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Solarstrom Nachrichten

S.A.G. legt Jahresbericht vor - Umsatzplus bei Solarstrom

Die S.A.G. Solarstrom AG hat das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von 224 Prozent abgeschlossen. Das berichtet das Unternehmen am Dienstag. Das Jahresergebnis liege allerdings bei einem Verlust von vier Mio. Euro, verursacht durch die Rückabwicklung der im vergangenen Jahr auf Grund eines Formfehlers stornierten Kapitalerhöhung. Die S.A.G. Solarstrom zählt in Deutschland, Österreich und Schweiz zu den größten Solarstromproduzenten.

Insgesamt investierte die S.A.G. im abgelaufenen Geschäftsjahr rund fünf Mio. Euro in den Ausbau des bestehenden solaren Kraftwerkparks. Mit rund vier Megawatt Leistung besitzt das Unternehmen in Deutschland, der Schweiz und in Österreich die jeweils größten solaren Kraftwerkparks. Aus diesen werden jährlich rund 1,9 Mio. Euro erwirtschaftet. Ziel des Unternehmens sei es gewesen, neben langfristig gesicherten auch kurz- und mittelfristige Umsätze zu erzielen sowie den Anteil förderunabhängiger Umsätze zu erhöhen.

Seit dem Frühjahr 2002 wurden Sparmaßnahmen wie eine Senkung der Personalkosten am Standort Freiburg um 24,5 Prozent (im Vergleich zum Vorjahr) ergriffen. Auch die Verwaltungskosten konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 43,3 Prozent gesenkt werden. Bis Ende 2003 würden die Strukturkosten um weitere 40 Prozent gesenkt. Neu verhandelte Lieferverträge, Preisoptimierungen und ein verbessertes Einkaufs- und Logistikmanagement sollen auch beim Materialeinsatz zu spürbaren Einsparungen führen. Neue Projekte wie der Solarstrompark Oberrhein trügen dazu bei, dass die S.A.G. Solarstrom AG entgegen dem Trend in der Solarbranche derzeit eine Ergebnissteigerung um rund 70 Prozent aufweise.

Am 22-10-2002

Solarenergie

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat im Rahmen ihres 100.000 Dächer-Solarstrom-Programms das Fördervolumen von einer Milliarde Euro erreicht. Es wurden Solarstromanlagen mit einer Nennleistung von rund 190 Megawatt gefördert. Durch diese neu installierte Photovoltaik-Leistung könne der Kohlendioxidausstoß jährlich um 100.000 Tonnen verringert werden, teilte die KfW mit. Mit dem produzierten Strom könnten 50.000 Privathaushalte ihren Strombedarf decken. Deutschland habe mit der erfolgreichen Förderung der Photovoltaik eine führende Rolle innerhalb der EU eingenommen.

"Für den Boom der Solarbranche in Deutschland bilden das 100.000 Dächer-Solarstrom-Programm und das Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Energien (EEG) ein ideales Gespann," sagte Detlef Leinberger, KfW-Vorstandsmitglied. Die hohen Investitionskosten könnten durch günstige Kreditmittel finanziert werden. Zur Tilgung der Kredite kann die jährlichen Vergütung für den produzierten Solarstrom eingesetzt werden.

Das 100.000 Dächer-Solarstrom-Programm ist das weltweit größte Kreditprogramm zur Förderung der photovoltaischen Stromerzeugung. Es startete 1999 und wird zunächst bis Ende 2003 weitergeführt. Mit Krediten zu einem besonders attraktiven Festzinssatz und mit langer Laufzeit unterstützt die KfW die Errichtung und Erweiterung von Anlagen zur Energiegewinnung durch Solarzellen, sogenannte Photovoltaik-Anlagen ab einer Mindestgröße von 1kWp Nennleistung. Der aktuelle Zinssatz (Stand: 11. November 2002) beträgt nom. 1,90 % p. a. (eff. 1,91 % p. a.) und ist fest für die gesamte Laufzeit von 10 Jahren. Anträge können bei allen Banken und Sparkassen gestellt werden.

Für Interessenten steht das KfW-Informationszentrum zum Ortstarif unter 01801/335577 zur Verfügung. Weitere Informationen sowie Kreditanträge im Internet.

Am 12-11-2002

Solarstrom

Das 1999 von der Bundesregierung aufgelegte Programm zur Förderung von Photovoltaikanlagen (100.000 Dächer-Solarstrom-Programm) erfreut sich einer starken Nachfrage. Bis zum Ende dieses Jahres wird das Programmziel von rund 300 Megawatt(MW) neu installierter Photovoltaik-Leistung erreicht sein. Anträge auf Gewährung eines zinsgünstigen Darlehens aus dem 100.000 Dächer-Solarstrom-Programm können noch bis zum 30. Juni 2003 bei der KfW gestellt werden.

Nach dem Willen von Bundesumweltminister Jürgen Trittin soll die auslaufende Förderung aus dem 100.000 Dächer-Programm durch die vorgesehene Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) kompensiert werden. Das Bundesumweltministerium beabsichtigt, die zukünftige Vergütung für Solarstrom entsprechend anzupassen.

KfW-Vorstand Ingrid Matthäus-Maier weist darauf hin, dass nach Ende des Antragseingangs am 30. Juni nach dem Auslaufen des 100.000 Dächer-Programms Anträge auf zinsgünstige Darlehen für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen aus dem KfW-Umweltprogramm und dem CO2-Minderungsprogramm (auf Wohngebäuden) der KfW gestellt werden können.

Das 100.000 Dächer-Programm fördert Investitionen in die Errichtung und Erweiterung von Photovoltaikanlagen, vorwiegend in privaten Haushalten. Mit der Bereitstellung von 25 Millionen Euro allein in diesem Jahr unterstützt die Bundesregierung den Ausbau dieses viel versprechenden erneuerbaren Energieträgers.

Seit Programmbeginn im Jahr 1999 wurden Anträge in einem Umfang von 250 MW bewilligt. Das hierzu erforderliche Kreditvolumen beträgt rund 1,3 Milliarden Euro. In den letzten Wochen waren explodierende Antragszahlen bei der KfW zu verzeichnen: Gegenwärtig nimmt die KfW täglich rund 300 Anträge mit einem Kreditvolumen von rund 10 Millionen Euro oder einer Leistung von 2 MW entgegen. Im Mai waren es mit 200 Anträgen pro Tag deutlich weniger. Im Mai des Vorjahres betrug der durchschnittliche Antragseingang 60 Anträge pro Tag.

Ziel ist es, mit Hilfe der Nutzung der Solarenergie den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2010 auf 12,5 Prozent zu verdoppeln. Mit einer Erhöhung der installierten Leistung aus Photovoltaikanlagen von 50 MW im Jahr 1999 um 300 MW auf 350 MW zum Ende des Jahres 2003 wird ein aktiver Beitrag zur Marktdurchdringung und zur Kostensenkung dieser umweltfreundlichen Technologie geleistet.

Interessenten können sich für weitere Informationen unter der Telefonnummer 01801/33 55 77 zum Ortstarif an das KfW-Informationszentrum wenden.

