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Atommülllager Asse II - Die Geschichte

Pressemitteilung des Asse II – Koordinationskreises

Einen Tag vor dem Besuch des Bundesumweltministers Altmaier in der Asse haben Bürgerinitiativen und Verbände heute in Hannover Zweifel und Misstrauen geäußert, dass Bund und Land es mit der Räumung des Atommülls aus der Asse wirklich ernst meinen. Seit 2009 verspricht der Bund mit wachsender Intensität und ständig wechselndem Personal, Konsequenzen aus dem Debakel Asse II zu ziehen und den Müll, der dort nie hätte gelagert werden dürfen, wieder heraus zu holen. Die Realität sieht anders aus: Während die Maßnahmen zur Rückholung nicht vorankommen, wird die Flutung der Asse – so, wie sie der alte Betreiber geplant hat – unmittelbar vorbereitet.

Asse bleibt ein gefährliches Atommülllager
  • Brauchte es dazu einen Betreiberwechsel?
  • Bundesamt für Strahlenschutz bereitet die Flutung der Asse vor
  • Wachsendes Misstrauen in Versprechungen von Bund und Land: Während die Rückholung in weite Ferne rückt, wird die Flutung unmittelbar vorbereitet!

„Wir haben kein Vertrauen“, erklärt Andreas Riekeberg vom Asse II-Koordinationskreis, „dass nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt jemand den Notfall ausruft und mit der Flutung beginnt. Wenn es tatsächlich noch bis 2036 dauern sollte, bis die Rückholung beginnt, dann wäre ja immerhin 24 Jahre Zeit, in der jederzeit geflutet werden kann. Sind jedoch erst einmal die Schleusen geöffnet, lässt sich der Atommüll nicht mehr zurückholen.“

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bereitet derzeit durch verschiedene Maßnahmen die Flutung der Asse vor, nicht aber die Beherrschung größerer Wasserzutritte. Das ergibt der detaillierte Vergleich des sogenannten „Notfallkonzeptes“ des BfS für die Asse mit dem Konzept „Vollverfüllung“ des alten Betreibers GSF durch Dr. Frank Hoffmann vom Asse II-Koordinationskreis. (Zusammenfassende Beschreibung s. unten)

Bei einer Flutung der Asse würde es in unbekannten Zeiträumen an unbekannten Orten in Norddeutschland zu einer Freisetzung von Radioaktivität in unbekanntem Ausmaß kommen! Nach einem „Strömungs- und Transportmodell“ von Dr. Ralf Krupp aus dem Jahr 2010 wird dies innerhalb weniger Jahre geschehen.

Summe: Der Asse II-Koordinationskreis der Bürgerinitiativen lehnt eine Flutung der Asse strikt ab. Die unabsehbaren Schädigungen von Mensch und Umwelt sind nicht zu verantworten. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat umgehend andere Konzepte für den „Notfall“ des auslegungsüberschreitenden Lösungszutritts zu entwickeln und mit Hochdruck an der Umsetzung der Rückholung zu arbeiten.

Kontakt: Andreas Riekeberg, Tel. Thomas Erbe, ROBIN WOOD, Tel.

Im Asse II - Koordinationskreis arbeiten unter anderem mit: Aktion Atommüllfreie Asse Wolfenbüttel • Anti-Atom-Plenum Braunschweig • Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. • AufpASSEn e.V. • BürgerAktionSichere Asse (BASA) • Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS) • BUND Kreisgruppe Wolfenbüttel • Bündnis 90/ Die Grünen, Kreisverband Wolfenbüttel • Ev.-luth Kirchengemeinde St. Thomas Wolfenbüttel • Jugendumweltnetzwerk Niedersachen AK Asse • Robin Wood e.V. • SPD Ortsvereine Denkte/Kissenbrück und Remlingen • Umweltschutzforum Schacht-Konrad Salzgitter e.V. • Wolfenbüttler AtomAusstiegsGruppe (WAAG) • sowie zahlreiche Einzelpersonen

Hintergrund:

Vergleich des Flutungskonzeptes der GSF mit dem Notfallkonzept des BfS durch Dr. Frank Hoffmann, Asse II-Koordinationskreis

Wesentlicher Bestandteil beider Konzepte ist die Einleitung von mehreren Hunderttausend Kubikmetern Magnesiumchlorid-Lauge in die Bereiche unterhalb von 700 m, wo sich 12 Kammern voll mit Atommüll befinden, darunter 105 t Uran, 87 t Thorium und 28 kg Plutonium.

Nach einer Verfüllung erreichbarer Hohlräume mit 500.000 m³ Sorel-Beton sollen 500.000 m³ Magnesiumchlorid-Lauge alle weiteren Porenräume unterhalb von 700 m füllen. Damit erhofft man, die tragenden Salzstrukturen (Carnallitit) vor dem Zutritt von Wasser oder Kochsalz-Lösung zu bewahren, der zur Auflösung führen würde. Während die GSF plante, die restlichen 900.000 m³ Hohlraum des Bergwerkes oberhalb von 700 m auch mit MgCl2-Lauge zu fluten, will das Bundesamt für Strahlenschutz diese in seiner Notfallplanung mit Zutrittslösung vollaufen lassen. Hierbei wird in Kauf genommen, dass sich der Atommüll in der Lauge auflöst. Ein Prozess der Verrottung organischer Stoffe und der Verrostung metallischer Stoffe, die in den Atommüllkammern liegen, würde beginnen. Durch hierbei entstehenden Gasdruck sowie durch den Bergdruck würde der Atommüll nach oben in die Biosphäre gepresst werden. Durch technische Maßnahmen ist dies allenfalls zu verzögern, aber nicht zu verhindern.

