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Lebenserwartung - Problem für das Gesundheitswesen

Altern in unserer Gesellschaft

Wir leben in einer Welt des langen Lebens. Der so genannte dritte Lebensabschnitt ist inzwischen zur längsten Lebensphase geworden, die Lebenserwartung steigt weiter stetig an, der Anteil der Altersgruppe der über 60-Jährigen wird ständig größer und wenn sich an diesem Trend nicht grundlegend etwas ändert, wird nach dem Jahre 2020 jeder zweite in Deutschland lebende Mensch über 60 Jahre alt sein.

„Altern in unserer Gesellschaft-Herausforderung für das Gesundheitswesen“

Das ist eine Herausforderung für die Gesellschaft die es erfordert, dass die Belange von älteren Einwohnerinnen und Einwohnern ausreichend Berücksichtigung bei jeder Entscheidung der Politik finden, denn das demografische Problem berührt alle Felder der Gesellschaft.

Damit kann es auch nicht singulär, sondern es muss systemübergreifend behandelt werden. Die Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben, die Fähigkeit zur Selbstständigkeit und Selbstversorgung, die funktionelle Gesundheit, das Leben in verschiedenen sozialen Lebenslagen und somit auch die verschiedenen finanziellen Voraussetzungen sind Einflussfaktoren der subjektiven und objektiven Gesundheitslage der älteren Generation

Fakt ist, dass die hinzugewonnenen Lebensjahre zu einem großen Teil in Gesundheit verbracht werden; die älteren Menschen sind heute gesünder und leistungsfähiger als ihre Altersgenossen vor 20 Jahren; eine veränderte Altersstruktur der Gesellschaft eröffnet Märkte für neue Produkte, Wohnformen und Infrastrukturen.

Wir müssen alles tun, um möglichst „gesund“ und „kompetent“ alt zu werden! Doch was kann man zur Erhöhung der Lebensqualität im Alter tun?

Ein „gesundes Altwerden“ ist die Herausforderung unserer Zeit!

Doch gesundes Altwerden – was ist das eigentlich und wie erreicht Mann und Frau das?

Gesundheit ist nicht nur das Fehlen von Krankheit; Gesundheit ist vielmehr, der WHO-Definition entsprechend, „körperliches, seelisches, geistiges und sozialen Wohlbefinden“. Es kommt also nicht nur darauf an, ob man laut Arzturteil und Laborbefund gesund ist, sondern auch, ob man sich gesund fühlt.

Darüber hinaus hat Wohlbefinden im Alter auch etwas mit „Gebrauchtwerden“ zu tun. Ein gesundes Älterwerden ist ein lebenslanger Prozess; es beginnt nicht erst jenseits der 40, 50 oder 60 Jahre, sondern wenn wir jung sind und bestimmte Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse erworben haben

Sowohl jeder einzelne Bürger/in als auch Politik und Gesellschaft sind gefordert, alles zu tun bzw. alle Voraussetzungen zu schaffen, um für möglichst viele Menschen ein Älterwerden bei psychophysischem Wohlbefinden zu ermöglichen.

Dies hilft nicht nur den Älteren selbst, sondern auch ihren Familien und der gesamten Gesellschaft. Und es spart Kosten.

Stärkung der Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation ist eine entscheidende Voraussetzung, den Herausforderungen zu begegnen.

Diese 3 Säulen sind Querschnittsaufgaben, die weit über das Gesundheitswesen hinausgehen.

Prävention und Gesundheitsförderung sollten verstärkt Gesundheitsziele der einzelenen sozialen Lebenslagen beachten und darauf aufbauen.

Die Regionalisierung des Gesundheitswesens mit Erreichbarkeit in den Bereichen der Grundversorgung, Physiotherapien und Angeboten der Krankenkassen zur Gesundheitsförderung und Reha sollte im Vordergrund der Gesundheitspolitik stehen. Um einen optimalen infrastrukturellen Zustand in diesen Bereichen zu erreichen, sollten die Kommunen mit mehr finanziellen Mittel ausgestattet werden.

Wir brauchen auch eine kleinräumiger Gestaltung der Bedarfsplanungsrichtlinien für Hausärzte und Fachärzte und eine Vernetzung von ambulanten und stationären Strukturen und anderen Gesundheitsberufen um die öffentliche Daseinsvorsorge auch im Alter zu gewährleisten.

Ist nun aber der im hohen Alter der Krankheitsfall eingetreten, sollte alles getan werden, dass die hilfe- bzw. pflegebedürftigen SeniorInnen so lange als möglich in ihrer gewohnten Lebensumfeld (in ihrer Häuslichkeit) wohnen bleiben können, deshalb sollte die ambulante Betreung und die Unterstützung der Familie immer Vorrang haben.

Eine umfassende Reform der sozialen Pflegeversicherung (SPV) muss einen neuen Pflegebegriff(Teilhabe), qualitative Verbesserungen sowie Ausbau der Pflegeassistenz-Leistungen, eine Aufwertung der Pflegeberufe sowie eine gesicherte und sozial gerechte Finanzierung umfassen.

Die Würde des pflegebedürftigen wie auch des pflegenden Menschen ist dabei in den Mittelpunkt zu stellen. Um diese Lasten gemeinsam zu tragen, brauchen wir analog zum Modell der solidarischen Bürgerinnen-und Bürgerversicherung ein neues Finanzierungskonzept für die Pflegeversicherung.

Wir alle müssen uns dafür einsetzen, die gesellschaftliche Akzeptanz für einen Umbau der pflegerischen Versorgung zu schaffen.

Heidelinde Penndorf