Am 24-06-2003

Erneuerbare Energien

Das neue "Solarstromgesetz" wurde gestern am gestrigen Donnerstag in dritter Lesung im Bundestag gegen die Stimmen der FDP angenommen. Die Annahme im Bundesrat gilt als sicher. Das berichtet der Solarenergie-Förderverein (sfv). Das Gesetz werde damit zum 1.1.2004 in Kraft treten. Die neuen Vergütungssätze gelten nur für Anlagen, die nach dem 31.12.2003 erstmals in Betrieb genommen werden. Ein Antrag von SPD und Grünen, auch solche Anlagen mit in die höherere Vergütung aufzunehmen, die vor dem 1.1.04 in Betrieb genommen wurden, die aber keinen 100.000 Dächerkredit mehr erhalten haben, sei von der CDU/CSU nicht akzeptiert worden. Aus CDU/CSU-Kreisen hieß es dazu, dieser Antrag, der erst während der Umweltausschussitzung eingebracht worden sei, hätte schon deswegen keine Erfolgsaussichten gehabt, weil seine Annahme oder Ablehnung nicht mehr mit der Fraktion hätte abgestimmt werden können.

Ein besonderes Detail der Neufassung sei für Planer von Anlagen auf Reihenhäusern und Doppelhäusern wichtig: Wenn auf einem Gebäude ? zum Beispiel einer Reihenhaus-Reihe - mehrere Anlagen in weniger als Halbjahresabstand errichtet werden, und dadurch in der Summe die 30 kW-Grenze oder die 100 kW-Grenze überschritten werden, werde die Vergütung für die später hinzukommende Anlage so berechnet, als handelte es sich um eine Gesamtanlage. Wer zuerst kommt, erhalte also den besseren Vergütungssatz.

Das Solarstromgesetz (auch unter der Bezeichnung "Solarstrom-Vorschaltgesetz" bekannt) ändert die Paragraphen 8 und 13 des alten EEG.

Am 28-11-2003

Erneuerbare Energien

Die Tageszeitung taz bekommt ab sofort Energie von "ganz oben": Die Sonnen am Weihnachtsbaum auf dem Dach der Redaktion leuchten mit sauberem Solarstrom. Das ist der neu installierten Photovoltaikanlage zu verdanken, welche die NaturEnergie AG und der BUND vor wenigen Tagen angebracht haben. Die Anlage auf dem imageträchtigen Dach in der Kochstraße wird heute eingeweiht.

Der Grünstromhändler NaturEnergie hat sich zum Bau der Anlage entschlossen, da rund 50 Berliner Mitglieder des BUND Strom der Marke NaturEnergie Gold beziehen. Von jeder verbrauchten Kilowattstunde Strom fließen 2,5 Cent direkt in den Ausbau Erneuerbarer Energien. Unter anderem mit diesen Mitteln finanziert der bundesweit tätige Grünstromhändler Natur-Energie die 34.000 Euro teuere Solaranlage.

Für den BUND und die NaturEnergie ist die taz-Anlage ein "Leuchtturm für ein anderes energiepolitisches Denken und Handeln". Die NaturEnergie hofft, dass möglichst viele Berliner die Aktion sympathisch finden und auf sauberen Strom umsteigen.

Die Solaranlage auf dem Redaktionsdach besitzt 28 Module auf einer Fläche von 30 Quadratmeter und es werden jährlich 3.700 kWh Strom ins Netz einspeist. Damit bleiben der Umwelt Jahr für Jahr 2,3 Tonnen CO2 erspart. Um diese Menge an CO2 zu binden müssten über 1.160 Bäume gepflanzt werden.

"Wir wollen mit unserem Engagement zeigen, dass sich jeder an der Energiewende aktiv beteiligen kann. Diese Anlage ist in doppelter Hinsicht wegweisend in der Stadt: Wer zu NaturEnergie Gold wechselt, trägt direkt zum Zubau bei. Zum anderen zeigt sie, dass auch auf Dächern des Altbaubestands Solaranlagen gebaut werden können - hier ist noch viel Potenzial in der Stadt", so Stefan Bundscherer, Landesgeschäftsführer des BUND.

"Mit den Kooperationspartnern konnten wir endlich eine Solaranlage auf unser Verlagsgebäude setzen. Damit unterstützt die taz ganz praktisch eine nachhaltige Energiegewinnung," sagt Andreas Bull taz-Geschäftsführer. "Die Solaranlage auf dem Dach der taz ist ein Zeichen für den sichtbaren Ausbau der erneuerbaren Energien, den die Natur-Energie mit wachsendem Kundenstamm in ganz Deutschland leistet," erklärt Jochen Ulrich, Marketing Manager Geschäftskunden bei der NaturEnergie.

Am 19-12-2003

"Solarstromimporte sind nicht notwendig"

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) warnt anlässlich der intensiven Werbung für Solarstrom in großen Parabolspiegelrinnen-Kraftwerken an der Südküste des Mittelmeeres vor neuen Energieabhängigkeiten. Der SFV fordert stattdessen, mehr Überzeugungsarbeit für die "eigene Solaranlage auf dem Dach". Es sei zu begrüßen, wenn die Staaten wie Ägypten und Marokko eine eigene ölunabhängige Energieversorgung aufbauen, und Deutschland sollte ihnen bereitwillige Unterstützung gewähren.

Erneuerbare Energie aus dem Süden nach Deutschland zu importieren, sei nicht notwendig. Deutschland habe selbst ein ausreichendes Potential an Sonnenenergie, welches hier durch die Technik der Photovoltaik und Warmwasser-Solaranlagen erschließbar sei.

Der SFV sieht in einem Stromimport von der Mittelmeerküste keinen wirtschaftlichen Vorteil, da der Ausbau der Transportwege erhebliche Kosten verursacht und weil die Energieverluste mit der Länge der Transportwege zunehmen. Unter dem Gesichtspunkt der Versorgungs- und Krisensicherheit sei es außerdem besser, wenn jedes Land sein eigenes Potential erschließte und die Versorgungswege kurz gehalten werden.

Stromerzeugung durch solarthermische Kraftwerke ist ideal in südlichen Ländern mit wolkenarmem Himmel. Für Nord- und Mitteleuropa, also auch für Deutschland, kommt nur die Photovoltaik in Frage, die auch bei bedecktem Himmel Strom erzeugt und die umso höhere Wirkungsgrade erreicht, je kälter die Umgebung ist.

Am 17-11-2004

5000 neue Arbeitsplätze

Im vergangenen Jahr hat sich Deutschland weltweit an die Spitze bei der Installierung neuer Solarstromanlagen gesetzt. Die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft teilte mit, dass inländische Fotovoltaikhersteller im Jahr 2004 ihre Produktionskapazitäten verdoppelt und offenbar 5000 Arbeitsplätze geschaffen haben. Bundesweit sind neue Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 300 Megawatt entstanden. Im Vergleich dazu installierten Japan 280 Megawatt und die USA 90 Megawatt.

Unterstützt wurde dieses Ergebnis durch die günstigen Rahmenbedingungen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG). Während 1998 nur 14 Megawatt-Fotovoltaik-Anlagen installiert wurden, waren es 2004 mehr als zwanzigmal soviel.

Mit der erfolgreichen Solarwirtschaft entstehen auch zusätzliche Arbeitsplätze. Der Geschäftsführer der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) Carsten Körnig sagte, dass im vergangenen Jahr mehr als 5000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. In der deutschen Solarwirtschaft sind laut UVS rund 30.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Umsatz stieg 2004 um 60 Prozent auf über zwei Milliarden Euro. 2002 waren es noch 840 Millionen Euro, 2003 rund 1,3 Milliarden Euro. Damit sei der Bereich der erneuerbaren Energien ein wichtiger Faktor "für künftiges Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen".

