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Protest gegen "industrialisierte Gesundheitsabfertigung" durch Privatkliniken

Medizinische Versorgungszentren statt niedergelassene Ärzte

Mehrere hundert niedergelassene Ärzte und Praxismitarbeiter aus dem gesamten Bundesgebiet haben am Freitag in Berlin gegen die Bedrohung ihrer Existenz protestiert. Die flächendeckende Haus- und fachärztliche Versorgung werde "zerstört", kritisierte der Präsident der "Freien Ärzteschaft (FÄ)", Martin Grauduszus, bei einer Kundgebung. Insbesondere den häufig von privaten Klinikbetreibern betriebenen medizinischen Versorgungszentren warf Grauduszus eine "industrialisierte Gesundheitsabfertigung" vor. Vertreter der Ärztevereinigung kritisierten, die medizinischen Versorgungszentren verdrängten die freien Arztpraxen in einem "unfairen Wettbewerb".

Es gebe nach wie vor eine "Unterfinanzierung" der niedergelassenen Haus- und Fachärzte. Die Behandlung in Versorgungszentren gehe vor allem zu Lasten älterer und gebrechlicher Patienten. Die Bundesregierung müsse sich klar für eine wohnortnahe und "bürokratiebereinigte" Versorgung durch Haus- und Fachärzte einsetzen, forderte Grauduszus.

Mit der Einführung fachübergreifender medizinischer Versorgungszentren soll nach Angaben der Bundesärztekammer mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen ermöglicht werden. Unter dem Dach dieser Zentren sind in der Regel mehrere Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen tätig. Träger solcher Einrichtungen können auch Kapitalgesellschaften sein.