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Piusbrüder werfen deutschen Bischöfen Lügen und Anti-Rom-Haltung vor

"Verleumderischer Vorwurf des Antisemitismus"

Die umstrittene konservativ-traditionalistische Piusbruderschaft hat schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Bischofskonferenz erhoben. Die deutschen Bischöfe verweigerten sich einem Dialog mit der Bruderschaft und handelten "gegen das Signal aus Rom, welches durch die Rücknahme des Exkommunikationsdekretes gesetzt" worden sei, heißt in einer Stellungnahme des Distriktoberen der Piusbruderschaft in Deutschland. Die Piusbruderschaft stelle "innerhalb des deutschen Episkopates eine unterschwellige Ablehnung der päpstlichen Autorität fest", betonte der der Distriktobere, Franz Schmidberger, in der am Freitag in Stuttgart verbreiteten Erklärung. Zugleich forderte die Piusbruderschaft "die Bischofskonferenz auf, den verleumderischen Vorwurf des Antisemitismus oder Antijudaismus gegen die Piusbruderschaft zurückzunehmen".

Auch in der Causa Williamson hätten die Oberen der Piusbruderschaft "sofort reagiert" und deren deutscher Distrikt "sich sogleich nach Bekanntwerden der unsäglichen Äußerungen klar und unmissverständlich von jeder Art von Verharmlosung der Naziverbrechen distanziert". Auch die deutschen Bischöfe seien "an das achte Gebot gebunden", welches laute: "Du sollst kein falsches Zeugnis geben!", heißt es weiter.

Die deutschen Bischöfe hatten sich zuvor während ihrer am Donnerstag zu Ende gegangenen Frühjahrsvollversammlung in Hamburg von der Piusbruderschaft distanziert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, hatte gefordert, dass die Piusbrüder als Voraussetzung für einen Verbleib innerhalb der katholischen Kirche das Zweite Vatikanische Konzil und die Autorität des Papstes voll anerkennen müssten.

Der Konflikt mit der Piusbruderschaft war wegen des britischen Traditionalistenbischofs Richard Williamson eskaliert. Williamson hatte in einem in Regensburg aufgezeichneten Interview bestritten, dass die Nationalsozialisten Millionen Juden in Gaskammern ermordet hätten. Die Leugnung des Holocaust wird in Deutschland als Straftat verfolgt.