Am 14-01-2005

Teurer Solarstrom?

Das aktuelle Editorial der Zeitschrift "Sonne Wind & Wärme" brachte den "Solarenergie-Förderverein Deutschland" auf die Barrikaden. Der Text von Chefredakteur Dr. Detlef Koenemann passe besser in eine "Kampfschrift der Stromwirtschaft" gegen die Photovoltaik als in eine Zeitschrift, die sich zumindest dem Namen nach den Erneuerbaren Energien verpflichtet fühle. Stein des Anstoßes sind zum Beispiel die folgenden Sätze des Chefredakteurs: "Doch je höher hinauf es geht, desto dünner wird die Luft. Die Windenergiebranche bekommt es bereits zu spüren, und recht bald wird auch die Photovoltaik hierzulande an ihre Grenzen stoßen." Zudem ist die Photovoltaik für Koenemann "noch ein zartes Pflänzchen", und ob sie jemals zu Wind- und Wasserkraft aufschließen könne, sei fraglich. "Denn sie ist die teuerste der drei regenerativen Energiesysteme, und je größer ihr Anteil wird, desto mehr fällt der Preisnachteil ins Gewicht", meint der Chefredakteur. Dem widerspricht der Solarenergie-Förderverein in einer Stellungnahme.

Der Solarenergie-Förderverein sieht in diesen Aussagen eine "leichtfertige Falsch-Darstellung". Ein Blick auf deutsche Städte und Dörfer zeige, dass nur ein winziger Bruchteil der zur Verfügung stehenden Dachflächen zur Solarstromerzeugung genutzt werde, von Fassadenflächen ganz zu schweigen. Schätze man grob, dass bisher nur jedes hundertste bis zweihundertste geeignete Dach genutzt werde, so könnten sich aus dem Anteil der Photovoltaik an der Stromversorgung von derzeit knapp 0,2 Prozent zukünftig 20 bis 40 Prozent ergeben, schätzt der Förderverein. "Wenn man vermehrt Fassadenflächen und Lärmschutzwände nutzt, ist eine weitere Steigerung möglich."

Das Preissenkungspotenzial der Photovoltaik ist nach Auffassung des Solarvereins "noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft". Die Enquete-Kommission "Schutz der Erde" des 11. Deutschen Bundestages habe - "übrigens unter CDU/CSU-Vorsitz" - abgeschätzt, dass die Kosten für Solarstrom bei einem Einstieg in die Massenproduktion auf unter 10 Cent pro Kilowattstunde sinken würden.

Derzeit stehe als Rohstoff fast ausschließlich Reinstsilizium aus der Elektronik-Chip-Fertigung zur Verfügung. "Dieses Reinstsilizium ist knapp und deshalb teuer." Doch es gebe einen Ausweg: Photovoltaik-Zellen benötigten nicht den extremen Reinheitsgrad des teuren Elektronik-Siliziums. Der Bau von Anlagen zur Produktion von billigerem "Solarsilizium" sei bereits angelaufen, zum Beispiel bei der Wacker-Chemie GmbH. Dies werde durch die starke Nachfrage nach Solarsilizium weiter angeregt. "In wenigen Jahren wird dieser Engpass also beseitigt sein", so der Solarenergie-Förderverein.

Es sei zwar richtig, dass ein wichtiges Anwendungsgebiet der Photovoltaik in weiterer Zukunft die Elektrifizierung des ländlichen Raums in den Entwicklungsländern sei. "Doch es ist ein Widersinn, der Photovoltaik wegen ihres angeblich hohen Preises keine weiteren Chancen in Deutschland einzuräumen, diese Technik dann aber den so viel ärmeren Entwicklungsländern anzupreisen."

Die einzige Chance für eine rasche Ausbreitung der Photovoltaik sieht der Solarverein darin, sie in den kapitalstarken Ländern in den Markt und in die Massenproduktion zu bringen. Ihr Preis müsse damit so weit gesenkt werden, dass er einer großflächigen Einführung in den Entwicklungsländern nicht mehr entgegenstehe.

Am 09-08-2005

SolarLokal

Saarbrücken und Kiel sind die ersten SolarLokal-Landeshauptstädte. Gemeinsam mit Städten und Gemeinden wollen die Initiatoren Umwelthilfe e.V. und das Solarstromunternehmens SolarWorld den Anteil des Solarstroms an der Energieerzeugung weiter ausbauen. An der seit Anfang 2005 bundesweiten Kampagne sollen sich in den nächsten Monaten auch die anderen 14 Landeshauptstädte in Deutschland beteiligen. Mit der Teilnahme an SolarLokal setzten die Oberbürgermeister der Landeshauptstädte nach Meinung der Initiatoren ein sehr positives Signal. Mit dieser Kampagne förderten sie den Solarstrom und trügen damit zum Klimaschutz bei.

Bis zum 30. Juni des Jahres 2006 wollen die Initiatoren jetzt einen Schwerpunkt auf die Landeshauptstädte der 16 Bundesländer legen. Sie haben in ihren Ländern eine wichtige Vorbildfunktion. "Gerade in den ostdeutschen Bundesländern und im Norden der Republik, wo der Solarboom noch nicht auf so breiten Füßen steht wie südlich der Mainlinie, wollen wir besonders intensiv werben", erklärt Jörg Dürr-Pucher, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe.

Solaranlagen ermöglichten auch dem lokalen Handwerk neue Beschäftigungsfelder. Somit sicherten und schüfen sie auch Arbeitsplätze. Die Landeshauptstadt Saarbrücken sei zum Beispiel bereits seit Monaten aktiver und erfolgreicher Teilnehmer der Aktion SolarLokal und habe sich in diesem Jahr in der Solarbundesliga von Platz 7 auf Platz 3 bei den Städten über 100.000 Einwohner verbessert. "Mit der Teilnahme an SolarLokal nehmen die Oberbürgermeister eine wichtige Vorbildfunktion wahr. Wenn die Menschen dies sehen, werden sich mehr und mehr Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Landwirte für den Bau der durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz lukrativen Solarstromanlagen entscheiden. Die Entscheidung in Kiel gibt uns den nötigen Rückenwind, um in etwas mehr als einem halben Jahr Zeit die anderen 14 Landeshauptstädte erfolgreich überzeugen zu können", erklärt Projektleiterin Christiane Becker.

Das Besondere an der SolarLokal-Kampagne sei ein bundesweit einheitliches Auftreten, das mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort kombiniert werden könne, nach dem Motto "Bundesweit aktiv, individuell vor Ort". Kreise, Städte und Gemeinden könnten SolarLokal als attraktive Plattform für ihre Öffentlichkeitsarbeit zu Solarstrom nutzen. Bundesweit sind bereits 120 SolarLokal-Kommunen an den Start gegangen, vom Dorf bis zur Großstadt sind alle Größenklassen vertreten.

Am 22-11-2005

Erneuerbare Energie

Im vergangenen Jahr seien in Deutschland Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 912 Megawatt (MW) neu installiert worden, berichtet das Solarstrom-Magazin PHOTON in seiner November-Ausgabe. 2004 seien es 597 MW gewesen. Die Zahlen seien deutlich höher als bisher angenommen. Eine neue Datenbasis erlaube nun sichere Aussagen. Alle in Deutschland auf Dächern und Freiflächen installierte Solaranlagen hätten im Jahr 2005 mit insgesamt 0,26 Prozent zur deutschen Stromproduktion beigetragen, schreibt das Magazin.