Strömungs- und Transportmodell

Dr. Ralf Krupp hat in seinem „Strömungs- und Transportmodell“ schon 2010 gezeigt, dass bei der Einleitung von Magnesiumchloridlauge die ehemaligen Atommüll-Transportbehälter in der Lauge korrodieren und dabei erhebliche Mengen Wasserstoff freisetzen würden. Außerdem würde der Atommüll in der Lauge in Lösung gehen. Nach einem Verschluss des Schachtes könnte sich innerhalb weniger Jahre durch die Gasentwicklung ein Druck aufbauen, der die Lauge zusammen mit den Radionukliden auspressen würde – und zwar nach oben, über den Weg, über den gegenwärtig täglich 12 m³ Wasser in das Bergwerk eindringen. Eine Kontamination der Biosphäre wäre dann nicht mehr zu verhindern.

Problematische Baumaßnahmen in ASSE II

Wenn durch Baumaßnahmen im Bergwerk das Abpumpen zutretender Lauge unmöglich gemacht wird, würde damit der Auflösungsprozess des Atommülls eingeleitet und die Rückholung unmöglich gemacht. Das wäre grob fahrlässig.

Eine Grafik dazu finden Sie unter: http://www.asse-watch.de/pdf/Handout_Grafik_Fluten_web.pdf

125.787 Fässer Strahlenmüll in Gefahr

Beim Thema Atommüll wird meist über die Langzeitsicherheit diskutiert - es geht um zehntausend und hunderttausende von Jahren. Noch immer weitgehend unbekannt ist, dass beim Versuchs-Atommüllager Asse bei Wolfenbüttel bereits die Kurzzeit-Sicherheits in Frage steht. Das Atommüllager droht "abzusaufen". Jetzt sollen die von Asse 2 ausgehenden möglichen Gefährdungen "neu bewertet" werden. Die Bundesministerien für Forschung sowie Umwelt und das niedersächsische Umweltministerium verständigten sich auf "Maßnahmen zur Minimierung von Risiken" in dem ehemaligen Salzbergwerk, in dem 125.787 Fässer mit leicht- und mittelradioaktivem Atommüll lagern. Ziel müsse es sein, die Bevölkerung zu schützen, hieß es am 21. November in einer gemeinsamen Erklärung der Ministerien.

Demnach soll die Betreibergesellschaft GSF bis Mai 2008 eine Störfallanalyse erstellen. Dabei solle auch der Fall eines rasch steigenden Wasserpegels betrachtet werden.

Wegen der noch offenen, großen Hohlräume werde es voraussichtlich weiter Bewegungen im Deckgebirge geben, hieß es. Deshalb könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Wasserzulauf von jetzt etwa 12.000 Litern pro Tag künftig erheblich zunehme.

Umweltexperten warnen seit längerem davor, dass durch das eindringende Wasser radioaktive Stoffe an die Oberfläche gelangen könnten.

Ferner sieht die Vereinbarung vor, bis Mitte 2008 eine abschließende Bewertung von Optionen vorzunehmen. Dabei werde auch eine Rückholung des eingelagerten Atommülls in die Prüfung einbezogen. Die Bevölkerung solle an den Überlegungen beteiligt werden.

Obwohl es weltweit kein genehmigtes Lager für hochradioaktiven Atommüll gibt und trotz der von Asse ausgehenden möglichen Gefahren betrachtet die Atomindustrie das Atommüll-Problem als gelöst.

Am 21. Nov. 2007 unter: umwelt

Kritik an geplanter Flutung des Atommülls

Der Betreiber des Atommüll-Bergwerkes ASSE II hat auf Anfrage des Landkreises Wolfenbüttel eingeräumt, dass Wasserzuflüsse im Bereich der 750m-Sohle, auf der große Mengen Atommüll lagern, radioaktiv belastet sind. Es handelt sich offenbar um Cäsium-137 und damit um einen Stoff, der zweifelsfrei der technischen Kernspaltung zuzuordnen ist. Cäsium-137 kommt in der Natur nicht vor. Nach Auffassung von Kritikern des Asse-II-Koordinationskreises gibt es nur zwei Möglichkeiten: "Entweder ist bereits Atommüll in Lösung gegangen oder das zufließende Wasser wurde durch radioaktiven Fallout an der Erdoberfläche belastet." In Betracht kämen Tschernobyl (1986) oder die Atomwaffentests der 50er/60er Jahre. Das allerdings spräche für eine sehr unmittelbare Verbindung zwischen Atommüll und Erdoberfläche. Die Kritiker warnen eindringlich vor der geplanten Flutung des Atommülls.

