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Rezession | Chance oder Krise

Schwarzarbeit - Deutsche im internationalen Spitzenfeld

Während Deutschlands Volkswirtschaft gegen die Rezession ankämpft, wächst die Schattenwirtschaft ungehindert weiter. Mit 16,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) liegen die Deutschen im Vergleich zu den großen Industriestaaten bei der Schwarzarbeit auf Platz drei hinter Italien (27 Prozent) und Spanien (22,5 Prozent). Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin "Capital" (Erscheinungstermin Donnerstag) unter Berufung auf die neuesten Berechnungen des Linzer Volkswirtes und Schwarzarbeitexperten Friedrich Schneider.

Nach weiteren Angaben des Magazins macht die Schwarzarbeit im europäischen Nachbarland Frankreich 15 Prozent des BIP aus. In Großbritannien sind es nur 12,5 Prozent. Japan liegt im Schattenwirtschaftsvergleich mit 11,1 Prozent des BIP über den USA, wo der Anteil der Schwarzarbeit seit 1995 leicht zurückgegangen ist. Mit 8,7 Prozent BIP-Anteil ist er nur etwa halb so hoch wie in Deutschland.

Schwarzarbeit ist vor allem auf dem Bau verbreitet. Nach den Berechnungen Schneiders entfallen 38 Prozent des in Deutschland erzielten Gesamtumsatzes durch Schwarzarbeit von 350 Milliarden Euro auf Baustellen und Hausreparaturen. Darauf folgen mit jeweils 17 Prozent die Branchen Gastronomie sowie Autoreparaturen und Transportgewerbe. Auf den illegalen Bereich der Prostitution und Unterhaltung entfallen den Angaben zufolge 13 Prozent, auf Haushaltshilfen 10 Prozent. 5,0 Prozent entfallen auf sonstige Dienstleistungen wie Haareschneiden und Nachhilfeunterricht, schreibt das Magazin.

Am 06-03-2002

Philip sieht 100 000 Arbeitsplätze im Handwerk bedroht

Das deutsche Handwerk sieht im laufenden Jahr weitere 100 000 Arbeitsplätze bedroht. Zusätzliche 5000 Handwerksbetriebe stünden auf der Kippe, sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp, am Dienstag in Berlin. Er verwies auf die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, wonach der Anstieg des Bruttoinlandsproduktes 2002 nur 0,5 Prozent betrage. Er äußerte zugleich die Hoffnung, dass die bestätigte rot-grüne Bundesregierung ihre künftige Politik stärker auf den Mittelstand ausrichten werde. Philipp signalsierte Gesprächsbereitschaft des Handwerks und bot die Mitarbeit in einem neu zu formierenden Bündnis für Arbeit an.

Der Mittelstand befindet sich nach seinen Angaben schon seit geraumer Zeit eindeutig in der Rezession und "unterhalb der Nulllinie". Auch die gesamte Wirtschaft drohe in eine "Negativspirale" zu geraten, warnte Philipp.

Am 24-09-2002

Wirtschaftswachstum

Die Industrieproduktion in Deutschland wird nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in diesem Jahr erstmals seit 1993 hinter dem Vorjahresergebnis zurückbleiben. Zwar gebe es Anzeichen für eine Erholung der Nachfrage und eine leichte Produktionsbelebung, konstatiert das DIW am Mittwoch in Berlin in seinem jüngsten Wochenbericht. Doch unter dem Strich werde die Industrieproduktion um 1,4 Prozent geringer als 2001 ausfallen. Nach wie vor sei die Situation in der Industrie von Unsicherheit und mangelnder Dynamik geprägt, stellt das Institut fest.

Die Kapazitätsauslastung, die seit Jahresbeginn 2001 laufend gesunken sei, habe sich im dritten Quartal 2002 mit 83,1 Prozent im September stabilisiert. Sie sei damit deutlich höher als in der Rezession 1992/93 gewesen, als sie sich im September 1993 auf 74,7 Prozent belief.