Allein in Bayern seien im vergangenen Jahr 419 MW installiert worden, mehr als in den weltweit zweit- und drittgrößten Märkten Japan (290 MW) und USA (100 MW) zusammen. PHOTON-Chefredakteurin Anne Kreutzmann: "Vielleicht schon 2006 werden bundesweit bei allen Stromverbrauchern rund eine Milliarde Euro für die Solarstromvergütung eingesammelt. Rund die Hälfte davon wird dann an bayerische Anlagenbetreiber überwiesen, die es wieder in den regionalen Wirtschaftskreislauf investieren können."

Die von PHOTON veröffentlichten Zubauzahlen für Deutschland und die einzelnen Bundesländer seien aufgrund schriftlicher Bestätigungen von über 90 Prozent aller deutschen Netzbetreiber nachgewiesen. Sie basierten nicht auf Hochrechnungen oder Schätzungen. Alle Netzbetreiber, von welchen PHOTON keine Auskunft vorliege, seien in den Zahlen nicht berücksichtigt. Wenn man die noch ausstehenden Zahlen als Hochrechnung mit einbeziehe, komme man auf einen Zubau von 675 MW im Jahr 2004 und 993 MW im Jahr 2005.

Bisher sei PHOTON für 2005 von einer Stagnation des Zubaus in Deutschland ausgegangen. Allerdings zeige sich jetzt: Während in den weniger sonnigen Bundesländern die neu installierte Leistung stagniere oder sich der Zubau auf niedrigem Niveau abspiele, sei die Neuerrichtung von Solarstromanlagen in Baden-Württemberg und Bayern steil nach oben gegangen. Für 2006 rechne PHOTON hingegen mit einem deutlichen Rückgang des Zubaus auf rund 700 MW.

Am 08-11-2006

Statt Studiengebühren

Statt Studiengebühren zu bezahlen, finanzierten Karlsruher Studierende eine Solarstromanlage. Im vergangenen Dezember investierten 39 Studierende einen Betrag von 250 oder 500 Euro in die Sonnenenergie. So trugen sie mit insgesamt 15.000 Euro zum Bau einer Photovoltaikanlage bei. Darlehensnehmer ist das Studentenwerk Karlsruhe, das den beteiligten Studierenden ihre Investition nach 10 Jahren verzinst zurückzahlt. Die fehlenden 45.000 Euro für die Gesamtkosten von rund 60.000 Euro steuerte das Studentenwerk selbst bei. Am 3. Dezember 2007 begann laut Studentenwerk die Installation der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Mensa des Studentenwerks am Adenauerring, und nach Abschluss aller Tests wird seit kurzem der erste Strom in das öffentliche Netz gespeist.

Die Solarstromanlage kann je nach Lichtverhältnissen bis zu 9,36 Kilowatt Strom aus Sonnenlicht produzieren. Nach Angaben des Studentenwerks erspart sie der Umwelt über 50 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr. Das entspreche über 8 Runden mit dem Auto um den Äquator.

Der Geschäftsführer des Studentenwerks, Hartmut Igney, sieht seine Institution schon lange ökologisch orientiert: "Die ökologische Ausrichtung des Studentenwerks verfolgen wir auch in unseren anderen Serviceeinrichtungen wie den Mensen und Wohnheimen sehr konsequent. Mit Bioprodukten und Geothermie sind wir da schon am Puls der Zeit. Der Bau einer Photovoltaikanlage war für uns nur eine Konsequenz aus diesem Denken. Ich freue mich, dass wir für dieses Projekt so viele studentische Investoren gefunden haben, die trotz knappem Budget bereit waren, das Projekt mitzufinanzieren."

Einer der "kleinen Investoren", der Student Tim Schaffarzyk, sagte, die 250 Euro seien für ihn schon ein großer Betrag gewesen. "Aber letzten Endes haben der Idealismus und die garantierte Verzinsung für mein Darlehen von etwa 4 Prozent gesiegt."

Am 31. Januar wird der neue Energielieferant auf dem Dach der Mensa Adenauerring feierlich von allen Projektbeteiligten eingeweiht.

Am 29-01-2008

pv magazine Deutschland gibt erste Print- und Tablet-Ausgabe heraus

Die Solarpraxis AG veröffentlicht in der ersten Print- und Tablet-Ausgabe des „pv magazine Deutschland“ eine umfassende Marktübersicht zu Batteriespeichersystemen für Solarstrom. Die Marktübersicht stellt 176 Systeme von 38 Anbietern detailliert vor. Erstmals werden auch die Preise des gespeicherten Stroms in Cent pro Kilowattstunde für die einzelnen Systeme miteinander verglichen. Ein Fokus liegt auf den Themen Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der Speichersysteme sowie technischen Fragestellungen. Die Print-Ausgabe des „pv magazine Deutschland“ erscheint Mitte Juni zur Intersolar Europe in München.

Die von der Bundesregierung bewilligte Speicherförderung für Photovoltaik-Anlagen hat zu einem schnellen und für Kunden verwirrenden Wachstum des Speichermarktes geführt. Die aktuelle Übersicht sorgt für Orientierung bei der Vielzahl an neuen Speichersystemen für Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser sowie kleinere Gewerbebetriebe. Sie basiert auf einem mehr als 100 Fragen langen Fragebogen, der in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren der Solarpraxis und weiteren Industrieexperten entwickelt wurde. Neben den zentralen Systemcharakteristika bietet die Marktübersicht wichtige Informationen zur richtigen Dimensionierung und zu weiteren Auswahlkriterien, mit deren Hilfe Kunden den für sie passenden Speicher ausfindig machen können.

„Mit der aktuellen Marktübersicht stellen wir unseren Lesern den umfassendsten Überblick über Batteriespeichersysteme für Solarstrom zur Verfügung, der zurzeit am Markt erhältlich ist“, erklärt Karl-Heinz Remmers, Vorstand der Solarpraxis AG. „Das pv magazine bietet Entscheidern praxisrelevantes Expertenwissen zum neuesten Stand der Technik. Neben der Zusammenarbeit mit externen Analysten profitieren wir dabei auch vom Know-how aus unseren Bereichen Engineering und Conferences.“

Die aktuelle Print-Ausgabe des Magazins enthält zudem ein Ranking kristalliner Modulhersteller und informiert zu den Themen Modulqualität sowie neue Geschäftsmodelle in der Solarbranche.

Die Solarpraxis AG, als Fachzeitschriften-Herausgeber seit 1998 aktiv, startete ihr Angebot für den deutschen Photovoltaikmarkt „pv magazine Deutschland“ im März 2013 als Pendant zu ihrem internationalen Magazin, das sich seit 2008 erfolgreich als führendes Fachmedium etabliert hat. Die deutsche Online-Plattform www.pv-magazine.de wird durch jeweils vierteljährliche Print- und Tablet-Ausgaben sowie einen täglichen Branchen-Newsletter ergänzt. „pv magazine Deutschland“ richtet sich an Entscheider der gesamten Wertschöpfungskette, an Hersteller, Händler, Installateure, Projektierer, Betreiber, aber auch Netzbetreiber und Stadtwerke.

Das aktuelle Heft ist auf der Intersolar am Solarpraxis- und pv magazine-Stand A2.160 erhältlich und kann unter www.pv-magazine.de/ bestellt werden.