"Das Einbringen von noch mehr Flüssigkeit mobilisiert ja gerade die radioaktiven Stoffe, statt sie zu binden", kritisiert Udo Dettmann vom ASSE-II-Koordinationskreis. "Angesichts der möglicherweise sehr direkten Wegsamkeit zur Erdoberfläche ein Irrsinn. Das hieße, den GAU der Endlagerung zum Super-GAU zu machen."

Mit der geplanten Flutung, so Dettmann, setze der Betreiber eine Herangehensweise fort, auf katastrophale Entwicklungen so zu reagieren, dass der Schaden schon in sehr kurzer Zeit größer ist als der Nutzen.

Bundesamt für Strahlenschutz: Radioaktive Ausgasungen in 150 Jahren

Es sei ein Skandal, dass die Öffentlichkeit die Informationen über das Ausmaß der Katastrophe nur in homöopathischen Dosen bekomme, moniert Dettmann. Am 29. Mai hätten die Kritiker Berechnungen des Bundesamtes für Strahlenschutz vom September 2007 veröffentlicht, wonach es bereits 150 Jahre nach der geplanten Flutung zu radioaktiven Ausgasungen komme. Den Berechnungen zufolge würden die radioaktiven Gase in so hohen Dosen entweichen, dass die Höchstwerte erwartungsgemäß um bis zu 400 Prozent überschritten werden.

In der vergangenen Woche sei ein Bericht des Betreibers vom Februar bekannt geworden, wonach es bereits Laugenzuflüsse im Bereich des Atommülls gebe. Erst auf Nachfragen der Kreisverwaltung habe der Betreiber jetzt zugegeben, dass dieses Wasser auch radioaktiv belastet sei. "Die Gefahr ist doch", so Dettmann sarkastisch, "dass der Atommüll schneller zu uns zurück kommt als die Wahrheit."

Im Umweltausschuss des Landkreis Wolfenbüttel wurde am 9. Juni auch nach der Haftung der Verantwortlichen gefragt. Die Brisanz dieser Frage reicht weit über den Standort hinaus. In die Kritik gerät beispielsweise Prof. em. Dr. Klaus Kühn, der nach Darstellung der Kritiker nicht nur die ASSE II geplant, befürwortet und zu verantworten habe, sondern ebenso beim Endlagerprojekt in Gorleben tätig gewesen sei.

Am 12. Jun. 2008 unter: politik

Grenzwertüberschreitung im Landkreis Wolfenbüttel

Nach Pannen im Atommülllager Asse II bei Wolfenbüttel kommt es am Dienstag (24. Juni) in Berlin zu einem kurzfristig anberaumten Spitzentreffen von Bund und Land Niedersachsen. Vor wenigen Tagen war bekanntgeworden, dass in dem Forschungsbergwerk offenbar radioaktive Salzlauge lagert, die die zulässigen Grenzwerte um das Acht- bis Neunfache überschreitet. Laut Bundesumweltministerium hat das zuständige Landesbergamt gegen geltendes Strahlenschutzrecht verstoßen. Schavan ist auf Bundesebene für das Forschungsbergwerk zuständig.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) wollen nun über die Vorfälle reden, sagte Schavan-Sprecher Elmar König der "Braunschweiger Zeitung". Eine Sprecherin des Bundesforschungsministeriums bestätigte den Termin.

Parallel hatte auch Landesumweltminister Sander Ende vergangener Woche dringend ein kurzfristiges Spitzentreffen verlangt.

Am 23. Jun. 2008 unter: politik

Ex-Salzbergwerk Maria Glück

Die Versenkung von Lauge aus dem Atommülllager Asse II bei Wolfenbüttel in dem früheren Salzbergwerk Maria Glück erhitzt die Gemüter im Kreis Celle. "Uns war dieser Vorgang bisher gänzlich unbekannt", sagte Landrat Klaus Wiswe am Mittwoch (13. August). Das Land Niedersachsen habe den Kreis nicht informiert. Er erwarte, dass man nun schnell und umfassend informiert werde. "Wir müssen absolut sicher sein, dass von den in das Bergwerk eingebrachten Stoffen keine Gefahren ausgehen", sagte Wiswe. "Die Leute haben Angst, sie wollen Informationen haben", sagte der Bürgermeister der Samtgemeinde Eschede, Günter Berg, auf Anfrage. Zur Samtgemeinde gehört die Ortschaft Höfer, auf deren Gebiet die Grube Maria Glück liegt.

Gemeindevertreter aus dem Kreis Celle baten wegen der Unruhe in der Region am Mittwoch um ein Gespräch mit Vertretern des Umweltministeriums.

Am Dienstag war bekanntgeworden, dass Lauge aus der Asse in das Bergwerk Maria Glück transportiert worden war. Nach Darstellung des Asse-Betreibers Helmholtz-Zentrum München und des niedersächsischen Umweltministeriums lag die radioaktive Belastung unterhalb der zulässigen Grenzwerte.

Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums wurde Lauge aus der Asse von 2005 bis Mitte des Jahres 2006 in das Bergwerk Hope im Kreis Soltau-Fallingbostel gebracht. Erst danach begannen die Transporte in die Grube Maria Glück. Das stillgelegte Salzbergwerk war in den 70er Jahren als Endlager für hochradioaktiven Atommüll im Gespräch.