Allerdings gingen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr weder von der Weltwirtschaft noch von der Binnenkonjunktur in Deutschland wesentliche Impulse aus, so dass auch für die Industrie nur eine geringe Produktionssteigerung von etwa 1,5 Prozent zu erwarten sei.

Die Produktionsentwicklung verlaufe in den einzelnen Zweigen der Industrie sehr unterschiedlich, erläutern die DIW-Experten. Von der Mehrzahl der Branchen sei im laufenden Jahr mit negativen Wachstumsbeiträgen zu rechnen. Besonders negativ seien diese im Investitionsgütergewerbe (ohne Kraftwagenbau). Positive Wachstumsbeiträge dürften vor allem von der chemischen Industrie, vom Kraftwagenbau und vom Ernährungsgewerbe ausgehen.

Dagegen würden im nächsten Jahr von den meisten Branchen positive Beiträge erwartet. Mit den höchsten Wachstumsbeiträgen rechnet das DIW beim Kraftwagenbau, bei der Elektrotechnik im weiteren Sinne, bei der Metallverarbeitung und beim Maschinenbau. Alles in allem ergebe sich aber das Bild einer Industrie in einer Erholungsphase ohne Schwung, resümieren die Konjunkturexperten.

Am 18-12-2002

Pleite

Im vergangenen Jahr meldeten 157.138 Unternehmen in Westeuropa Insolvenz an. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Creditreform-Studie. Das seien knapp 6.000 Firmen oder 3,9 Prozent mehr als noch in 2002. Damit habe sich die Zunahme der Insolvenzen verlangsamt: Waren in 2002 noch 10,7 Prozent mehr Insolvenzen als 2001 zu verzeichnen, ging die Steigerungsrate um 6,8 Prozentpunkte zurück. Die Steigerungsrate Deutschlands liege allerdings über der des EU-Durchschnitts: In Deutschland mussten im Vorjahr 39.700 Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht antreten; das waren 5,5 Prozent mehr als 2002.

1,7 Millionen Arbeitsplätze gingen verloren, weil der Arbeitgeber Insolvenz anmelden musste. Das entspricht im Jahresverlauf einem Zuwachs um 100.000 betroffene Arbeitnehmer oder einem Anstieg von 6,3 Prozent.

Den größten Zuwachs an Unternehmensinsolvenzen meldet Portugal: Um 42,4 Prozent auf insgesamt 2.980 betroffene Firmen sei die Zahl binnen Jahresfrist gestiegen. Platz zwei der Negativ-Rangliste belegt Norwegen. Um 18,3 Prozent auf 3.080 Insolvenzen stiegen hier die Unternehmenspleiten. Norwegens Wirtschaft erholte sich nach langer Rezession erst zum dritten Quartal 2003. Auch die Schweiz verzeichnete einen Insolvenzanstieg im zweistelligen Bereich: 13,4 Prozent mehr Konkurse als noch in 2002 und insgesamt 4.539 Unternehmensheimgänge hatte das Land zu verkraften.

Am anderen Ende der Skala steht Irland: Die grüne Insel konnte ihre Unternehmensinsolvenzen um 16,6 auf 316 Fälle reduzieren. Die Zahl der Gesamtinsolvenzen (also Unternehmenskonkurse plus Konkurse von Privatpersonen sofern vorhanden und statistisch erfassbar) in Westeuropa steigt um 10,3 Prozent auf insgesamt 269.762 Fälle.

Verantwortlich für diesen Zuwachs seien insbesondere die Insolvenzzahlen in Deutschland und Großbritannien, so das Ergebnis der Studie. In Deutschland stiegen die Gesamtinsolvenzen um 18,3 Prozent auf 99.800 Fälle, in Großbritannien um 5,4 Prozent auf 53.640. Das Dienstleistungsgewerbe trage den Löwenanteil am Insolvenzgeschehen in Westeuropa: 42,9 Prozent aller Insolvenzanträge (Vorjahr 40,6 Prozent) kommen aus dieser Sparte. Lediglich 11,2 Prozent (Vorjahr: 12,4 Prozent) am Insolvenzaufkommen trägt das Verarbeitende Gewerbe.