Die Marktübersicht Batteriespeichersysteme steht außerdem online bereit unter: www.pv-magazine.de/speicher

Am 13-06-2013

Solarenergie - Greenpeace Energy weiht 100-Kilowatt Solarstromanlage ein

Am Montag wurde das erste eigene Kraftwerk der Greenpeace energy - Kunden eingeweiht. Die 100-Kilowatt Photovoltaik-Anlage steht auf dem Dach eines ehemaligen Hangars im Solpark in Schwäbisch-Hall. Die bundesweit tätige Einkaufsgenossenschaft für Ökostrom garantiert ihren Kunden den Bau sauberer Kraftwerke. Das Solarkraftwerk ist der Start des versprochenen und umfangreichen Neubauprogramms für Greenpeace energy.

"Diese Anlage ist der Auftakt für ein größeres Investitionsvolumen im Bereich der erneuerbaren Energien aus Sonne, Biomasse, Wind und Wasser," sagt Heinz Laing, Vorstand von Greenpeace energy, im Grußwort. Die neuen Anlagen werden wegen der hohen Nachfrage der Kunden nach sauberem Strom gebaut. Die vielen Genossenschaftsmitglieder sichern die Projekte finanziell ab. Die Investitionssumme für die Anlage beträgt gut eine Million DM. Die Einweihung erfolgte im Beisein des Schwäbisch Haller Baubürgermeisters Stadel und des Geschäftsführer der Stadtwerke Schwäbisch Hall und Kooperationspartner von Greenpeace energy, van Bergen.

"Wir sind überzeugt, dass die Zukunft des Ökostrommarktes in der Eigenerzeugung und Vermarktung sauberer Energie liegt. Insbesondere die Organisationsform als Genossenschaft ermöglicht den Kunden eine Beteiligung und den Bezug von Strom aus einer Hand," so Laing. Diese unabhängigen Versorgungsstrukturen ermöglichen eine Gegenmacht und Wahlmöglichkeit der Verbraucher zu den etablierten Atom- und Kohlestromanbietern.

Die Einkaufs- und Produktionsgenossenschaft Greenpeace energy ist seit über einem Jahr am Markt. Die gelieferte Energie ist klimafreundlich und ohne Atomstrom. Im letzten Jahr versorgte Greenpeace energy seine Kunden mit Strom, der zu ca. 80 Prozent aus erneuerbarer Energie und zu ca. 20 Prozent aus gasbefeuerten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen stammte. Greenpeace energy hat bundesweit fast 12.000 Kunden und die Genossenschaft ca. 7.500 Mitglieder.

Klimakonferenz Bonn

In drei Wochen beginnt die internationale Klimakonferenz in Bonn. Sie ist die letzte Chance den Klimavertrag von Kioto zu retten und endlich die klimaschädigenden Emissionen global zu senken. Der BUND und Friends of the Earth International bauen ein Rettungsboot für das Klima. Das Boot wird aus Holzplanken gezimmert, auf denen Interessierte - gemeinsam mit Tausenden Menschen aus aller Welt - ihre Forderungen an die Politiker kundtun können. Dazu ruft der BUND auf: Helft mit bei der größten und aufregendsten Umweltaktion in diesem Jahr! Unterkunft und Fete stellen der BUND und seine Partner.

Am 27. Jun. 2001 unter: umwelt

Zu Gast bei Greenpeace energy

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Michael Müller (SPD) war am vergangenen Freitag zu Gast bei "Greenpeace energy", dem Ökostromanbieter der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Müller vertrat dort die Auffassung, dass die Stromversorgung auf Basis von Braun- und Steinkohle "im Übergang eine wichtige Säule in der Stromerzeugung bleiben" werde. Die erneuerbaren Energien als weitgehend heimische Energieträger trügen "in steigendem Umfang" zur Versorgung bei. Müller sprach von einem möglichen Anteil in der Größenordnung von 20 bis 25 Prozent bis 2020.

Zur Langfriststrategie sagte Müller: "Wir streben eine kohlenstoffarme Energieversorgung an. Nur so können wir letztendlich die Schöpfung bewahren. Es geht um eine Strategie des Vermeidens." Im Zentrum stünde "die Effizienzrevolution".

"Wie hoch der fossile Anteil einschließlich Erdgas im Strommix künftig sein wird, hängt also vor allem davon ab, wie weit wir Effizienzsteigerung und Energieeinsparung voranbringen", so Müller. Auch "beim Heizen von Gebäuden und im Verkehr" bestünden "große Einsparpotenziale", sagte der Staatssekretär. Sie auszuschöpfen schone den Geldbeutel und die knappen Ressourcen. Zugleich werde dem globalen Klimawandel begegnet und die Versorgung mit Energieträgern sicherer. "Darum wollen wir die Energieproduktivität bis 2020 gegenüber 1990 verdoppeln. Das ist überaus anspruchsvoll", so Müller.

Am 23. Okt. 2006 unter: politik

Erneuerbare Energien

Der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde Strom aus Windkraft wird kontinuierlich sinken - wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schafft. Zu diesem Ergebnis kommt die Zukunfts-Studie "Windstärke 12", die Greenpeace und die Europäische Windenergie-Vereinigung (EWEA) heute auf der Fachmesse "WindEnergy 2004" in Hamburg vorstellen. Sie prognostiziert der Branche für die nächsten zehn Jahre ein jährliches Wachstum von 25 Prozent. Dabei entstehen weltweit über zwei Millionen neue Arbeitsplätze. Damit dieses "Windwirtschaftswunder" eintritt, fordern Greenpeace und die EWEA, die Benachteiligung der Windkraft gegenüber herkömmlichen Kraftwerken zu beseitigen.

"Hindernisse für die Windkraft sind vor allem ein erschwerter Netzzugang und bürokratische Hürden", sagt Corin Millais, Geschäftsführer der EWEA. "Wenn diese Hindernisse beseitigt werden, kann die Windindustrie bis zum Jahr 2020 ihren Umsatz verzehnfachen, von jetzt acht auf 80 Milliarden Euro." "Klotzen statt Kleckern", fordert der Greenpeace-Energieexperte Sven Teske. In Deutschland könnten man mit Anlagen auf See den Anteil der Windenergie verdreifachen, von fünf auf 15 Prozent. Diese Chance dürfte man nicht vertun.

"Windstärke 12" zeichnet die weltweite Entwicklung der Windkraft unter optimalen Bedingungen bis 2020 auf. Der Anteil an der Stromversorgung wird demnach auf zwölf Prozent steigen. Weil mehr produziert wird, sinkt der "Gestehungspreis", also der Preis für die reine Produktion des Stroms: an den günstigsten Standorten von heute 3,79 auf 2,45 Euro-Cent pro Kilowattstunde. Wegen wachsender Turbinengrössen werden weniger Anlagen erforderlich sein. Insgesamt werden rund elf Milliarden Tonnen Kohlendioxid eingespart, weil Windkraftanlagen klimaschädliche Kohle- und Ölkraftwerke ersetzen.

Die Studie geht davon aus, dass die OECD-Staaten führend beim Neubau von Windrädern sein werden, insbesonders die USA (176 Milliarden Euro Investitionen) und Europa (131 Milliarden). Aber auch China wird mit 105 Milliarden einen bedeutenden Beitrag leisten.