Der Celler Kreisrat Gerald Höhl betonte am Mittwoch, der Landkreis sei für die Genehmigung der Transporte nicht zuständig gewesen: "Wir wussten von der ganzen Sache nichts". Für die Erlaubnis solcher Einleitungen sei das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie zuständig.

Am 13. Aug. 2008 unter: politik

Grenzwert-Management?

Im Fall des Atommülllagers Asse hegen die Grünen den Verdacht, dass der Betreiber radioaktiv belastete Lauge mit nicht kontaminierter Flüssigkeit vermischt haben könnte, um Grenzwerte zu unterschreiten. Es sei nicht auszuschließen, dass "solcherart verpanschte Lauge" über einen längeren Zeitraum im Landkreis Celle verklappt worden sei, sagte der Grünen-Fraktionschef im niedersächsischen Landtag, Stefan Wenzel, am Donnerstag in Hannover. Der Politiker berief sich auf Aussagen des Asse-Betreibers Helmholtz-Zentrum München und des niedersächsischen Umweltministeriums in einer Ausschusssitzung des Landtags.

Die vermischte Lauge könne dann "freigemessen", als "gesundheitlich völlig unbedenklich" deklariert und anschließend in alten Bergwerken entsorgt worden sein. "Das Verpanschen von radioaktiven Flüssigkeiten ist schlicht und einfach rechtswidrig", sagte Wenzel. Er forderte, den vom Umweltministerium verfügten Transportstopp für Lauge aus der Asse in andere Bergwerke aufrecht zu erhalten.

Am 14. Aug. 2008 unter: politik

Atommüll-Lager Asse II

In die Kammern des Salzbergwerks Asse II bei Wolfenbüttel ist offenbar bereits vor Beginn der Einlagerung von Atommüll im Jahr 1967 salzhaltige Lauge geflossen. Befragungen früherer Mitarbeiter hätten ergeben, "dass auf der 750-Meter-Sohle bereits vor der Zeit der Einlagerung Laugen vorhanden waren", teilte der Asse-Betreiber, das Helmholtz-Zentrum München, am Donnerstag (14. August) mit. Zudem habe die Befragung ergeben, dass es bei der Einlagerung mehrfach zu Zwischenfällen gekommen sei. Um ein sicheres Absetzen der Atommüll-Fässer auf trockenem Salz zu gewährleisten, hätten die Bergleute damals die Einlagerungssohlen um 1,5 bis 2,5 Meter erhöht, teilte das Helmholtz-Zentrum mit. Bislang hatten Betreiber und Behörden erklärt, dass erst seit 1988 Lauge in das Atommülllager fließt.

Es handelt sich dabei um rund zwölf Kubikmeter pro Tag. Der Betreiber entsorgte die Lauge über Jahre in anderen stillgelegten Bergwerken Niedersachsens, im Juni stoppte das Umweltministerium in Hannover diese Transporte. Seitdem wird die Lauge, die nach unterschiedlichen Berichten radioaktiv belastet ist, auf dem Asse-Betriebsgelände im Kreis Wolfenbüttel gelagert. Die Nachbarschächte Asse I und Asse III waren bereits in früheren Jahren voll Wasser gelaufen.

In der Asse lagern in mehreren Hundert Metern Tiefe rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll. Darunter sind auch mehrere Kilogramm hochgiftiges Plutonium. Das Helmholtz-Zentrum räumte ein, dass entgegen früheren Erklärungen auch flüssige radioaktive Abfälle in das Lager gebracht wurden. "In der Regel" hätten die Anlieferer diese Abfälle jedoch verfestigt, indem sie diese mit Bitumen oder Beton übergossen hätten. Die Einlagerung von Atommüll wurde 1978 gestoppt.

Die Befragung der etwa 20 ehemaligen Beschäftigten hat nach Angaben des Helmholtz-Zentrums auch ergeben, dass es bei der Einlagerung mehrfach zu Zwischenfällen kam. "Besondere Vorkommnisse, wie etwa eine Anlieferung, bei der die Fässer auf dem Lkw Regenwasserkontakt bekamen und die Ladefläche entsprechend gereinigt werden musste, sind bekannt", heißt es in einer schriftlichen Erklärung des Betreibers. Auch unter Tage sei es bei der Anlieferung der Fässer "vereinzelt zu Oberflächenkontaminationen" durch undichte Verschlüsse der Fässer oder durch Tauwasser von schneebedeckten Fässern gekommen.

Besonders schwerwiegende Vorkommnisse seien dem Bergamt gemeldet worden, sagte Helmholtz-Sprecher Heinz-Jörg Haury. Er nannte als Beispiel "die großflächige Kontamination vor der Kammer 12 auf der 750-Meter-Sohle durch ausgelaufene Fässer". Die radioaktiv verstrahlten Bereiche des Salzbodens seien abgetragen und in die Lagerkammern für radioaktive Abfälle gebracht worden. Haury zufolge ist davon auszugehen, dass sich in vielen Atommüllfässern sogenanntes "Überschusswasser" gebildet hat. "Da diese Fässer teilweise schnell korrodieren, könnten sich im Sohlenbereich bereits heute kontaminierte Flüssigkeiten befinden", sagte der Sprecher.

