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Asse war möglicherweise von Anfang an ein Atom-Endlager

"Atommüll billig entsorgt"

Die Grünen im niedersächsischen Landtag sehen sich nach jüngsten Medienberichten in ihrer Auffassung bestätigt, dass das Atommülllager Asse von Beginn an nicht nur - wie offiziell behauptet - zu Forschungszwecken, betrieben wurde. Zahlreiche Unterlagen belegten, dass die bundeseigene Einrichtung von Anfang an als Endlager geplant und bis 1978 als solches genutzt worden sei, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gabriele Heinen-Kljajic am Montag (1. September) in Hannover. "Ohne aufwendige Genehmigungsverfahren konnte in der Asse billig Atommüll entsorgt werden." Der "Spiegel" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass das 1965 gebaute und 1967 offiziell zu Forschungszwecken in Betrieb genommene Atommülllager von Beginn an als Endlager diente. Die Betreiber hätten auch früh mit Problemen durch das Auslaufen von radioaktiv belasteter Lauge gerechnet.

Die Lieferlisten für die Asse läsen sich "wie das Who-is-Who der deutschen Atomindustrie", sagte Heinen-Kljajic. Ein großer Teil der als Forschung deklarierten Arbeit sei auf die Vorbereitung eines Planfeststellungsverfahrens zur Genehmigung eines Endlagers verwendet worden.

Das Bundesforschungsministerium habe das gewusst und finanziert.

Wie wenig es dort um Forschung gegangen sei, zeigt nach Auffassung der Grünen-Politikerin auch der "drastisch angestiegene Mülltourismus" unmittelbar vor dem Ende der Einlagerungsgenehmigung. "Obwohl klar war, dass Ende 1978 die Anlieferung radioaktiven Materials zu Forschungszwecken auslaufen sollte, wurde seinerzeit selbst zwischen Weihnachten und Neujahr noch tonnenweise Müll angeliefert", sagte Heinen-Kljajic. Dabei habe die Bereitstellung von billigen Entsorgungsmöglichkeiten offenbar Vorrang vor der Sicherheit der Umwelt gehabt.