Als wichtige politische Voraussetzung für diesen Boom nennt die Studie unter anderem ein Gesetz, das die Einspeisung und Vergütung von sauberem Strom regelt, wie etwa das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland. Auch Dänemark, Spanien und Frankreich haben mit entsprechenden Gesetzen gute Erfahrungen gemacht. Die Subventionierung von Atom- und Kohlekraftwerken muss beendet werden, weil sie den Wettbewerb verzerrt. Zudem sollten Regierungen Ziele festlegen, wie hoch der Anteil sauberer Energie in Zukunft sein soll.

Internationale Ziele diskutieren Vertreter aus über 80 Staaten in drei Wochen in Bonn auf der Konferenz "Renewables 2004". Hier ist besonders die EU gefordert, mit gutem Beispiel voran zu gehen und sich ein gesetzlich verbindliches Ziel zu setzen: mindestens 20 Prozent Erneuerbare Energien bis 2020. Die Industrieländer müssen ein Programm verabschieden, um die Entwicklungsländer beim Aufbau einer sauberen Energiewirtschaft zu unterstützen.

Am 11. Mai. 2004 unter: arbeit

Kosten für Erneuerbare Energien können sinken

Die Bundesregierung kann die Kosten für Erneuerbare Energien deutlich reduzieren, statt sie ansteigen zu lassen. Dies ist das Ergebnis einer Studie des „Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft“ (FÖS) im Auftrag von Greenpeace. Dafür muss die Bundesregierung die Industrieförderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) begrenzen, sowie Strom aus regenerativen Energien von der Energiesteuer befreien. Laut Studie könnte die von jedem Haushalt zu zahlende Vergütung für Erneuerbare Energien (EEG-Umlage) im Jahr 2012 von 3,59 Cent pro Kilowattstunde auf 2,2 Cent sinken. Im nächsten Jahr würde sie unter dem Wert von 2012 liegen, statt laut Experten auf über 5 Cent anzusteigen. „Die Umlage droht zu steigen, weil die Politik Ausnahmen für die Industrie zur Regel gemacht hat – nicht weil mehr Wind- und Sonnenenergie dazu kommt. Denn die wird immer billiger“, sagt Andree Böhling, Greenpeace-Energieexperte.

Greenpeace-Konzept: Regierung kann Erneuerbare-Energien-Umlage auf zwei Cent senken, ohne Ausbau der regenerativen Energien zu drosseln

Fairer Beitrag der Industrie an den Kosten der Energiewende

Aufgrund der Ausnahmeregelung beteiligt sich die Industrie derzeit nur zu 0,3 Prozent an den Kosten der Förderung für Erneuerbare Energien. Gleichzeitig hat sie einen Anteil von 18 Prozent am Stromverbrauch. Greenpeace schlägt daher vor, diese Industrieförderung zu begrenzen: Nur noch energieintensive, im internationalen Wettbewerb stehende Unternehmen sollen von der EEG-Umlage befreit werden. Zudem profitieren die Unternehmen momentan von um 20 Prozent gesunkenen Börsenstrompreisen – dank der Zunahme von Wind- und Sonnenstrom. Nach dem Greenpeace-Konzept sollen sie in Höhe der Kosteneinsparungen an der EEG-Umlage beteiligt werden. Die Reform der Industriebegünstigungen würde die EEG-Umlage in diesem Jahr um insgesamt 0,8 Cent pro Kilowattstunde reduzieren.

Greenpeace schlägt zudem vor, die Besteuerung von Energieträgern je nach Umweltfolgekosten zu differenzieren. Energieträger wie Kohle- und Atomkraft mit hohen Folgekosten für die Gesellschaft werden danach höher besteuert. Die Erneuerbaren Energien mit keinen bis geringen Folgekosten wären von der Energiesteuer befreit. Mit dieser Regelung könnte die EEG-Umlage in diesem Jahr um weitere 0,6 Cent pro Kilowattstunde auf insgesamt 2,2 Cent gesenkt werden.

Die Studie des FÖS macht deutlich, dass die Höhe der EEG-Umlage kein geeigneter Indikator für die realen Kosten der Erneuerbaren Energien ist. So steigen die „reinen“ Förderkosten für den Ausbau von Wind und Sonne im Jahr 2013 laut Berechnungen des Bundesverbands der Erneuerbaren Energien (BEE) um lediglich 0,2 Cent/kWh. Daher kritisiert Greenpeace die Forderung der Bundesregierung nach der Abschaffung des EEG. „Nicht das Erneuerbare-Energien-Gesetz trägt Schuld an der steigenden EEG-Umlage, sondern Bundesumweltminister Altmaier (CDU), der sich von der Industrie und ihrem oberstem Lobbyisten, Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), über den Tisch ziehen lässt“, sagt Andree Böhling.

Am 10. Okt. 2012 unter: umwelt

Atomkraft

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Montag bei einer Protestaktion die Stilllegung des baden-württembergischen Kernkraftwerks Philippsburg gefordert. Nach Angaben von Greenpeace wurde am Morgen für zwei Stunden ein Großbild-Dia an einen der der beiden Kühltürme des Atomkraftwerks projiziert. Darauf sprachen sich die Umweltschützer in großen Leuchtbuchstaben für einen Entzug der Betriebsgenehmigung aus. Die Aktion verlief den Angaben zufolge ohne Zwischenfälle.

Die Protestaktion war nach Greenpeace-Angaben Auftakt einer bundesweiten Tour. Ziel sei es, an Atomanlagen auf "das katastrophale Sicherheitsmanagement vieler Atomkraftwerksbetreiber" hinzuweisen. Die Betreiber des Atomkraftwerks Philippsburg, die Energie Baden-Württemberg AG, steht wegen einer Panne im Notkühlsystem seit Wochen in der Kritik. Block 2 der Anlage ist seit 8. Oktober vorübergehend außer Betrieb.

Am 22. Okt. 2001 unter: politik

Greenpeace protestiert gegen Atomtransport

Gegen den anstehenden Transport von deutschem Atommüll nach Frankreich und Grossbritannien haben Greenpeaceaktivisten am Mittwoch vor dem Atomkraftwerk Krümmel mit einer Grossbildprojektion protestiert. Mit einem Hochleistungsprojektor projizierten die Umweltschützern einen Slogan auf die Fassade des Atomkraftwerkes. Für den grössten jemals in Deutschland durchgeführten Atommülltransport rollen Castor-Behaelter aus den Atomkraftwerken Unterweser und Stade, Neckarwestheim, Krümmel, AKW-Brunsbüttel, Brokdorf und Grafenrheinfeld Richtung Frankreich. Ihre Ziele sind die Wiederaufarbeitungsanlagen im französchen La Hague und Sellafield in Grossbritannien.

Bis zum Jahre 2005 sollen nach Plänen der rot-grünen Bundesregierung und der Energieunternehmen noch rund 400 Castorbehaelter mit radioaktiven Brennelementen nach Frankreich und Grossbritannien transportiert werden. Greenpeace-Energieexperte Sven Teske warf Bundesumweltminister Jürgen Trittin bezüglich der Transporte verantwortungsloses Handeln vor. Nach Ansicht von Greenpeace verstoße der Entsorgungsweg der Wiederaufarbeitung gegen das im Atomgesetz festgeschriebene Gebot der "schadlosen Verwertung". Die teure Wiederaufarbeitung vergrössere lediglich die Menge des strahlenden Abfalls.