Asse-Betriebsleiter Günther Kappei sagte, dem Betreiber sei an einer vollständigen Aufklärung aller Vorkommnisse gelegen. Die neuen Erkenntnisse würden genau geprüft. Die zuständigen Behörden und Ministerien seien bereits über die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung informiert worden.

Am 14. Aug. 2008 unter: politik

Hoch-radioaktiver Atommüll?

Im Atommülllager Asse im Kreis Wolfenbüttel liegen offenbar schon länger kugelförmige Brennelemente als Betreiber und Behörden bislang zugegeben haben. Aus Begleitpapieren geht hervor, dass schon 1967 und 1969 solche Brennelemente mit einer Graphitummantelung angeliefert und eingelagert wurden. Bereits in der vergangenen Woche war zu erfahren, dass zwischen 1973 und 1976 fast hundert Fässer mit Brennelement-Kugeln aus einem Versuchsreaktor in Jülich in die Asse gebracht wurden. Nach Ansicht von Bürgerinitiativen und des atomkritischen Chemie-Professors Rolf Bertram aus Göttingen sind diese Kugeln "eindeutig hoch radioaktiv".

Der Betreiber der Asse, das Helmholtz-Zentrum München sowie das niedersächsische Umweltministerium, haben bislang lediglich die Anlieferung von acht Fässern mit Brennelemente-Kugeln eingeräumt. Helmholtz-Sprecher Heinz-Jörg Haury bezeichnete diese Abfälle als "mittel radioaktiv".

Die 1967 und 1969 in die Asse gebrachten Brennelemente stammen offenbar ebenfalls aus dem damaligen Kernforschungszentrum Jülich. Während die Brennelemente-Fässer in den 1970er Jahren laut Begleitpapieren von der Kernforschungsanlage Jülich angeliefert wurden, weisen die Dokumente für 1967 und 1969 die Firma Nukem als Lieferanten aus.

Das in Hanau ansässige Unternehmen stellte Brennelemente für Atomkraftwerke her. 1988 entzog der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) Nukem die Betriebserlaubnis. Grund war die Verwicklung der Nukem-Tochter Transnuklear in einen Atom-Skandal. Die Firma hatte Hunderte Fässer mit angeblich schwach radioaktivem Atommüll falsch deklariert und ihnen Plutonium und Kobalt beigemengt.

Am 25. Aug. 2008 unter: politik

TÜV bestreitet Einlagerung von hoch-radioaktivem Atommüll aus dem Ausland

Der von Kritikern als sehr atomenergie-freundlich eingestufte TÜV bestreitet hochradioaktiver Müll aus dem Ausland in dem Atommülllager Asse. Ein TÜV-Gutachten liefere den "Nachweis", dass die radioaktiven Substanzen zwar im Ausland eingekauft, aber erst in deutschen Einrichtungen verbraucht und damit zu Müll geworden seien, sagte der niedersächsische Umweltstaatssekretär Stefan Birkner (FDP) am Donnerstag (21. August) in Hannover. Zudem habe die TÜV-Untersuchung ergeben, dass alle Abfälle in der Asse schwach- und mittelradioaktiv seien, so Birkner. Die Grünen im niedersächsischen Landtag hatten vor einigen Wochen unter Berufung auf das Anlieferkataster für das Atommülllager gesagt, in den in der Asse eingelagerten Fässern befände sich offenbar auch Müll aus den USA und Großbritannien. Einzelne Fässer des Anlieferkatasters wiesen nach Angaben des Fraktionsvorsitzenden Stefan Wenzel sehr hohe Strahlenbelastungen auf.

Am Montag soll das vom Bundesforschungsministerium und dem niedersächsischen Umweltministerium in Auftrag gegebene Gutachten vom Umweltausschuss des Landtages vorgestellt werden.

In der Asse lagern in mehreren Hundert Metern Tiefe rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll. Von hoch-radioaktivem Atommüll ist offiziell nicht die Rede. Die Einlagerung von Atommüll wurde 1978 gestoppt.

Am 21. Aug. 2008 unter: politik

Der Bund zahlt

Die Kosten für die "Sanierung" der Schachtanlage Asse II in Niedersachsen sind nach Ansicht von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) noch nicht absehbar. Fest stehe, dass die finanzielle Verantwortung dafür beim Bund liege, sagte Gabriel am Dienstag (16. September) in einer gemeinsamen öffentlichen Sondersitzung des Umweltausschusses und des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Anlass dafür war der vom niedersächsischen Umweltministerium vorgelegte Statusbericht zu Asse II, das zuletzt als Forschungsbergwerk firmierte.

In der Schachtanlage wurden bis 1978 Fässer mit vornehmlich schwach- und mittelradioaktiven Abfällen eingelagert. Anfang des Monats hatte sich Gabriel mit Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und seinem niedersächsischen Amtskollegen Hans-Heinrich Sander (FDP) darauf geeinigt, das Helmholtz Zentrum München als Betreiber der Anlage durch das Bundesamt für Strahlenschutz zu ersetzen. Zugleich soll die Anlage, die bisher den Vorschriften des Bergrechts unterlag, nach atomrechtlichen Vorgaben geführt werden. Gabriel kündigte an, dass das Bundeskabinett dies voraussichtlich am 1. Oktober beschließen werde.

