Seite 1 bei Google kann so einfach sein.

Kusch will bis zu 8000 Euro für Suizidbegleitung

"Tod nach gestaffeltem Tarif"

Nach seiner Sterbehilfe für eine Rentnerin in Würzburg hat der ehemalige Hamburger Justizsenator Roger Kusch jetzt einen konkreten Preis für seine künftige Suizidbegleitung veröffentlicht und damit erneut Empörung ausgelöst. Auf seiner Internetseite fordert Kusch dafür bis zu 8000 Euro. Der Betrag werde jedoch "individuell vereinbart unter Berücksichtigung der finanziellen Situation des Sterbewilligen", heißt es dort. Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) sagte am Montag (1. September), mit dieser Werbung und der unverhohlenen Geldforderung werde der ganze Zynismus und die Menschenverachtung der kommerziellen Suizidhilfe offenbar.

Merk betonte: "Diesen Tod nach gestaffeltem Tarif darf es in Deutschland nicht geben." Die Menschen brauchten Sicherheit, Begleitung, Beratung und Verständnis und nicht den schnellen Tod. Merk sprach sich für ein strafrechtliches Verbot der geschäftsmäßigen und der organisierten Sterbehilfe aus.

Der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, warnte, statt sich tatsächlich an die Seite Schwerstkranker und Sterbender zu stellen, gehe es Kusch "ganz billig ums Geschäft". Die neue Entwicklung im Fall Kusch zeige, dass die politische Diskussion um ein Verbot der kommerzialisierten Beihilfe zum Suizid der Praxis hinterherhinke. "Über Parteigrenzen hinweg müssen die Politiker jetzt an einem Strang ziehen, statt seit zwei Jahren vorliegende Gesetzentwürfe immer wieder auf die lange Bank zu schieben", forderte Brysch.