Am 09. Okt. 2002 unter: artenschutz

Solarstrom

In weniger als 20 Jahren könnten rund eine Milliarde Menschen ihren Strombedarf aus Solaranlagen decken. Bis zum Jahr 2020 könnte sich die jährliche Solaranlagenproduktion weltweit von derzeit 270 Megawatt (MW) um das zweihundertfache auf 54.000 MW erhöhen, wodurch rund 2,3 Millionen Arbeitsplätze in der Solarbranche entstünden. Zu diesem Ergebnis kommt die Marktuntersuchung "Solar Generation", die Greenpeace gemeinsam mit der Europäischen Photovoltaik Vereinigung (EPIA) erstellt hat. Wie die Umweltorganisation und der in Europa einflussreichste Verband der Solarindustrie heute bei der Veröffentlichung in Berlin erklärten, ist mit der vorliegenden Untersuchung ein wichtiger Schritt für den weltweiten Ausbau der Solarenergie getan.

"Die Solarindustrie hat sich ihre Zielmarke gesetzt und will loslegen", erklärt Sven Teske, Energieexperte bei Greenpeace. "Jetzt muss die Politik den Startschuss geben. In ganz Europa gibt es viele Unternehmer, die in die Solarwirtschaft investieren werden, sobald Regierungen langfristige, finanzielle Beteiligungen verbindlich zusichern." Greenpeace fordert ein Europa weites Energieeinspeisegesetz (EEG), wie es seit 2000 in Deutschland in Kraft ist, sowie ein Exportprogramm für Photovoltaik-Anlagen. Entgegen den bisherigen Planungen der Bundesregierung muss das EEG in Deutschland über das Jahr 2003 hinaus bestehen bleiben.

Die EPIA repräsentiert 54 der führenden europäischen Hersteller von Solaranlagen. "Die vorliegende Untersuchung spielt eine wichtige Rolle für die Entscheidung, neue Solarfabriken zu bauen, um Photovoltaik-Anlagen günstiger herstellen zu können", sagt Dr. Murray Cameron, Geschäftsführer von EPIA. "In den vergangenen Monaten hat die Solarindustrie mit großen Investitionen in neue Solarfabriken gezeigt, dass sie entschlossen ist, das Potenzial der Photovoltaik voll auszubauen. Wir brauchen ein klares Signal von den europäischen Regierungen, dass Sonnenenergie in Zukunft weiterhin gefördert wird. Die zeitliche und mengenmäßige Begrenzung der derzeitigen Förderprogramme verhindert langfristige Investitionen in die Schaffung neuer Solarfabriken."

Allein in Deutschland könnte der Solarstrom-Anteil bis 2020 von derzeit 0,0016 auf 3 Prozent anwachsen. Dann würden insgesamt 15 000 MW Leistung aus der direkten Nutzung der Sonnenenergie gewonnen werden können. 140 000 sichere Arbeitsplätze könnten so entstehen. Im Jahr 2000 betrug der Photovoltaik-Umsatz weltweit rund eine Milliarde Dollar. Bis 2020 würde sich dies auf über 60 Milliarden Dollar steigern. In einem Ausblick auf das Jahr 2040 prognostiziert die Untersuchung einen weltweiten Solarstrom-Anteil von 26 Prozent.

Am 17. Okt. 2001 unter: energie

Greenpeace fordert

Anlässlich des Besuchs des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao in Berlin protestieren heute 40 Greenpeace - Aktivisten gegen den Export von Atomtechnik und für den Ausbau von Erneuerbaren Energien. Die Umweltschützer bauen dafür vor dem Wirtschaftsministerium einen 20 Meter langen Originalflügel eines Windrades auf. Greenpeace fordert den Bundeskanzler auf, sich nach dem geplatzten Geschäft mit der Hanauer Plutoniumfabrik nun dafür einzusetzen, dass Deutschland Hochtechnologie für Erneuerbare Energien nach China exportiert.

"Deutschland hat erstklassiges Know-how für Erneuerbare Energien - und China hat erstklassige geographische Voraussetzungen", sagt Greenpeace-Energieexpertin Susanne Ochse. Darübersolle Kanzler Schröder mit dem chinesischen Ministerpräsidenten sprechen, anstatt China beim Ausbau der Atomenergie zu unterstützen. Bislang gewinnt China seinen Strom hauptsächlich aus Kohle, der Einstieg in andere Energieformen steht noch am Anfang.

Dabei seien beispielsweise die Innere Mongolei und die Pazifikküste ideale Standorte fürWindkraftanlagen. Nach einer gemeinsamen Studie der Europäischen Windenergie Vereinigung (EWEA) und Greenpeace könnte China bis zum Jahre 2020 rund 80.000 Windkraftanlagen installieren - das entspraeche der Stromerzeugung von rund 50 chinesischen Atomkraftwerken.

Im Dezember 2003 war bekannt geworden, dass China die alte Siemens-Atomfabrik Hanau kaufen will. In Deutschland hatte dies umgehend einen breiten Protest ausgeloest. Daraufhin hatte China in der vergangenen Woche überraschend signalisiert, kein Interesse mehr an dem Geschäft zu haben.

Am 04. Mai. 2004 unter: arbeit

Stromkennzeichnung jetzt

Anlässlich der EU-Energieministerkonferenz demonstriert Greenpeace heute in Luxembourg für eine gesetzlich vorgeschriebene Stromkennzeichnung. 18 Aktivisten bauen vor Ort ein rund 3,5 Meter hohes Fragezeichen auf und fordern von den 15 anwesenden EU-Ministern, eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht einzuführen. Auf mehreren Transparenten steht in verschiedenen EU-Sprachen: "Mein Strom: dreckig oder sauber? 377 Millionen Europäer haben ein Recht auf Information!". Die Minister diskutieren auf ihrem Treffen die Details einer neuen europäischen Richtlinie für die Öffnung des Strommarktes. Im derzeit gültigen Entwurf des EU-Parlaments wird eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht in standardisierter Form gefordert.

"Es wäre ein Skandal, wenn den Menschen in Europa auf ihrer Stromrechnung das Recht auf Information vorenthalten werden sollte", erklärt Greenpeace Energieexperte Sven Teske. "Jeder Verbraucher muss von seinem Energieversorger klare Angaben darüber bekommen, welche Art von Strom eingekauft wird."

Im Internet hat Greenpeace heute einen Vorschlag veröffentlicht, wie künftig die Erzeugungsart des Stromes, die damit verbundenen Umweltauswirkungen (Kohlendioxidemission, Atommüllproduktion) sowie das Herkunftsland auf jeder Stromrechnung übersichtlich grafisch dargestellt werden kann. Neben den Angaben zur Herkunft des Stromes und den damit verbundenen Umweltauswirkungen, sieht der Entwurf auch eine klare Angabe zum Strompreis vor. Der Gesamtstrompreis soll demnach inklusive aller Gebühren und Abgaben vergleichbar und klar angegeben werden. Darüber hinaus wird der Stromverbrauch des jeweiligen Kunden mit einem stromsparenden Haushalt gleichen Typs verglichen, so dass der Kunde damit auf einen Blick sehen kann, ob es für ihn Möglichkeiten zum Einsparen gibt.

Am 07. Jun. 2002 unter: politik

Energie

Die Reform der Förderung von Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung lässt weiter auf sich warten. Der Bundestag werde in diesem Jahr nicht mehr über einen Gesetzentwurf zur Unterstützung der als umweltschonend geltenden Stromproduktion entscheiden, so eine Sprecherin der Grünen. Damit werde die Regelung nicht wie geplant zum Januar 2002 sondern voraussichtlich erst im März in Kraft treten.