Um Aussagen über die Kosten machen zu können, sei auch ein Standsicherheitsgutachten erforderlich. Die Standsicherheit sei bislang bis zum Jahr 2014 gegeben, meint Bundesforschungsministerin Schavan. Das Gutachten werde Ende September/Anfang Oktober erwartet. Es gebe Anzeichen, dass es technisch möglich sei, die Standsicherheit über 2014 hinaus zu verlängern, so die Ministerin.

Das Ziel sei, Asse "sicher zu schließen", betonte die CDU-Umweltpolitikerin Maria Flachsbarth. Daher sei es richtig, die Öffentlichkeit einzubeziehen. Aus Sicht ihres SPD-Kollegen Christoph Pries stellt der niedersächsische Statusbericht "erschränkende Mängel beim Betreiber und beim Landesbergamt" fest. Jetzt gelte es, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und so schnell wie möglich zu einem "Schließungskonzept" zu kommen.

Am 16. Sep. 2008 unter: politik

Steuerzahler zahlen Milliarden

Die Steuerzahler müssen die Milliardenkosten für das einsturzgefährdete Atommülllager im niedersächsischen Asse übernehmen. Die "Berliner Zeitung" berichtete vorab, in einem Koalitionsantrag zur geplanten Novelle des Atomgesetzes heiße es, die Kosten für den Weiterbetrieb und die Stilllegung solle der Bund tragen. Damit weiche die Koalition von dem Grundsatz in dem Atomgesetz ab, nachdem die Verursacher von Atommüll für den Betrieb und die Stilllegung von Endlagern aufkommen müssen. Die Koalition begründe ihr Vorhaben mit den "Besonderheiten der Schachtanlage Asse", in der radioaktives Material im Rahmen der atomaren Forschung eingelagert worden sei.

Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl, kritisierte in der Zeitung: "Die Energiekonzerne dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen." Sie verwies auf einen bislang unveröffentlichten Asse-Inventarbericht. Er zeige, dass ein Großteil der in Asse gelagerten Abfälle letztlich von den Atomkraftwerksbetreibern stamme.

Am 26. Jan. 2009 unter: politik

Gesundheitsmonitoring für alle Beschäftigten

Offenbar sind mehr frühere Mitarbeiter des Atommülllagers Asse an Krebs erkrankt als bislang bekannt. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig befragt derzeit drei Betroffene. "Wir hören in der kommenden Woche zwei ehemalige Beschäftigte an, die gesundheitlich betroffen sind", sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Joachim Geyer, am Sonntag (15. Februar). Ein Mann sei bereits am Freitag vernommen worden. Die Befragungen würden im Rahmen eines Vorermittlungsverfahrens gegen den früheren Asse-Betreiber geführt. Der neue Asse-Betreiber, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), kündigte ein Gesundheitsmonitoring für alle Beschäftigten an.

Ziel sei es, Informationen zu sammeln und auszuwerten, die zur Aufklärung eines möglichen Zusammenhangs zwischen der beruflichen Strahlenbelastung und Erkrankungsfällen dienen können, teilte das BfS mit. Derzeit würden Aufzeichnungen des betrieblichen Arbeits- und Strahlenschutzes der Asse gesichtet. Zudem sollen ehemalige Beschäftigte der Asse befragt werden. Da mögliche Erkrankungen wie Krebs und Leukämie auch erst Jahre später auftreten könnten, müsse das Monitoring langfristig angelegt werden.

Staatsanwalt Geyer sagte, bei dem am Freitag angehörten Betroffenen handele es sich um den 46-jährigen Eckbert Duranowitsch. Dieser hatte bereits im Januar berichtet, dass er zwischen 1987 und 1990 im Bergwerk Asse als Schlosser Messinstrumente installierte. Dabei sei er auch in und vor den Bereichen mit dem eingelagerten Atommüll beschäftigt gewesen. Duranowitsch erkrankte 1990 an Leukämie, er führt dies auf seine Tätigkeit in der Asse zurück. Der damalige Asse-Betreiber, das Helmholtz Zentrum München, bestreitet das.

Bei einem der beiden weiteren Betroffenen, die in der kommenden Woche angehört werden, handelt es sich Medienberichten zufolge um einen heute 59-jährigen Mann. Er arbeitete nach eigenen Angaben von 1988 bis 1992 im Atommülllager Asse und verfüllte dabei unter anderem Bohrlöcher mit Laugen. Im Dezember 2005 wurde bei ihm Rachenkrebs diagnostiziert worden.

Über das weitere Vorgehen der Staatsanwaltschaft machte Geyer keine Angaben. "Das hängt auch davon ab, ob wir etwas finden, was noch nicht verjährt ist", sagte er. In dem Vorermittlungsverfahren wird unter anderem geprüft, ob ein Anfangsverdacht auf vorsätzliche Körperverletzung besteht. Das Helmholtz Zentrum war bis Ende 2008 für die Asse verantwortlich. Neuer Betreiber ist das BfS.

