionsvertrag zumindest ist davon aber erst mal keine Rede mehr. Auf Nachfragen zitiert Hajduk immer wieder nur den einzigen Satz dazu aus dem Vertrag: "Die zuständige Behörde entschiedet rechtlich über die Genehmigungs- und Erlaubnisanträge zum Bau eines Kohlekraftwerks in Moorburg."
Ausgerechnet "die zuständige Behörde" aber wäre künftig Hajduks eigenes Ressort, die Behörde für Stadtentwicklung, Umwelt, Bau und Verkehr. Hajduk selbst müsste sich also mit dem Energiekonzern Vattenfall als Moorburg-Planer anlegen.
Der Sprecher der Umweltbehörde, Volker Dumann, erklärte am 18. April, das Genehmigungsverfahren laufe auf alle Fälle weiter. Darauf habe Vattenfall wie jeder andere Antragsteller einen Anspruch. Maßgeblich seien geltende Bundesgesetze, schließlich handle es sich nicht um ein politisches, sondern ein rein fachliches Verfahren.
Hajduk sagte, dass selbstverständlich erst die Parteibasis bei der Landesmitgliederversammlung am 27. April über den Koalitionsvertrag entscheide. Aber eben diese Basis habe die Verhandlungsführer mit drei Viertel der Stimmen darin unterstützt, die Gespräche mit der CDU aufzunehmen. Daher sehe sie das "ganz entspannt".