Am 03-02-2004

"Lügnerei und Betrug"

Politiker der Regierungskoalition wehren sich gegen Beschimpfungen aus der Wirtschaft. Der designierte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück fordert die Wirtschaft eindringlich auf, ihre Kritik am Koalitionsvertrag einzustellen und sich stattdessen stärker für den Standort Deutschland zu engagieren. Mit Vorwürfen "von Lügnerei, von Betrug und dergleichen" gegen die Politik hätten Wirtschaftsvertreter "die Grenze der Toleranz" erreicht, sagte Steinbrück am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Berlin Mitte". Versuche, "alle Probleme der Politik zuzuordnen, das funktioniert nicht länger". Der SPD-Vize fügte hinzu: "Ich erwarte von den deutschen Unternehmen, dass sie sich hier engagieren bei verbesserten Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze in Deutschland." Die Wirtschaft habe "auch eine Bringschuld". Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller bezeichnete die Unternehmen wegen ihrer ständig neuen Forderungen als "unersättlich".

Auf die Aussage Steinbrücks nach einer Bringschuld der Wirtschaft erwiderte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt: "Das erwarten Sie zu Recht, und dazu sind wir auch bereit." Die Wirtschaft kranke allerdings an zu hohen Lohnnebenkosten. Zugleich warnte er massiv vor der geplanten Mehrwertsteuererhöhung. Die geplante Erhöhung um drei Prozentpunkte werde Beschäftigung und Wachstum kosten. Bei "ein bisschen Pech mit der Weltwirtschaft" drohten 2007 und 2008 "riesige Wachstums- und Beschäftigungsprobleme", die sogar bis zu einer Rezession gehen könnten.

Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller monierte, bereits in der Vergangenheit sei es so gewesen, dass sobald eine Forderung der Wirtschaft erfüllt worden sei, neue Forderungen aufgestellt worden seien. "Sie waren unersättlich", so Müller. Wenn die Deutsche Telekom in diesem Jahr den höchsten Gewinn ihrer Geschichte mache und im gleichen Atemzug die Streichung von 32.000 Arbeitsplätzen verkünde, dann "ist das nicht akzeptabel".

Am 18-11-2005

Privatbanken sollen Schrottpapiere aufkaufen

Nach Auffassung des wirtschaftspolitischen Sprechers der Linksfraktion, Herbert Schui, wurde die Weltwirtschaftskrise von 1929 durch eine restriktive Geld- und Ausgabenpolitik verursacht. "Diese Fehler dürfen in der aktuellen Krise nicht wiederholt werden", warnt der ehemalige Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) in Hamburg. Die Europäische Zentralbank sei nun endlich aufgewacht und habe begonnen, die Zinsen zu senken. "Jetzt müssen die Staatsausgaben erhöht werden, um die Nachfrage zu stabilisieren", fordert Schui. Sonst breche die Konjunktur in Deutschland ein, wie auch die aktuelle Prognose des Internationalen Währungsfonds vorhersage. Um die Finanzkrise zu beherrschen, müsse ein Rettungsfonds geschaffen werden, der so genannte Schrottpapiere aufkaufe. "Dafür müssen die Privatbanken gemeinsam aufkommen", so Schui.

Noch sei der Europäische Bankensektor dazu in der Lage, wenn er gesetzlich gezwungen wird. "Wenn die Bundesregierung jedoch weiter ein gemeinsames Vorgehen in Europa verhindert, kann die Krise Europa schlimmer treffen als die USA", fürchtet der Linkspolitiker. "Sie verschenkt außerdem eine seltene Gelegenheit, das Weltfinanzsystem auf solide Beine zu stellen."