Atomkraftgegner aus der Region reagierten bestürzt auf die Erkrankungen und kündigten weitere Proteste an. Am 22. Februar wollen sie beim Braunschweiger Karnevalsumzug mit einem Themenwagen gegen die Atommülllagerung protestieren. Für den 26. Februar ist eine 52 Kilometer lange Lichterkette von Braunschweig zum Schacht Konrad und zum Bergwerk Asse geplant.

Am 16. Feb. 2009 unter: gesundheit

Kobalt-60, Strontium-90 und Cäsium-137

Auch die Bundeswehr hat radioaktive Altlasten im Atommülllager Asse entsorgt. Es handele sich dabei beispielsweise um Leuchtfarben, Armaturen und Kompasse mit radiumhaltigen Leuchtziffern, sagte der Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Florian Emrich, am Freitag (24. April). Nach Angaben des Niedersächsischen Jugendumwelt-Netzwerks hat die Wehrwissenschaftliche Dienststelle der Bundeswehr für ABC-Schutz mit Sitz in Munster von 1975 bis 1978 insgesamt 236.200 Liter-Fässer mit radioaktivem Müll kontaminierten Teilen in die Asse geschafft.

Dabei habe es sich beispielsweise um Mikrowellenröhren und kontaminiertes Material wie Rohre, Papier und Plastikteile gehandelt, sagte Netzwerk-Sprecher Tobias Darge.

Seine Darstellung wird durch Kopien damaliger Lieferscheine gestützt. Danach wiesen die von der Bundeswehr angelieferten Fässer Kontaminationen mit den radioaktiven Substanzen Kobalt-60, Strontium-90 und Cäsium-137 auf. Die strahlenden Abfälle seien "in Beton eingebettet" worden, heißt es in den Frachtpapieren. 1958 wurde in Munster die Erprobungsstelle der Bundeswehr für ABC-Schutz in errichtet, 1975 wurde sie in Wehrwissenschaftliche Dienststelle für ABC-Schutz umbenannt. Aufgaben waren Erprobungen und Güteprüfungen, später verschob sich der Schwerpunkt zu anwendungsbezogenen Grundlagenuntersuchungen. Seit 1995 trägt die Einrichtung den Namen Wehrwissenschaftliches Institut für Schutzmaßnahmen (WIS).

In den vergangenen Wochen war bekannt geworden, dass in dem Bergwerk auch Pflanzenschutzmittel, Arsen, Quecksilber sowie Tierkadaver entsorgt wurden. Nach offiziellen Angaben wurden zwischen 1967 und 1978 rund 126.000 Fässer mit schwach und mittelradioaktivem Atommüll in die Asse gebracht. Darunter sind auch mehrere Kilogramm des extrem giftigen Plutoniums. Das Atommülllager Asse ist einsturzgefährdet und droht, mit Wasser vollzulaufen. Das BfS überprüft derzeit die alten Inventarlisten und Frachtpapiere für die Asse.

Am 24. Apr. 2009 unter: politik

"Offene Kammer"

Im niedersächsischen Atommülllager Asse besteht die akute Gefahr eines Deckeneinsturzes. Wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am Mittwoch (29. April) mitteilte, seien unmittelbar über einigen Atommüllfässern mehrere Ablösungen an der Decke der Einlagerungskammer 7 erkennbar. Es müsse mit dem Fall eines größeren Gesteinsbrockens von der Decke auf Fässer gerechnet werden. In der Folge könne es zu einer Beschädigung der eingelagerten Fässer und zur Aufwirbelung von Salzstaub und radioaktiven Partikeln kommen, sagte ein Sprecher.

Freigesetzte Schadstoffe könnten in die Grubenluft und in andere Bereiche des Grubengebäudes gelangen. Eine Gefährdung der Umgebung des Atommülllagers bestehe aber nicht.

Die Einlagerungskammer 7 liegt in 725 Meter Tiefe. Es handele sich um eine offene Kammer, sagte ein BfS-Sprecher. Sie wurde bislang nicht vollständig mit Salzgrus verfüllt. Insgesamt lagern dort etwa 8500 Fässer mit schwach radioaktiven Abfällen. In der Kammer gebe es noch einige Fässer, die nicht oder nur teilweise in Salz eingebettet seien.

Bereits Anfang dieses Jahres war bekannt geworden, dass die Einlagerungskammer 4 vom Einsturz bedroht ist. Dort lagern etwa 6000 Atommüllfässer.

Am 29. Apr. 2009 unter: politik

"Nur einen Teil der Wahrheit"

Die Vorgänge im Atommülllager Asse werden - absichtsvoll oder nicht - immer undurchsichtiger. "Niemand weiß, was da wirklich lagert", sagte die umweltpolitische Sprecherin der SPD, Emmerich-Kopatsch, am Montag (4. Mai) nach der Vorstellung des zweiten Asse-Statusberichts im Umweltausschuss in Hannover. Die schwarz-gelbe Koalition griff das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) an, das selbst "auf einfache Fragen" von Ausschussmitgliedern nicht antworten könne oder wolle. Nach Einschätzung von Emmerich-Kopatsch wird der Untersuchungsausschuss keine raschen Aufklärungserfolge zu den Vorgängen in der Asse leisten. Allein die Aktenlage über das in dem Bergwerk eingelagerte Inventar sei derart unvollständig, dass man auf Unterstützung des Bundes angewiesen sein werde, sagte die SPD-Umweltexpertin. Unter anderem müssten wohl Akten aus dem Bundesarchiv in Koblenz angefordert werden.

