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Linkspartei hat Anhänger in allen Gesellschaftsschichten

Sorgen um soziale Belange

Die Linkspartei findet einer Studie zufolge in allen Einkommensschichten Anhänger. Wie aus der am Mittwoch (8. Oktober) in Berlin vorgestellten Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht, ist in Ostdeutschland der Anteil ihrer Sympathisanten in der gehobenen Mittelschicht am größten, in Westdeutschland bei der unteren Mittelschicht. In Ostdeutschland tendieren der Studie zufolge vor allem Menschen zur Linkspartei, die sich um die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung sorgen. Im Westen seien es dagegen diejenigen, die die eigene wirtschaftliche Situation kritisch einschätzten. Grundsätzlich bestehe bei Personen, die sich große Sorgen um soziale Belange machten, eine hohe Neigung zur Linkspartei.

Die Studie widerlegt demnach auch die Vermutung, die Erfolge der Partei "Die Linken" seien auf bisher politisch wenig mobilisierte und gesellschaftlich schwach integrierte Bevölkerungsgruppen zurückzuführen. Vor allem unter den Ostdeutschen, die in der Lokalpolitik oder in Vereinen ehrenamtlich aktiv sind, finden sich besonders viele Anhänger der Linkspartei.

Die Untersuchung basiert auf den Daten des Sozio-ökonomischen Panels des DIW, mit dem die langfristige Parteibindung erhoben werden soll. Im Gegensatz zur Wahlabsicht, die von kurzfristigen Ereignissen und Stimmungen stark beeinflusst werden kann, soll so die langfristige Parteibindung erhoben werden. "Parallel zur wachsenden Wählerschaft ist auch die langfristige Bindung an die Linkspartei gestiegen", konstatieren die Autoren.

Die Studie des DIW basiert auf den Daten des sogenannten Sozio-ökonomischen Panels (SOEP). Das Forschungsinstitut befragt für diese repräsentative Untersuchung seit 1984 jährlich dieselben rund 12.000 Haushalte in Deutschland, unter anderem zu Themen wie Einkommen und politische Einstellungen. Dabei wird nicht die kurzfristige Wahlabsicht der Befragten untersucht, sondern ihre langfristige Parteibindung.