Einer Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge wird die deutsche Wirtschaft 2009 nicht weiter wachsen. In ihrem in Washington vorgelegten Herbstgutachten korrigierten die IWF-Experten ihre Wachstumsprognose für Deutschland abermals nach unten. Für dieses Jahr sagen sie noch ein Plus von 1,8 Prozent voraus, im kommenden Jahr erwarten sie aber eine Stagnation der Konjunktur und null Prozent Wachstum.

Deutschland stehe infolge der weltweiten Finanzmarktkrise ebenso wie den USA und anderen europäischen Staaten eine konjunkturelle Talfahrt bevor. "Angesichts des gefährlichsten Finanzschocks auf den entwickelten Finanzmärkten seit den 1930er-Jahren tritt die Weltwirtschaft in eine größere Abschwungphase ein", heißt es in der Prognose des IWF.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet ebenfalls eine spürbare Konjunkturabkühlung. Der Aufschwung neige sich generell seinem Ende zu, sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann. Eine Rezession drohe aber nicht, verkündet das Institut. "Wir gehen davon aus, dass eine Eindämmung der Finanzkrise gelingt", sagte Zimmermann.

Angesichts der anhaltenden Bankenkrise reagieren die europäischen Staaten mit drastischen Maßnahmen. London nimmt einige Banken teilweise unter Kuratel, die französische Regierung droht mit der kompletten Verstaatlichung angeschlagener Banken. Die Bundesregierung hält solche Schritte nicht für erforderlich.

Am 08-10-2008

"Spritschlucker"

Der Präsident des Umweltbundesamtes, Andreas Troge, bezweifelt, dass die Umstellung der Kfz-Steuer den Auto-Absatzstau kurzfristig auflösen und die deutsche Konjunktur ankurbeln wird. "Das gewählte Instrument der Kfz-Steuer ist äußerst ungenau", sagte Troge am Mittwoch (19. November) dem Internetdienst "Handelsblatt.com". Zugleich kritisiert er die Steuernachlässe für Dienstwagen: "Es wäre wichtig, die steuerliche Begünstigung von Dienstwagen endlich abzuschaffen. Der Staat finanziert damit große und meist umweltschädliche Automodelle mit."

Die Kfz-Steuerbefreiung berücksichtige zudem nicht, dass Deutschland gerade bei Autos einen hohen Importanteil habe. Troge: "Die Steuerbefreiung wird bei der Neuzulassung wirksam - egal aus welchem Land das gekaufte Fahrzeug stammt. Dass nun gerade der Absatz deutscher Modelle angekurbelt wird, das sehe ich nicht."

Zudem werde der Umweltschutz mit dem neuen Modell komplett ausgeblendet, was auch in Zeiten der Rezession falsch sei, sagte Troge. "Steuervergünstigungen kommen Käufern von Spritschluckern genauso zugute wie Käufern sparsamer Kleinwagen", kritisierte er.

Anfang November hat das Kabinett als Teil des Konjunkturprogramms Eckpunkte einer neuen Kfz-Steuer beschlossen. Wer bis Mitte 2009 ein neues Auto kauft, soll für ein Jahr von der Kfz-Steuer befreit werden. Für Autos in den Schadstoffklassen Euro-5 und -6 soll die Befreiung für zwei Jahre gelten. Die Schadstoffklassen sagen allerdings nichts über den Spritverbrauch aus.

Am 20-11-2008

Baden-Württemberg

Die baden-württembergischen Regierungsfraktionen CDU und FDP haben am Dienstag (16. Dezember) einem Konjunkturprogramm des Landes zur Ankurbelung der Wirtschaft zugestimmt. Es umfasse bis zu 950 Millionen Euro und solle "Impulse" für die Wirtschaftsentwicklung im kommenden Jahr geben, sagte Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) im Anschluss an die Fraktionssitzungen in Stuttgart. Baden-Württemberg sei als Exportland "in starkem Maße von der Rezession betroffen".