Am Montagmorgen hatte die Landesregierung dem Umweltausschuss den zweiten Asse-Statusbericht vorgelegt. "Die Sitzung hat wieder einmal ergeben, dass die vom Landesumweltministerium vorgelegten Statusberichte nur einen Teil der Wahrheit beinhalten", sagte Emmerich-Kopatsch.

Neue Erkenntnisse über das in der Asse gelagerte radioaktive Material gebe es ebenfalls nicht. Über die Strahlungsintensität des Inventars könne nur gemutmaßt werden. Einen Teil der Altlasten habe der TÜV anhand von Einlieferungsscheinen auf den Strahlungsgrad geprüft, sagte die SPD-Politikerin. Es sei aber "durchaus möglich", dass auch Material ohne Einlieferungsschein eingegangen sei.

Die Linkspartei erneuerte ihre Forderung nach einem gemeinsamen Antrag der Oppositionsparteien zur Einsetzung eines Asse-Untersuchungsausschusses. Ein gemeinsamer Antrag sei wichtig, damit nicht der Verdacht aufkomme, die SPD wolle mit einem eigenen Antrag die für sie sensiblen Vorgänge in der Asse ausblenden, sagte der umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion, Kurt Herzog. "Schließlich hat es auch in der Regierungszeit der SPD große Versäumnisse gegeben."

Der Landtag will in der kommenden Woche über die Einsetzung des Untersuchungsausschusses zum Thema Asse debattieren. Die notwendige Mehrheit von 20 Prozent der Parlamentarier gilt nach dem jüngsten Votum der SPD-Fraktion für den Ausschuss als gesichert. Konstituieren könnte sich das Kontrollgremium im Juni.

Am 04. Mai. 2009 unter: politik

Post an Merkel04

Sigmar Gabriel bezifferte die Kosten für die Sanierung von Asse auf 2-4 Milliarden Euro. 40.000 Arbeitsplätze Im Gegensatz zu den 300.000 Arbeitsplätzen im Bereich der Erneuerbaren Energien Branche bietet die Kernenergie im Moment gerade einmal 40.000 Arbeitsplätze.

Umweltinitiativen befragen Bürgerinnen und Bürger über Ihre Meinung zu Laufzeitverlängerungen, Beibehaltung des Atomkonsenses und sogar einem schnelleren Ausstieg aus der Atomenergie. Die Postkarten werden in den nächsten Tagen und Wochen in kleinen Margen an Frau Bundeskanzlerin Merkel gesendet. Mit jeder Sendung informieren die Umweltorganisationen über markante Zahlen aus dem Bereich Erneuerbare Energien oder Kernkraft.

Viele Organisationen und Privatpersonen greifen die Aktion begeistert auf und sammeln deutschlandweit Karten. Über 700 Postkarten sind seit dem 13. Mai 2010 zusammen gekommen und über das doppelte ist bereits verschickt und verteilt. Die meisten Menschen sprechen sich darauf für einen konsequenten Atomausstieg aus. Nur 12 Personen haben sich für Laufzeitverlängerungen ausgesprochen. Dies entspricht 2% der Teilnehmer. Alle anderen wollten den Atomkonsens wie geplant beibehalten oder sogar einen schnelleren Ausstieg aus der Kernenergie. Hinter den Aussagen stehen zusätzlich geschätzte 9.000 Bekannte, Freunde und Verwandte.

Die Aktion wurde initiiert von Energie in Bürgerhand, Mütter gegen Atomkraft, projekt21plus und WECF.

Bisher sind über 700 Karten eingegangen, auf denen sich die Bürgerinnen und Bürger für einen Atomausstieg bis spätestens 2021 aussprechen. Davon sind momentan 628 Karten eingegeben. Nach eigenen meist vorsichtigen Angaben stehen hinter diesen Aussagen zusätzlich 9.904 Bekannte, Freunde und Verwandte.

Die Postkarten werden in den nächsten Tagen und Wochen täglich und in kleinen Margen an Frau Bundeskanzlerin Merkel gesendet. Mit jeder Anzahl an Karten informieren die Umweltorganisationen über markante Zahlen aus dem Bereich Erneuerbare Energien oder Kernkraft.

Relevante Zahlen zur Nummer 04

Für die vierte Sendung gibt es zwei relevante Einheiten:

4 Milliarden Sigmar Gabriel bezifferte die Kosten für die Sanierung von Asse auf 2-4 Milliarden Euro.

40.000 Arbeitsplätze Im Gegensatz zu den 300.000 Arbeitsplätzen im Bereich der Erneuerbaren Energien Branche bietet die Kernenergie im Moment gerade einmal 40.000 Arbeitsplätze.

Alle Briefe an Frau Merkel stehen auf der Webseite www.nein-zu-atomkraft.de als Download zur Verfügung.

Für Fragen steht Ihnen Frau Trudel Meier-Staude (089-35 65 33 44 oder 0177-598 33 97) von projekt21plus gerne zur Verfügung.

Am 01. Jun. 2010 unter: energie