Der Sprecher des Umweltministeriums, Michael Schroeren, betonte, die Bundesregierung wolle das Gesetz so schnell wie möglich auf den Weg bringen. Hustedt zufolge wollen Bundeswirtschaftsminister Werner Müller und Bundesumweltminister Jürgen Trittin mit Gewerkschaften und Industrieverbänden erneut über einen möglichen Kompromiss diskutieren.

Streit bei dem Gesetzentwurf von Müller gibt es vor allem bei der Förderdauer für sanierungsbedürftige Anlagen. Die Pläne von Müller sehen eine Förderung für solche Anlagen bis 2010 vor. Hustedt argumentiert, für Investoren und Banken sei der Zeitraum nicht lang genug, um Anreize für größere Sanierungen zu geben.

Ziel der Bundesregierung ist es, über den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung bis 2010 die bundesweiten Kohlendioxid-Emissionen um 23 Millionen Tonnen zu drosseln. Je Kilowattstunde produziertem KWK-Strom sollen die Betreiber eine Einspeisevergütung von 1,53 Euro-Cent auf den Marktpreis erhalten.

Am 10-12-2001

Studie zur Entwicklung der EEG-Umlage

Die EEG-Umlage ist durch Sonderkosten gestiegen, die nichts mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energie zu tun haben. Dies belegen Wissenschaftler des IZES in ihrer heute vorgestellten Studie zur Entwicklung der EEG-Umlage.

Die Forscher des Energieforschungsinstituts schlagen vor, diese Sonderfaktoren deutlich zurück zu fahren und dadurch die EEG-Umlage abzusenken.

Die Studie zeigt: Die EEG Umlage wurde durch Schwarz-Gelb durch nicht sachgerechte Tatbestände aufgebläht. Dazu zählen: Einführung der Liquiditätsreserve, und der Marktprämie sowie die Ausweitung der Industrieprivilegien.

Es bestehen erhebliche Kostensenkungspotenziale von mehreren Milliarden Euro. In einem ersten Schritt sollte die Managementprämie bei der Marktprämie per Rechtsverordnung deutlich gekürzt werden. Die Liquiditätsreserve ist überflüssig und muss wieder abgeschafft werden. Die Industrieprivilegien können laut IZES bei geschicktem Vorgehen deutlich reduziert werden. Eine Privilegierung des Braunkohletagebau von der EEG Umlage ist ebenso unverantwortlich wie ungerecht.

Die künstliche Erhöhung der EEG-Umlage durch Sonderkosten wird von den Gegnern der Erneuerbaren Energien dazu missbraucht, die Deckelung deren Ausbaus zu fordern oder gar das erfolgreiche Erneuerbare-Energien-Gesetz abzuschaffen.

Minister Rösler sollte die eigenen Fehler korrigieren, anstatt den Erneuerbaren Energien den Hahn zuzudrehen. Das Quotenmodell und Solardeckel sind rein planwirtschaftliche Modelle und des Vorsitzenden einer liberalen Partei unwürdig.

Die Energiewende kann nur mit dem Ausbau der Erneuerbare Energien gelingen. Wer deren Ausbau ausbremst, verhindert die Energiewende sowie den Klimaschutz und stellt hundertausende Arbeitsplätze in Frage.

Ihr Hans-Josef Fell MdB

Sprecher für Energie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen

Am 18-01-2012

Minister Rösler und Röttgen wollen stufenweisen

Auf die Solarenergie kommen sehr harte Zeiten zu. Die Minister Rösler und Röttgen haben heute einen gemeinsamen Vorschlag vorgestellt, wie der Ausbau der Solarenergie drastisch abgebremst werden soll. Der Solarausbau soll im Rahmen eines Korridors von zunächst 2,5 bis 3,5 Gigawatt quasi gedeckelt werden. Ab 2014 soll der Korridor jährlich um 400 Megawatt abgesenkt werden. Die Solarvergütung würde damit in den nächsten Jahren zum Auslaufmodell. Je günstiger die PV Anlagen werden, desto weniger soll zugebaut werden, selbst wenn die Stromerzeugungskosten unter die von neuen Kohlekraftwerken fallen. Die Absenkung erfolgt gemäß einem planwirtschaftlichen Modell, dessen Erfinder der FDP Parteivorsitzende Rösler ist.

In einem ersten Schritt sollen die Vergütungen drastisch abgesenkt werden. Die Absenkungen gehen zum Teil deutlich über die 30 Prozent hinaus, die in den Medien kommuniziert werden. Grund hierfür ist zum einen, dass die Anlageklassen neu zugeordnet werden. So erhalten Anlagen zwischen 10 und 30 Kilowatt zukünftig nur noch die Vergütung wie Großanlagen bis 1000 Kilowatt. Zum anderen wird die Zahl der vergüteten Kilowattstunden prozentual begrenzt. Bei Anlagen bis 10 Kilowatt werden künftig nur noch 85 Prozent des erzeugten Solarstroms vergütet, darüber hinaus sind es 90 Prozent. Die Einschränkung der vergüteten Solarstrommenge ist nicht mehr und nicht weniger als ein großer Schritt von Schwarz-Gelb zum Ausstieg aus dem EEG.

Hinzu kommen monatliche Absenkungen ab Mai in Höhe von 0,15 Cent. Rechnet man alle Kürzungen zusammen, gehen die Degressionen schnell über 40 Prozent hinaus und erreichen zusammen mit der bereits erfolgten Absenkung zum Jahresanfang bis zu 50 Prozent.

Die monatliche Absenkung soll die nächsten Jahren unabhängig von der Entwicklung der Solarstromkosten fortgesetzt werden. Wird der vorgegebene Korridor überschritten, dann soll es weitergehende Kürzungen geben. Diese Kürzungen sollen an Bundestag und Bundesrat vorbei laufen und von den Ministerien per Rechtsverordnung vorgegeben werden. Dies würde, sowohl der Bundestag als auch der Bundesrat bei der Photovoltaikvergütung weitgehend entmachten.

Die Kürzungen sollen bereits Anfang März mit der ersten Lesung des Gesetzes im Bundestag wirksam werden. Wer gerade noch darauf vertraut hat, dass die Kürzungen wie bislang von Schwarz-Gelb kommuniziert, erst zum ersten April in Kraft treten werden, hat die Rechnung ohne die beiden Wirte Rösler und Röttgen gemacht.

Die vorgesehenen Absenkungen gehen weit über die beachtliche Kostenentwicklung der Photovoltaik hinaus. Die planwirtschaftliche Deckelung des Solarausbaus unabhängig von den Solarkosten zeigt auf, dass die Regierung kein Interesse an dem Ausbau der Erneuerbaren Energien hat. Hinter schönen Worten der Kanzlerin und des Bundesumweltministers Röttgen für Erneuerbare Energien steckt in Wirklichkeit eine knallharte Strategie zum Stoppen des erfolgreichen Ausbaus der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Die Solarbranche wird ausgebremst. Rösler liefert jetzt Insolvenzen.

Genau ein Jahr nach Fukushima wird im Bundestag ein Gesetz durchgepeitscht werden, das den Begriff Solarausstiegsgesetz verdient hat.

Grafik zum geplanten Zubau bis 2020:

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Hans-Josef Fell MdB

Am 23-02-2012