Mit dem Infrastrukturprogramm, das am 1. Januar 2009 beginnen soll, will die Regierung Investitionen vorziehen, die ihres Erachtens ohnehin notwendig sind. Vorgesehen sind unter anderem Bauprojekte an Hochschulen, Straßenbau, Forschung und Energetik.

Die Investitionen werden unter anderem mit Geldern getätigt, mit denen das Land eigentlich Schulden tilgen wollte. Aus diesem Topf sollen 350 Millionen Euro kommen.

Ergänzend sollen im kommenden Jahr und im ersten Halbjahr 2010 auch innerhalb des Kommunalen Investitionsfonds bis zu 300 Millionen Euro zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. Durch die Mitfinanzierung der Kommunen könnten Investitionen in einer Gesamthöhe von etwa 600 Millionen Euro ausgelöst werden.

Die Gelder sollen dann in den Folgejahren wieder eingespart werden. "Wir halten am Ziel der Haushaltskonsolidierung unvermindert fest", betonte Oettinger.

Abgesehen vom Konjunkturprogramm soll außerdem der Bürgschaftsrahmen des Landes um 350 Millionen Euro auf eine halbe Milliarde Euro erhöht werden.

Am 16-12-2008

41 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen erwartet

Die Rezession schlägt nun offenbar auch auf die Steuereinnahmen durch. Im März nahmen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) und seine Länderkollegen 2,6 Prozent weniger von Bürgern und Unternehmen ein als im Vorjahresmonat, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf das Finanzministerium berichtet. Im ersten Quartal sanken demnach die Einnahmen um 1,8 Prozent. Dies entspriche gut zwei Milliarden Euro. In den kommenden Quartalen dürften die Ausfälle weiter steigen, fürchten Experten dem Bericht zufolge.

"Die schlechte gesamtwirtschaftliche Lage macht sich inzwischen nicht nur bei der Lohn- und bei der Umsatzsteuer, sondern auch bei der Körperschaftsteuer bemerkbar", hieß es aus dem Finanzministerium. Steuerschätzer rechnen allein für das laufende Jahr mit Steuerausfällen von 41 Milliarden Euro.

Am 20-04-2009

Drastischer Rückgang der Lohnsteuer

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im April um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums sanken sie auf 35,628 Milliarden Euro. Damit sei im April der Rückgang bei den Steuereinnahmen "deutlich stärker als in den Monaten zuvor" gewesen, heißt es im jüngsten Monatsbericht des Ministeriums. Neben der aktuellen Wirtschaftskrise seien für den Rückgang auch Maßnahmen verantwortlich, die zur Bekämpfung der Rezession ergriffen worden seien.

Die Steuereinnahmen des Bundes gingen im April um 6,5 Prozent auf 16,057 Milliarden Euro zurück. Die Steuereinnahmen der Länder verringerten sich um 8,2 Prozent auf 15,748 Milliarden Euro. Bei den gemeinschaftlichen Steuern von Bund und Ländern lag das Aufkommen im April bei 26,997 Milliarden Euro und damit um 9,2 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Besonders deutlich sind die Einnahmen aus der Lohnsteuer zurückgegangen. Sie sanken im April im Vergleich zum Vorjahr um 17,4 Prozent auf 9,34 Milliarden Euro. Als Hauptursache nennt das Ministerium die mit dem Konjunkturpaket II beschlossenen Entlastungen. Die Einnahmen aus der Körperschaftssteuer lagen im April um rund eine Milliarde Euro unter dem im Vorjahr erzielten Ergebnis. Gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind hingegen die Umsatzsteuern um 6,7 Prozent auf 13,673 Milliarden Euro. Die Einnahmen seien im April 2008 jedoch eher schwach gewesen, so das Ministerium. Das Ergebnis der Umsatzsteuereinnahmen von Januar bis April mit einem Minus von 0,6 Prozent zeige, dass sich "eher ein Bild der Stagnation" ergebe.

