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Neue Pannen im AKW Biblis

Atomkraft

Die Pannenserie im südhessischen Atomkraftwerk Biblis reißt nicht ab. Nach Angaben des Landesumweltministeriums wurden von der Betreiberfirma RWE drei neue technische Störungen gemeldet.

Im derzeit wegen einer Revision heruntergefahrenen Block A lief den Angaben zufolge einer der vier Notstromdiesel durch ein fehlerhaftes Startsignal an. Außerdem wurden an drei Bauteilen, die den Neutronenfluss im Reaktor regeln, Haarrisse festgestellt.

Die dritte Panne ereignete sich laut Ministerium bereits am vergangenen Samstag im Block B. In einem Schaltschrank zur Steuerung sicherheitstechnischer Einrichtungen sei die Spannungsversorgung kurzzeitig ausgefallen. Ursache sei ein defektes Relais gewesen.

Bereits in der vergangenen Woche war es mehrfach zu Störungen im Block A gekommen. Die hessischen Grünen hatten daraufhin das vorzeitige Ende der Stromproduktion in dem Meiler gefordert.

"RWE taktiert"

Block A des Atomkraftwerks Biblis wird für eine Revision bis voraussichtlich September heruntergefahren. Die Betreibergesellschaft RWE teilte am Freitag (27. Februar) mit, dass der Block in der Nacht zum Samstag abgeschaltet wird. Die Revision soll rund 70 Millionen Euro kosten. Neben Modernisierungs- und Nachrüstungsmaßnahmen soll ein Brennelementewechsel vorgenommen werden. Block B des Kraftwerks ist bereits seit Ende Januar bis voraussichtlich Ende Mai wegen einer Revision abgeschaltet. Atomkraftgegner kritisieren, dass RWE mit den langen Stillständen der zwei Blöcke A und B taktiere, um sich über die Bundestagswahl im September 2009 zu retten. Dort hoffe man ab Herbst auf eine "atomfreundliche Bundesregierung". Der Konzern wolle so die Chance auf eine Laufzeitverlängerung wahren.

Die beiden Biblis-Blöcke A und B waren im Herbst 2006 vom Netz genommen worden. Als Grund wurden falsch montierte Spezialdübel in der Anlage genannt - ein Missstand, der angeblich erst bei einer Revision entdeckt worden war. In den vergangenen anderthalb Jahren wurden laut RWE 15.000 Dübel saniert. Biblis B ging Anfang Dezember 2007 wieder in Betrieb, Biblis A Anfang Februar 2008.

Die Blöcke wurden 1974 und 1976 in Betrieb genommen und gehören damit zu den ältesten noch genutzten Reaktoren in Deutschland. Atomkraftgegner kritisieren seit langem, dass Biblis gravierende Sicherheitsmängel aufweise. Dies gelte vor allem für Block A. RWE hält das Kraftwerk hingegen für sicher.

Am 27. Feb. 2009