Die zu erwartenden Steuermindereinnahmen des Bundes machten eine nochmalige Erhöhung der Neuverschuldung und damit einen zweiten Nachtragshaushalt erforderlich, erläuterte der Staatssekretär des Bundesfinanzministeriums Jörg Asmussen im Editorial zum Monatsbericht. Das Bundeskabinett werde voraussichtlich am 27. Mai hierüber beschließen.

Am 20-05-2009

Schwerste Krise seit 2. Weltkrieg

Während EZB-Zentralbank-Chef Claude Trichet von der schwersten Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg spricht und den hoch verschuldeten Staaten das Geld zu sparen für weitere Konjunkturprogramme fehlt, fordert der UN Chefökonom Heiner Flassbeck weltweit höhere Löhne zur Ankurbelung der Weltkonjunktur.

Wir erleben gerade den Höhepunkt des dritten Akts jener Krise, die 2008 als Finanz- und Bankenkrise begann, sich dann zur globalen Rezession ausweitete und schließlich in der Staatsschuldenkrise auf beiden Seiten des Atlantiks mündete. Der Beginn einer umfassenden Weltwirtschaftskrise ist für viele Ökonomen trotz der hohen Volatilität der Märkte nicht ausgeschlossen. (Quelle 1) Die aktuelle Schieflage könne lediglich über eine Steigerung der Einkommen in den USA, Europa und Japan begradigt werden, sagte UNCTAD-Chefökonom Heiner Flassbeck den "VDI Nachrichten".

Während die USA den Staatsbankrott gerade noch so eben durch eine Erhöhung der Schuldengrenze auf über 16 Billionen Dollar abgewendet haben und diese Erhöhung insbesondere auf Kosten der massiven Streichung der Sozialausgaben gegenfinanzieren, macht US Präsident Barak Obama die EU für die anhaltende Wirtschaftskrise mitverantwortlich.

Anders als in Europa wird die FED in den USA wohl eher den Weg der Erhöhung des quantitativen Wachstums der Ausweitung der Geldmenge Q3 gehen und die Gelddruckmaschine anwerfen, was weitere Dollarentwertungstendenzen bewirken kann, die der US Wirtschaft offenbar ganz gelegen kommen. Seit Jahren ist ein Wertverlust des Dollar erkennbar. Die Inflationsgefahr wird dadurch massiv gesteigert. Kaufkraftschwächung, steigende Massenarneitslosigkeit und der Beginn einer Depression oder gar Rezession in den USA sind mögliche folgen . Die Menschen verschulden sich insbesondere in den USA aber auch in Europa immer weiter und man geht hier den Weg der massiven Kaufkraftverbichtung.

Gleichzeitig haben Ratingagenturen erstmals die Bonität der USA von Trippel AAA auf AA+ herabgesetzt, was die Zinsen der Staatsanleihen wehen des höheren Risikos steigen lässt und auf der anderen Seite die Refinanzierung der Staaten über Staatsanleihen weiter verteuert. Die Kreditwürdigkeit der USA sinkt. Ein Teufelskreis, der Europa zeigen sollte, dass man hier andere Wege gehen muß und die Massenkaufkraft durch höhere Löhne steigern sollte.

Quelle 2

Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die USA in ihrer Kreditwürdigkeit herabgestuft. Damit hat die größte Volkswirtschaft der Welt zum ersten Mal seit 70 Jahren nicht mehr die Bestnote. S&P nahm das US-Rating um eine Stufe von AAA auf AA+ zurück. (jm)

  1. http://preview.tinyurl.com/3mswxj5
  2. http://preview.tinyurl.com/4xtfefx

Am 12-08-2011